Gute Laune garantiert
Wenn ich mit einem Grinsen auf eine Plattform hüpfe, mit einem Laser per Doppelsprung einen Roboter brutzle und dabei den Refrain eines Songs mitsumme, was ich wahrlich nicht oft mache, hat ein Spiel meinen Nerv getroffen. Wenn man dann noch zusammen auf der Couch sitzt und alle den Dual Sense Wireless-Controller haben wollen, um dieses neuartige Klettern oder das Rollen mal selbst auszuprobieren, erinnert mich das an die Erstfaszination der Nintendo Wii, als das "Fuchteln" für frischen Wind sorgte.
Hinein ins Vergnügen! Astro's Playroom ist mit 10,98 GB auf der PS5 vorinstalliert.
Natürlich ist das hier "nicht mehr" als ein Jump'n Run, das weder Augmented noch Virtual Reality unterstützt. Aber Astro's Playroom sorgt nicht nur für gute Laune, weil die Songs elektrische Ohrwürmer sind oder es so verdammt charmant designt ist, dass man jeden Roboter am liebsten mit dem 3D-Drucker in sein Wohnzimmer beamen würde. Es sorgt auch für Spaß in den Backen, weil der Controller das klassische Zocken um einen kreativen, überaus "sinnlichen" Schub bereichert. Was heißt das? Das heißt, dass man beim Spielen mehr spürt, hört und erlebt!
Um das zu erreichen, hat das knapp 30-köpfige japanische Team, übrigens geleitet vom Franzosen Nicolas Doucet, über 80 Tech-Demos im Vorfeld entwickelt, von denen etwa 20 Ideen verwirklicht wurden. Die große Herausforderung war auch das Audiodesign, das auf ein komplett neues Level gehoben wird, weil sich daraus ja auch Vibrationen ergeben - so mussten die Sound- und Spieldesign-Experten enger zusammen arbeiten; sein Favorit ist übrigens das fein dosierte Skaten auf dem Eis.
Sinnliches Erlebnis
Zu den coolsten Bewegungen gehört das Klettern.
Wenn Astro den Regenschirm spannt, bemerkt man z.B. die einzelnen Tropfen. Nicht nur Oberflächen wie Kunststoff oder Matsch sorgen für akustisches Feedback: Jeder Soundeffekt aus dem Controller kann eine andere Vibration in einem seiner zwei Bereiche erzeugen. Wenn es stürmt, zieht der Wind also gefühlt von rechts nach links, während man gegen prasselnde Sandkörner ankämpft, die nur aus einer Richtung kommen. Man hört also sowohl etwas aus den Boxen als auch "aus der Hand", weshalb ihr nicht mit Kopfhörern spielen solltet. Denn nur ohne sie wird die einzelne Situation audiohaptisch aufgewertet: Es knistert, rauscht, knallt und vibriert je nach Aktion anders - und das ist cool. Ihr wollt das nicht? Ihr könnt all das auch in drei Stufen anpassen oder komplett deaktivieren.
Strand, Gebirge, Wald, Hightech, Wolken & Co - die vier Welten bieten abwechslungsreiche Kulissen.
Aber es geht auch um fein dosierte Bewegungen über Motion Control, Schultertasten sowie das Touchpad: Wenn man sich als Sprungfeder nach links biegt, indem man den Controller neigt, bemerkt und hört man ihre Spannung. Wenn man die untere Schultertaste leicht drückt, wird der folgende Hopser ein kurzer. Wenn man nur sanft über das Touchpad streicht, bewegt sich die Kugel ein wenig. Man kann also sehr präzise sowohl die Richtung als auch die Stärke dosieren. Und all diese Möglichkeiten werden in Astro's Playroom nicht nur steril wie in einem Tutorial demonstriert, sondern in einem futuristischen Szenario mit zig Herausforderungen und Geheimnissen überaus lebendig inszeniert.