Test: Warhammer 40.000: Dawn of War (Taktik & Strategie)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Publisher: THQ
Release:
24.09.2004
kein Termin
Spielinfo Bilder Videos
Intrigante SciFi-Story

Wie schon angedeutet kann die Erzählung nicht lange mit Geheimnissen punkten. Sie ist zwar in sich stimmig, durchaus mysteriös  und erfreut mit überraschenden Intrigen, aber aufgrund der klaren Gut-Böse-Situation weiß man schnell, wie sich der Spannungsbogen entwickelt. An die epische Qualität von Ground Control 2  (GCII), das den Spieler länger im Dunkeln tappen ließ und auch nach dem Intro mit Renderfilmen belohnte, kann Warhammer nicht aufschließen. Trotzdem fasziniert das martialische Universum in der Kampagne mit seiner ganz eigenen morbiden Philosophie, die durch zahlreiche Sprüche wie "Es ist besser für den Imperator zu sterben, als sein eigenes Leben zu führen!" propagiert wird. Ein Zeichen dafür, dass Relic Entertainment mit Herzblut an die Lizenz herangegangen ist, wie schon die Einführung mit Designer Jay Wilson zeigte:

4P|Stream: Walkthrough #1 - Jay Wilson (Laufzeit: 1:12 Min.)
Download: Walkthrough #1 - Jay Wilson (18,3 MB)

Krawummmms! Das Gebäude sitzt fest verankert in Feindesland.
Rasante Action-Strategie

Denn man hat von der ersten Sekunde an das Gefühl, in ein ganz besonderes Echtzeit-Strategiespiel abzutauchen. Was macht Warhammer so einzigartig? Auf den flüchtigen Blick gibt es ja bloß altbekannte Genre-Kost: Basis bauen, Rohstoffe sichern, Technologien erlernen, Einheiten produzieren und Feind vernichten. Das alles bei kinderleichter Bedienung inklusive Lassomethode, Shortcuts und Minikarte. Aber schon der genauere zweite Blick offenbart etwas, das es in dieser faszinierenden Symbiose noch nicht gegeben hat: Rasante Taktik und erstklassig animierte Nahkampf-Action.

Neue Gebäude jagen z.B. wie Kometen auf ihren Bauplatz und hinterlassen einen Krater. Aber diese coole Kleinigkeit ist nichts im Vergleich zu dem, was im Ernstfall abgeht: Wenn ein tonnenschwerer Cybot-Koloss Blei spuckend über das Schlachtfeld stampft, reihenweise verzweifelt feuernde Orks niedermäht und sie mit Tritten durch die Luft schleudert, zeigt das die ganze Animationskunst von Relic Entertainment. Und es geht orgiastisch weiter: Die Orks, die nicht flüchten können, werden von mächtigen Pranken gepackt, aufgespießt und von rasiermesserscharfen Wirbelklingen in der Luft zerstückelt, bis es Blutfontänen spritzt.

Blutiges Taktik-Gemetzel

Ist das Gewalt verherrlichend? Ist das brutal? Ja, ja und nochmals ja! Aber aufgrund des grandiosen comicartigen Figurendesigns, das an den brachialen Stil von Zeichenkünstler Simon Bisley erinnert, sowie der selbstironischen Sprüche, wirkt das Ganze nicht abstoßend oder billig - die USK hat das Spiel übrigens ab 16 Jahren freigegeben. Man ertappt sich dabei, wie einen das Gemetzel Stunde um Stunde rein optisch fasziniert, denn das Geratter, Gehaue und Gesteche wirkt selbst im totalen Zoom noch unglaublich lebendig - man entdeckt selbst im wildesten Getümmel noch Finishing-Moves, die einen Space Marine dabei zeigen, wie er seinem Opfer das Messer aus dem Leib wuchtet, während er ihn mit seinen Stiefeln zu Boden tritt. Aber was steckt unter der martialischen Oberfläche? Was bietet Warhammer rein spielerisch? Der Titel ist sicher nichts für kühle Gelände-Strategen, die planerische Weitsicht lieben und eher im kommenden Rome: Total War auf ihre Kosten kommen dürften. Aber es ist auch weit entfernt von einem reinen Tank Rush-Einerlei, in dem nur Masse statt Klasse zählt.

Die Space Marines bekommen Unterstützung durch schnelle Land-Speeder.
Ganz im Gegenteil: schnelle und kluge Attacken sind gefragt. Man muss mit seinen Kommandotrupps gezielt Punkte und Artefakte auf der Karte erobern, um weitere Soldaten oder Spezialeinheiten produzieren zu können - ähnlich wie in GCII. Diese Stützpunkte können verstärkt werden und schnell zu kleinen Bastionen mit Geschützen mutieren, die eine gute Verteidigung bieten. Wer hier wild anrennt, wird nicht weit kommen.

Warhammer basiert nicht auf einzelnen Soldaten, sondern auf Squads zwischen zwei und zehn Mann, die alle zusammen eine Energieleiste besitzen. Nur Helden mit besonderen Fähigkeiten à la WarCraft 3 (WCIII) könnt ihr ihnen zuteilen: Die Runenprophetin der Eldar überzeugt z.B. mit mächtigen Psi-Blitzen, die gleißenden Bereichsschaden anrichten.  Sie können auch von Motivation und Kampfgeist spendenden Offizieren geführt werden, denn es gibt eine blaue Moralleiste. Fällt deren Wert auf Null, sinkt auch die Angriffskraft und eure Truppe ist quasi wertlos. Die Integration der Moral ist eigentlich eine gute Sache. Aber warum man das nicht konsequent weitergeführt? Es wäre z.B. realistischer, wenn eine verängstigte und gebrochene Einheit im Angesicht eines Dämons automatisch die heillose Flucht ergreifen würde - ähnlich wie in Rome: Total War . Immerhin sind eure demoralisierten Truppen etwas schneller zu Fuß, so dass der manuelle Rückzug möglich ist.

Kommentare

DextersKomplize schrieb am
warum steht hier in dem fazit

?Kurzer knackiger Text, oder ein Leibniz Schocko-Keks. Huhu?
Ist das das Fazit des Spiels? xD
Lustiger Platzhalter ^^
PS: Ja ich weiß, Leichenfledderer :)
johndoe831977 schrieb am
ich will mir das game holen aber läuft es auch auf vista???
Gugunautilus schrieb am
wer keine ahnugn von übersetzen hat muss das auch sagen , das spiel is total geil
Leggi schrieb am
Habs auch mal wieder installiert, Problem:
Ich kommte nicht in den Online Modus. Acc erstellen geht, aber in die Online Lobby komme ich nicht, da kommt ne Meldung von wegen ich soll Firewall und Router Einstellung überprüfen. Hab im Router sogar alle Ports freigegeben. Woran kann's liegen? :(
Noseman4ever schrieb am
Also ich spiel dow seid release und ich spiels immer noch :D
das spiel rockt. Addons rockens noch mehr.
Alles in allem. So ziemlich das geilste strategiespiel was ich kenne. Und ich hab so zeimlich alle gespielt 8)
schrieb am