Update für die Grafikkarten
Das Zeitalter der Refreshes ist angebrochen: Im CPU-Bereich verkürzten Intel mit dem 12900KS (
siehe Test hier) und AMD mit dem 5800X3D bereits die Wartezeit zur kommenden CPU-Generation. Ähnliches treiben Hersteller NVIDIA, etwa mit der hochgezüchteten RTX 3090 Ti, und auch AMD mit dem XT-Refresh. Braucht es diese Updates oder sind sie reine Maschen der Hersteller, um noch einmal abzusahnen?
Da Grafikkartenpreise weiter purzeln und die meisten aktuellen Chips noch üppig Leistung für aktuelle Spiele liefern, könnte sich ein Upgrade durchaus lohnen – besonders wenn man noch mit einer Grafikkarte auf dem Level einer Mittelklasse-Turing oder Pascal (GTX 1060 oder 1070) oder älter spielt. Dann bringen die neuen Karten ein ordentliches Plus an Leistung und man ist auch für die nächsten Jahre gut gerüstet.
AMD Radeon 6650 XT gegen RTX 3060? Oder doch lieber 3060 Ti?
Von links nach rechts: Zotac RTX 3060, Sapphire 6650 und Zotac RTX 3060 Ti.
Im Bereich der unteren Mittelklasse hat sich seitens NVIDIA nicht viel getan: Die 3060 wurde Anfang 2021, die 3060 Ti Ende 2020 veröffentlicht – ein Refresh ist nicht nötig. Die 6x50 XT-Reihe bietet hingegen etwas höheren Takt bei CPU und Speicher sowie eine höhere Leistungsaufnahme im Vergleich zu den "normalen" Modellen 6600 XT, 6700 XT und 6900 XT. In unserem ersten Dreikampf lassen wir zunächst einmal die Mittelklasse gegeneinander antreten und wollen aufzeigen, wer die Nase vorne hat. Generell eignen sich die Karten hervorragend für 1080p bei sehr hohen Bildwiederholfrequenz und sind auch schon gut gerüstet für 1440p, wenngleich man hier je nach Spiel möglicherweise auf einige Details verzichten muss, um auf hohe Framerates zu kommen.
Der Vergleich gestaltet sich allerdings nicht ganz einfach, da die Grafikkartenpreise trotz der aktuell fallender Tendenzen nach wie vor teilweise verrückt spielen – und die RX 6650 XT sich je nach Modell preislich und leistungstechnisch zwischen der 3060 und der 3060 Ti einreiht. In einigen Fällen schlägt sie sogar die Ti, wenngleich auch nur um Haaresbreite. Daher haben wir uns entschieden, auch die etwas teurere Ti-Variante mit aufzunehmen.
Das NVIDIA-Duo: ZOTAC GeForce RTX 3060 AMP WHITE und ZOTAC RTX 3060 Ti TwinEdge
Weiß und kompakt: Die Zotac RTX 3060 passt perfekt in kleine Gehäuse.
Im kompakten weißen Design mit weißen LED-Elementen wirkt die ZOTAC-Karte mit nur 22cm Länge und 1 kg Gewicht im Vergleich zu anderen 3060-Modellen oder gar der RX 6650 Nitro+ geradezu zierlich. Unter der Haube bietet sie aber Spezifikationen, die sich gewaschen haben: 12 GB DDR6 Speicher, 3584 CUDA Kerne und eine Boost-Clock von 1867 Mhz – satte 90 MHz mehr als bei gewöhnlichen 3060-Modellen. Die AMP WHITE passt perfekt in Mini-ITX-Gehäuse und macht dank der einfachen Farbgestaltung besonders im weißen Gehäuse eine gute Figur. Sie zählt mit 349 Euro UVP zu den teureren Vertretern der 3060-Reihe, wobei sie aktuell online nicht unter 530 Euro zu finden ist.
Die RTX 3060 Ti ist die Teuerste im Testfeld.
Umso spannender wird es mit der 570 Euro kostenden 3060 Ti, ebenfalls von Zotac, die wiederum zu den günstigeren Ti-Varianten zählt. Sie bietet jedoch 4864 Rechenkerne (+ 35%) und greift auf 8 GB Speicher an einem 256 Bit Speicherbus zu, während die 3060 auf 12 GB bei 256-Bit-Bus zurückgreifen kann. Weiterhin bietet die 3060 Ti 38 Raytracing-Kerne, die 3060 nur 28. Zum Vergleich: Eine 3090 Ti bringt es auf satte 82 RT. Wie flüssig die realistischen Licht- und Reflektionseffekte auf der 3060 dargestellt werden, wird der Test zeigen.
Der Herausforderer aus Camp Rot: Sapphire RX 6650 XT Nitro+
Sapphire RX 6650 XT Nitro+, mit dickem Kühler.
Mit einer satten Taktfrequenz von 2635 MHz (zu 2360 bei der regulären 6600 XT) und einer Speicherbandbreite von 17,5 Gbps (zu 16) will AMD nicht nur die perfekte 1080p-Karte schaffen, sondern auch im 1440p-Bereich mitmischen. Dank eines gewaltigen Kühlers soll sie die hohen Boost-Frequenzen halten können und gleichzeitig leise sein.
Wir testen wie immer eine gesunde Mischung aus aktuellen Titeln, die auch Top-Grafikkarten zum Glühen bringen, wie
Cyberpunk 2077,
Forza Horizon 5 und
Far Cry 6 oder modernen Klassikern wie
GTA 5 und
Shadow of the Tomb Raider. Wir wiederholen alle Tests stets dreimal, um Messungenauigkeiten zu vermeiden und testen sowohl die Auflösung Full HD (1920x1080), WQHD (2560x1440) und 4K (3840x2160). Weiterhin messen wir den reinen Stromverbrauch der Karte unter Last und im Idle-Betrieb sowie die Geräuschentwicklung. Ebenfalls wichtig sind nicht nur die reinen Bildwiederholraten, sondern auch die Qualität der verwendeten Upscaling-Methoden (DLSS 2.0 vs. FSR 2.0, falls unterstützt), die insbesonders bei Karten der Mittelklasse erst für flüssigeres Gameplay sorgen.