Test: Lilly looking through (Adventure)

von Jan Wöbbeking



Entwickler:
Publisher: Headup Games
Release:
30.10.2013
Erhältlich: Digital (Steam, GOG)
Spielinfo Bilder Videos
Fremdkörper in der düsteren Welt

Wie kann Lilly nur diesen seltsamen Tümpel überqueren? Die Pumpe spuckt je nach Einstellung Wasser oder Seifenblasen aus.
Wie kann Lilly nur diesen seltsamen Tümpel überqueren? Die Pumpe spuckt je nach Einstellung Wasser oder Seifenblasen aus.
Die animierten Figuren mit ihren hellen comicartigen Farbflächen wirken leider wie ein Fremdkörper vor den detailreicheren dunklen Hintergründen. Vielleicht wollten die Entwickler signalisieren, dass sich alles nur in der Fantasie der spielenden Geschwister abspielt – trotzdem wirkt das Ergebnis nicht stimmig. Auf den zweiten Blick sieht es aber sehr charmant aus, wie die beiden durch die Welt turnen, während der sehr ruhige Soundtrack eine entspannte Knobelstimmung erzeugt.

Die liebevoll abgestimmten Bewegungen besitzen aber auch Schattenseiten: Als regelmäßiger Adventure-Spieler ging es mir schnell auf die Nerven, dass ich mir die Animationssequenzen jedes Mal komplett ansehen musste. Das stört vor allem, weil ich an manchen Maschinen gleich mehrmals herumexperimentieren muss, um ihre Gesetzmäßigkeiten kennenzulernen. Schade auch, dass sich ein Fehlklick nicht mehr abbrechen lässt.

Es mangelt an Feinschliff

Unter Wasser gibt es mit Hilfe geheimnisvoller Trompeten diverse Farbrätsel zu lösen.
Unter Wasser gibt es mit Hilfe geheimnisvoller Trompeten diverse Farbrätsel zu lösen.
An einer Stelle haben mich die Animationen sogar in die Irre geführt: Das ganze Spiel über habe ich gelernt, dass ich abwarten muss, bis Lilly ihre vorgesehene Bewegung bis zum Ende abgespult hat. Währenddessen verwandelt sich der Mauszeiger in eine Filmrolle. Etwa in der Spielmitte ändert sich das aber: Plötzlich muss ich noch kurz vor Ende der Animation auf die Fliegerbrille klicken, damit Lilly mitten im Sprung an die richtige Stelle in der Vergangenheit plumpst. Da es keinerlei Hinweis auf die plötzliche Änderung im Spieldesign gab, hing ich ziemlich lange fest und irrte wie mit einem Brett vorm Kopf im kleinen Areal herum.

Auch ein Bug sorgte einmal für Frust: Die fürs nächste Rätsel wichtige Brille war plötzlich verschwunden, obwohl sie eigentlich am Grund eines Sees hätte liegen sollen. Auch ein paar Ungereimtheiten stören den surrealen Ausflug: Warum ist Lilly z.B. zu schwach, eine Steinkugel den Abhang herunter zu schubsen, kann die daneben liegende aber sogar den Hang hinauf wuchten? Wer sich von solchen Stolpersteinen nicht aus der Ruhe bringen lässt, kann das Spiel übrigens in wenigen Stunden beenden. Es gibt schließlich nur magere zehn Schauplätze mit jeweils rund zwei gezeichneten Bildschirmen.

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