Test: Broforce (Arcade-Action)

von Jan Wöbbeking



Publisher: Devolver Digital
Release:
15.10.2015
2016
2018
Erhältlich: Digital (Steam)
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ab 28,99€
Spielinfo Bilder Videos
Brontal!

Auf meiner Mission zur Demokratisierung stellen mir die Entwickler richtig schön biestige Monstrositäten in den Weg. Vom mechanischen Todes-Fort mit massenhaft rollenden Kreissägen bis hin zu Panzern, an Wolfenstein erinnernde Mechs oder dem phallischen „Megacockter“ gibt es jede Menge Blech zu zerlegen. Allzu vielseitig attackieren die Giganten zwar nicht, trotzdem macht der Kampf gegen sie Laune, weil ich mich auch hier zum Schutz geschickt durchs Erdreich fräsen kann, um zwischendurch Extraleben zu kassieren. In späteren Levels kann es allerdings schon mal übertrieben knifflig werden, so dass ich ganz schön lange beißen musste, bis ich endlich unbeschadet einen Weg durchs Explosions-Chaos fand. Oft erwischt man schließlich einige Selbstmord-Bomber, die mit ihren Sprenggürteln und Granaten verheerende Kettenreaktionen in Gang setzen. Eigentlich bin ich nach der Schwemme pixeliger Indie-Titel in Punkto Retro-Design ein wenig übersättigt - trotzdem hatte ich hier meine helle Freude am Design. Man merkt förmlich, wie viel Spaß auch die Entwickler beim Modellieren und Animieren der zahlreichen Bros und Gegner hatten. Wer es noch alberner mag, kann sogar mit einem Pose-Knopf die Muskeln flexen – oooh yeah!

Krieg fördert die Kreativität: Fette Gasflaschen lassen sich als Geschoss oder Hover-Board missbrauchen. Oder man übernimmt eine kraftvollen Mech!
Zerstörung fördert die Kreativität: Fette Gasflaschen lassen sich als Geschoss oder Hover-Board missbrauchen. Oder man übernimmt eine kraftvollen Mech!

Bro-Op

Noch mehr Spaß macht es, mit insgesamt zwei bis vier Bros in den Krieg für die Freiheit zu ziehen. Sämtliche Levels können on- oder offline von bis zu vier Spielern angegangen werden. Die Mitspieler dürfen bei entsprechenden Einstellungen dabei frei beitreten oder sich wieder aus dem Staub machen. Hat ein Teilnehmer kein Leben mehr, darf er beim nächsten befreiten Kriegsgefangenen wieder einsteigen – ein sinnvolles System. Zusammen ist es zwar etwas einfacher, die Gegnerschar einzuäschern, der gestiegene Wuselfaktor sorgt aber dafür, dass es nicht zu einfach wird. Man kann seine Waffenbrüder zwar nicht abschießen, trotzdem sprengt man schnell mal etwas in die Luft, das ihnen den Boden unter den Füßen weg reißt. Schade, dass gelegentlich die Online-Performance dazwischenfunkt: Immer wieder sind andere Spieler aus meine Matches geflogen. Auch sichtbare Lags oder sogar Slowdowns blieben keine Seltenheit. Zum Glück sind die Levels aber nicht allzu lang und es gibt zahlreiche Checkpoints, so dass die technischen Fehler mir nur bedingt auf die Nerven gingen. Wer nicht mit fremden spielen möchte, kann auch private Spiele mit Passwort-Schutz eröffnen.

In manchen Levels flieht man unter Zeitdruck vor Raketen oder muss rechtzeitig eine fetten Heli zerlegen.
In manchen Levels flieht man unter Zeitdruck vor Raketen oder muss rechtzeitig eine fetten Heli zerlegen.
Im Menü kam es bei mir ebenfalls zu seltsamen Fehlern: Mal erschien ein Wust von Wörtern übereinander, später blieb das Bild komplett schwarz. Für Verwirrung sorgte auch das Deathmatch für bis zu vier Spieler, bei dem online keine funktionierenden Matches zustande kamen. Offline sorgte das wilde Gemetzel aber schnell für eine Traube hinter meinem Schreibtisch. Die einfach gehaltenen Matches sind zwar schrecklich konfus, machen aber zumindest ein paar Runden lang einen Heidenspaß. Wer möchte, kann auch selbst im mitgelieferten Level-Editor kreativ werden oder sich bei den bereits erstellten Ergebnissen im Steam-Workshop bedienen.
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Kommentare

Cytasis schrieb am
Hat mich auch erst richtig gepackt als ichs beim Kumpel selber gespielt habe und war auch der Meinung gesättigt zu sein.
Aber das Game hat mich wirklich eines besseren belehrt, kann man wirklich genießen mit nem Kumpel oder mehr!
Habs mir dann gleich geholt und werden wohl heut Abend mal ne Runde zocken ;)
Ferengi_Quark schrieb am
Naturgemäß schneiden Indie-Retro-Spiele mit Pixelgrafik überall immer super ab. Aber nein! Spiele sollen mich auch unterhalten, länger als 10 Minuten. Und mich nicht nur frustrieren. Gebt euch mal mehr Mühe, ihr Indie-Entwickler. Und alle, die hier vor einiger Zeit sich positiv geäußert haben könnten ihre Meinung mit etwas Abstand noch einmal revidieren. Naja, vielleicht bin ich ja auch der Einzige, dem es nicht gefallen hat. :roll:
skyflo12 schrieb am
Ich hasse diese ewigen Pixel-Spiel Romatiker.... ABER..!!! Broforce ist der Hammer... bestimmt seid Diablo 2 nicht mehr so gerne gezockt... 3,2,1,gogogo....hahaaaahaaaa
sphinx2k schrieb am
Desotho hat geschrieben:
Und so ein Spiel wie BroForce gab es eben früher nicht. Es gab sicherlich Sidescroller und vielleicht auch einen lokalen Coop aber schon bei der zerstörbaren Umgebung hört es auf :)
Lemmings !
:)
Desotho schrieb am
Ich hatte es mir im Early Access geholt und es ist wirklich ein extrem spassiges Coop-Spiel.
GrinderFX hat geschrieben:Der Grund könnte wohl sein, dass es auf dem PC eigentlich nichts mehr anderes gibt und somit ist seine Kritik durchaus berechtigt, weil er dann ja, wenn er diese nicht mehr spielt, nichts mehr spielen kann.
Auch ist seine Argumentation richtig, denn es gibt nun so viele alte Spiele, die genau das gleiche bieten, warum soll ich mir also all diese Clone kaufe, die ja nicht besser sein, wenn ich kostenlos all die alten spiele spielen kann.
Gerade heutzutage gibt es doch mehr als ein Mensch spielen kann, selbst wenn er einen eingeschränkten Geschmack hat.
Ich mag auch keine Shooter, noch schlimmer irgendwelche Zombie-Survival Dinger, Walking Simulators oder Blizzard Spiele. Aber es gibt Leute die stehen drauf, und warum auch nicht?
Und so ein Spiel wie BroForce gab es eben früher nicht. Es gab sicherlich Sidescroller und vielleicht auch einen lokalen Coop aber schon bei der zerstörbaren Umgebung hört es auf :)
schrieb am