Grafik
Auf den ersten Blick ist das große
Manko von
Arcanum die Grafik: Denn das Team von
Troika Games nimmt Euch nicht nur erzählerisch, sondern auch optisch mit auf eine Zeitreise - und zwar in angestaubte Fallout-Tage: Die isometrische Perspektive zeigt Euch eine veraltete zweidimensionale Grafik, die gegen die Hochglanzprodukte à la
Baldur`s Gate 2 zunächst wie Altpapier aussieht. Insbesondere die
Landschaften wirken öde, farblich dominieren rostbraune und mattgrüne Töne, selten bewegt sich etwas, von Echtzeit-Schatten oder Wellenbewegungen ganz zu schweigen. So mancher Fluss sieht eher aus wie eine graublaue Wiese und zu allem Entsetzen sorgen die wenigen
Animationsphasen der eigenen Figur für ruckelige Dauerläufe durch die optische Ödnis. Und leider gibt es mit 800x600 nur eine Auflösung, was gerade für Besitzer von 19"-Monitoren ärgerlich ist.
Aber auf den zweiten Blick offenbart
Arcanum vor allem dank des herrlichen Steampunk-Flairs seine Stärken im Bereich
Gamedesign: Die Charakterporträts, das Interface und die zahlreichen Gegenstände sehr nicht nur edel aus, sondern treffen die Mischung aus Industrie und Fantasy auf den Punkt. Die Stadt
Tarant erinnert eindrucksvoll an das viktorianische London, der Tag- und Nachtwechsel sorgt für Stimmung und das Leveldesign ist ausgesprochen gelungen.
Sound
So viel man über die Landschaftsgrafik und Animationen meckern kann, so wenig bleibt an der Musikuntermalung auszusetzen: Die unaufdringlich im Hintergrund wirkende
Melodie vermittelt ein Jules Verne-Flair und sorgt von Beginn an für Entdeckerstimmung. In Dungeons und Kanalisation wechselt die Meldodie dann hin zu leicht dramatischen, aber immer noch dezenten Tönen. Hinzu kommen stimmige
Soundeffekte für sabbernde Zombies, zischelnde Echsenkrieger oder Explosionen. Auch die
Sprachausgabe kann vollends überzeugen, denn Ärger, Ängste und Zuneigung der NPCs werden akustisch überzeugend in Szene gesetzt - nur leider viel zu selten.