Test: Holiday World (Taktik & Strategie)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: Take2
Release:
30.07.2004
Spielinfo Bilder  
Grafiker im Urlaub?

Ich kann mich noch daran erinnern, wie wir uns über die Grafik von RollerCoaster Tycoon 2 aufgeregt haben. Doch im Vergleich zu Holiday World ist der Achterbahn-Manager ja geradezu up-to-date. Klötzchengrafik und Fitzelsprites mit einem Minimum an Animationsphasen sollen durch die verschiedenen Zoom-Stufen aufgewertet werden. Das würde vielleicht funktionieren, wenn die Texturen nicht im Allgemeinen aus der Billigschublade kommen würden. Und das Fehlen einer wenigstens in 90-Grad-Schritten drehbaren Kamera lässt vermuten, dass die Grafiker keine Lust hatten, die Häuser aus verschiedenen Perspektiven abzubilden.

Grafisch kann Holiday World nicht einmal mit dem RollerCoaster Tycoon konkurrieren: lahme Texturen, kein Wuselfaktor und wenige Animationen wirken einschläfernd.

Muss ich dazu noch sagen, dass man äußerst sparsam mit Umgebungsanimationen zu Werke geht und damit auch die letzte Möglichkeit verschenkt, wenigstens für etwas Atmosphäre zu sorgen?

Dass angesichts dieser Grafikarmut mindestens 1 GHz- im Rechenknecht schlummern sollte und selbst mit einem deutlich höheren System immer wieder Ruckler und Stotterer auftauchen, ist schlichtweg eine Frechheit!

Weck mich mal einer...

Wo andere Genre-Vertreter mit einer ausufernden Akustik auf sich aufmerksam machen, ist bei Holiday World Langeweile für die Ohren angesagt. Die Musiken gehen zwar anfänglich noch in die Ohren, nach kurzer Zeit aber unweigerlich auf die Nerven.

Die Menüs sind sauber strukturiert und logisch. Andererseits gibt es auch kaum komplexe Eingriffe ins Spiel und ein nur minimales Wirtschaftssystem.

Aber das ist ja kein Problem: schnell im Optionsmenü die Lautstärke geregelt und dann können wir die Soundeffekte genießen. Verzeihung, habe ich genießen gesagt? Das führt etwas an der Wahrheit vorbei. Denn sollte beim Anklicken einer "Attraktion" tatsächlich mal etwas aus dem Lautsprecher schallen, das nicht binnen kürzester Zeit auf den Geist geht, habt ihr Glück gehabt. Der Großteil der Effekte macht nicht mehr her als ein Hupkonzert auf der Autobahn.

Den Vogel schießt jedoch der Sprecher in den Tutorials ab: Dermaßen uninspiriert und einschläfernd habe ich auf dem PC schon lange keine Sprachausgabe mehr gehört.

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