Special: Tales of Tamar (Fantasy)

von Jörg Luibl



Publisher: 4Players.de
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4Players: Inwiefern? Was hat sich genau an der Grafik-Engine geändert?

Martin Wolf: Zum einen, wie oben bereits gesagt, ist der VGA- Modus mit 640*480/8bit nicht mehr zeitgemäß gewesen und führte bei TFT-Monitoren zur Interpolation. Das Resultat war bei vielen Klötzchengrafik, inbesondere bei großen Röhrenmonitoren oder schlechten TFT-Bildschirmen. Zum Zweiten war diese HiRES 2D- Engine die Voraussetzung für unsere 3D-Engine, welche sich immer noch in Entwicklung befindet und den logischen Schritt in unserer Evolution darstellt. Die neue Grafikengine stellt also bereits die komplette GUI der 3D-Grafikengine dar und ist gleichzeitig die am besten geeignete Darstellung für Rechner, die in der Mhz-Zahl zwischen 400 und 1500 liegen. Also nicht gut genug für die 3D-Karte, aber zu gut für die VGA-Darstellung (bis 400 Mhz). So haben wir die Möglichkeit, weiterhin alle Rechner vom Pentium 200 an bis zu den modernsten Systemen zu unterstützen. Die neue Grafikengine konvertiert dabei automatisch alle 8 bit Grafiken in den selbst gewünschten Bildschirmmodus von 15/16/24 oder 32 bit.

4Players: Die Technik ist wichtig, aber wie sieht es mit den inneren Werten aus? Was bietet ihr konkret in Sachen Rollenspiel und Strategie?

Ab und zu treffen sich die Tales of Tamar-Spieler im passenden Ambiente: Hier die im 12. Jahrhundert erbaute Burg Altena in Westfalen.
Martin Wolf:
Jeder der insbesondere echtes Rollenspiel sehr mag, wird sich bei uns sehr wohl fühlen. Werte hochpushen, rumrennen und XP sammeln kann jeder. Echtes Rollenspiel mit echter Geschichte (über 500 Jahre Chronik!) bieten derzeit nur wir. Dazu eine riesige Karte, deren Datenmengen alleine 1,7 GB umfassen kann und dessen Spielfeld umgerechnet 614400 mal 358400 Pixel groß ist und von Zeit zu Zeit spezielle Events und Quests geben dem Spiel eine Rollenspieldichte, von der die meisten Games nur träumen können. Und genau dafür bekommen wir den meisten Lob. Hat man einmal in dieser fantastischen Welt Fuß gefasst, möchte man sie nicht mehr missen.

4Players: Wie viele aktive Spieler habt ihr derzeit?

Martin Wolf: Derzeit ca. 400. Etwas wenig. Dafür sind das aber sehr aktive Spieler. Ehrlich gesagt sind mir zwei aktive
Mitspieler auch lieber als 20 inaktive & stumme Spieler.

4Players: Gibt es abseits der virtuellen Welt interessante Events?

Martin Wolf: Aber sicher. Jedes Jahr findet mitdestens ein Spielertreffen in ambientegerechter Umgebung statt. Dieses Jahr sind wir zum Ritteressen auf die Bug Altena zusammengekommen und es war einfach herrlich! Ein Rittersaal voller Freund und Feind, viel gekühlter Met, ein Barde der uns den Abend fantastisch unterhalten hat und der Blick von der Burg und den Fenstern des Rittersaals herunter auf das malerische Tal, während am Horizont die Sonne verschwindet, machte dieses Treffen zu einem einzigartigem Erlebnis. Besser gehts nicht! Und der Apfel-Met floss in Strömen! Für die LARP-Spieler unter uns gab es bisher drei verschiedene LARP-Veranstaltungen. Für diese Veranstaltungen hat sich ein spezielles Organisationsteam gefunden welches es auf der Welt Tamar dann möglich macht Abenteuer direkt zu erleben. Auf der letzten Burg wurde unter anderem ein riesiges Verlies hergerichtet, mit Labor, jede Menge schrecklichen Wesen, Nachtwanderungen mit Aufgaben, Folterkellern, Hexen, Magiern, jede Menge Grusel usw. usf. Wer diese Treffen einmal mitgemacht hat, wird die Welt mit anderen Augen sehen.

4Players: Das sind ja regelrecht Bewusstsein verändernde Perspektiven!;) Wird es mit dem Relaunch noch weitere Neuerungen geben?

Martin Wolf: Aber natürlich. So wie wir es bereits seit 5 Jahren machen, werden wir das Spiel immer weiter verbessern. Unsere Spieler sind jetzt schon von der Spieltiefe und langfristig anhaltenden Motivation des Spieles beeindruckt. Wir hoffen dies auch in Zukunft so halten zu können und werden weiterhin unser Bestes geben.

4Players: Was brauche ich, um Tales of Tamar zu spielen? Und was kostet es mich?

Martin Wolf: Natürlich einen PC, einen Mac oder einen Amiga, der letzten Generation. Mittels Shareware-Account kann man erstmal kostenlos anfangen zu spielen. Postfach usw wird einem dabei vorerst gestellt, damit die Anmeldung einfacher vonstatten geht. Ansonsten wäre hat eine zweite E-Mail-Adresse und ein dazugehöriges Postfach vorteilhaft. 4Players ist dein Freund. Sobald man bestimmte Ziele im Spiel erreicht wird das Spiel dann kostenpflichtig und kostet zwischen 3-10 Euro im Monat. Abgezogen davon werden bestimmte Boni, die man sich im Spiel erwirtschaften oder erkämpfen kann. Ein Kaiser z.B. würde für Tales of Tamar nichts bezahlen und sogar noch derzeit 500 Euro gewinnen. Allerdings ist dieses Ziel erst sehr wenigen Spielern gelungen. In unserer 500 jährigen Geschichten waren es bisher 3 oder 4.

4Players: Was plant ihr in Zukunft?

Es wird auch fleißig geforscht: Hier kann man sich für die Theologie entscheiden.
Martin Wolf:
Als nächstes steht der Einbau der 3D Engine an. Dann wird irgendwann noch die Battle-Arena gemacht und im Spiel selber haben wir auch noch sehr viele Ideen zu realisieren. Dinge wie Konvoi von Schiffen, andere Landschaftsregionen (die Wüste von Elerion) & Handel mit NPC-Rassen sind alle bereits vorbereitet und werden sicher auch in den nächsten Monaten eingebaut.

4Players: Stimmt es, dass sogar ein Buch in Planung ist? Was hat es damit auf sich?

Martin Wolf: Ja. Tales of Tamar hat mittlerweile durch unsere Chronik und unsere Spieler eine dermaßen dichte Geschichte bekommen, daß sie einfach erzählt werden muß. Zum ersten Mal ist mir diese Idee ca. 1999 gekommen. Leider ist damals im Endeffekt nichts daraus geworden. Im März dieses Jahres wurde ich jedoch durch dieses Wolfgang Hohlbein-Interview auf 4Players wieder daran erinnert,  dass da noch etwas fehlt, was längst erledigt sein sollte. Wir haben dann sehr schnell in einem bekannten Forum, in dem sich viele deutsche Autoren treffen, ein wenig gesucht und nun eine bekannte Autorin damit beauftragt die Geschichte und den Hintergrund von Arbanor, dem ersten Kaiser von Tamar, und seinem Tod zu erzählen. Arbarnor selber stellt das Ende einer eigenen Zivilisation dar und erst nach einiger Zeit ist die Welt dann so entstanden wie sie heute existiert. Unsere Spieler wollen wissen, was damals geschehen ist und wieso die Zeit der Ersten vorbei ist. Das Buch macht mittlerweile hervorragende Fortschritte und einige Verlage haben ebenfalls bereits Interesse bekundet.  Ich hoffe, dass es noch vor Ende des Jahres fertig wird.

4Players: Wenn ihr euch als Entwickler den Markt der großen Rollenspiele und Strategiespiele anschaut: Was gefällt euch, was missfällt euch?

Martin Wolf: Bei den meisten Spielen gefällt mir die Grafik sehr gut. Ich wünschte mir nur einmal halbwegs das Budget dieser Projekte zu besitzen. Es ist garnicht bekannt was hier in Deutschland alles erreicht werden könnte wenn kleine Gruppen einen Anteil dieser Budgets zur Verfügung hätten.  Richtig baff war ich tatsächlich von der Grafik von World of Warcraft. Teilweise habe ich das Spiel nur deshalb betreten, weil ich ein wenig durch die Wälder streifen wollte. In bestimmten Regionen war das Spiel für mich wie Urlaub. Hätte man es geschafft dem ganzen ein echtes Rollenspiel zu verpassen, wäre es das Spiel der Spiele gewesen. So ist es leider nur etwas für Punktesammler geworden.  In diesem Sinne missfällt mir, daß die heutigen Spiele kaum noch Spieltiefe besitzen. Eye of the Beholder, Phantasie I-III, die Ultima-Serie, Ambermoon, Erben der Erde waren Spiele, die mit Liebe zum Detail entwickelt wurden und bei denen Grundregeln zu 'wandernden Monster' nicht 80% des Spielzieles ausgemacht haben.

4Players: Habt ihr noch privat Zeit zu spielen? Und wenn ja, was habt ihr zuletzt gezockt?

Martin Wolf: Ab und an habe ich noch Zeit. Man kann ja nicht immer nur programmieren. Was die anderen zocken, weiß ich nicht. Der Herr der Ringe: Die Schlacht um Mittelerde 2 , glaube ich. Ich selber spiele derzeit ab und an Fifa 06 . Macht auch Spaß. Aber Sensible Soccer war einfach besser :-) Obwohl ich zugeben muß, daß Fifa eine hohe Langzeitmotivation bietet, da man auch nach drei Monaten noch neue Tricks und Spielzüge lernen kann. Ansonsten hat mir Return to Castle Wolfenstein sehr gut gefallen, da die Athmosphäre wohl kaum zu toppen ist.

4Players: Vielen Dank für das Interview.

   

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