Test: Barrow Hill: Der Fluch der Kelten (Adventure)

von Bodo Naser



Entwickler:
Release:
10.11.2006
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ab 49,95€
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Rätsel mit Pilzen

Immer wieder kommt ihr in Situationen, in denen Köpfchen gefragt ist. Es handelt sich um durchweg klassische Rätsel: So müsst ihr euch Zugang zu den drei Motelzimmern verschaffen, die mittels eines
Na, wenn hier keine Geheimnisse schlummern, dann fresse ich einen Besen.
 Codes an der Tür gesichert sind. Es gibt auch zerrissene Texte, die ihr aus Schnipseln wieder zusammensetzen müsst. Natürlich gibt es auch Inventarrätsel, bei denen ihr einen Gegenstand verwenden müsst. So müsst ihr die Sicherung für das Licht in der Küche des Ratshauses reparieren. Wo eine Aktion möglich ist, zeigt euch der sich verändernde Mauszeiger an. Klickt ihr an einer solchen Stelle den passenden Gegenstand an, läuft der Rest von alleine. Das Handy lässt sich nur dort benutzen, wo ihr Empfang habt.

Ihr müsst allerdings schon exakt klicken, denn sonst entgeht euch was. Wenn ihr eine Schublade öffnet und dort drei Texte seht, dann müsst ihr auch alle getrennt anklicken, um die volle Information zu erhalten. Wer das nicht weiß und einfach dazwischen klickt, erfährt nur die Hälfte. Überhaupt gibt es viel zu lesen, was wiederum nicht jeden freuen dürfte. Ein bisschen für Archäologie, Übersinnliches und Legenden solltet ihr euch also schon interessieren, damit euch nicht langweilig wird. Die Reihenfolge, in der ihr die Rätsel lösen wollt, könnt ihr relativ frei bestimmen. Leider ist es öfters so, dass ich nicht mehr wisst, was ihr weiter tun sollt.

Irgendwann findet ihr ein Pilzbestimmungsbuch und einen Korb, so dass ihr euch auf die Pilzpirsch machen könnt. Was soll das nun wieder? Ganz einfach, ihr müsst den alten Göttern Opfer darbringen, um sie gnädig zu stimmen, die aus verschiedenen Sachen bestehen. Dabei helfen euch die Dinge, die die Archäologen schon ausgegraben und bestimmt haben. Dazu gehören Samen von Früchten, Salz aber auch die Sporen bestimmter Pilze. Gelegentlich stoßt ihr auch auf Rätselchen, die gar nichts mit der Handlung zu tun haben und nur der Erbauung dienen. So könnt ihr eine Postkarte aus Schnipseln zusammensetzen, was für Leute ist, die gerne auch mal ohne Sinn puzzeln.

Biedere Grafik

Optisch wirkt Barrow Hill leider reichlich bieder und antiquiert, was aber fast schon wieder seinen eigenen Charme hat. Ihr bewegt euch durch die aus gerenderten 2D-Hintergründen bestehenden
Grafisch wirkt es so bieder wie dieses Radio. Wer  jedoch die richtige Frequenz einstellt, nimmt am Schicksal der Moderatorin teil.
Welt, wobei die Orientierung in den Räumen bisweilen unter der unkomfortablen Steuerung leidet. Es gibt auch nur die feste Auflösung von 800x600. Bewegung ist in den Ansichten die Ausnahme, da es so gut wie keine Animationen gibt. Auch Zwischensequenzen gibt es viel zu wenig, die etwa immer dann kommen, wenn ihr etwas gelöst habt. Auf irgendwelche Augenöffner braucht ihr bei dem Spiel also nicht zu warten. Hier merkt man schon, dass die Entwickler nur ein kleines Team haben. Da das Ganze reichlich düster ist, schafft es das Spiel trotz der altbackenen Grafik, so etwas wie Stimmung zu erzeugen.

Beunruhigende Sprache

Die Sprachausgabe trägt auch ihren Teil dazu bei, dass ihr das Gefühl nicht loswerdet, dass hier irgendetwas nicht stimmt. Der Einsatz der deutschen Sprache erfolgt in wohldosierten Häppchen, die immer dann kommen, wenn ihr das Radio, Handy oder Tonband einschaltet. Das ist eure Nabelschnur in die Außenwelt, in der komische Dinge passieren. Zunächst ist die Moderatorin noch ganz locker drauf, dann aber bekommt sie immer mehr Zweifel, ob noch alles im Lot ist. Sie fordert euch als Zuhörer auf, bei ihr anzurufen, was eine Aufgabe für euch ist. Gelingt es euch, die Frau zu beruhigen? Ganz ähnlich ist es mit Bob, der sich im Büro eingeschlossen hat. Optisch macht sein Auftritt nicht viel her, aber seine Stimme klingt schon ziemlich irre.
        
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Kommentare

Bubunator schrieb am
Hehe, ausgerechnet bei Bob im Waffenladen hab ich den Test einmal erfolgreich abschließen können. :P
Die Steuerung von Fahrenheit war im Prinzip gar nicht mal so schlecht, sie wurde allerdings besonders bei den Actionsequenzen extrem ausgiebig eingesetzt. Man hat sich mehr auf die Anweisungen konzentriert als um das Geschehen dahinter auf dem Bildschirm.
Aber atmosphärisch fand ich Fahrenheit zumindest bis etwa zur Hälfte ähnlich gelungen wie einst Blade Runner, der natürlich auf der Schlussgeraden die Lorbeeren einheimst. Mit der (meiner Meinung) nach starken Filmvorlage im Rücken aber auch nicht verwunderlich. Ich hab beide Spiele gern gespielt, Blade Runner hat aber definitiv einen weitaus höheren Wiederspielwert.
EvilNobody schrieb am
Bubunator hat geschrieben:Fahrenheit geht ein bischen in die Richtung von Blade Runner, allerdings wirklich nur ein bischen. Im direkten Vergleich würde ich Blade Runner auch jedesmal vorziehen, obwohl ich in regelmäßigen Abständen am Voight Kampff Test verzweifelt bin. :)
Jo, Blade Runner ist der absolute Oberknaller! Spiele ich mittlerweile zum siebenten Mal durch und es ist immer wieder geil. Tipp zum Voight-Kampff: dreimal kalibrieren, mit mittlerer Intensität anfangen, ein paar mal schwer und dann nur noch leicht. Das klappt meistens, kommt aber auch auf die Personen an. So konnte ich den Test bei Bob (im Waffenladen) noch nie richtig zu Ende bringen, zumindest nicht im Sinne von "Ergebnis Positiv: Versuchsperson ist menschlich (oder Replikant)."
Das sagt der Apparat ja wenn man fertig ist. Bei Bob jedoch nie.
Hmm, Fahrenheit fand ich nicht soo gelungen, die Steuerung war für´n Eimer. Da hätte mir eine Bedienung ala Baphomets Fluch 3 besser gefallen.
Bubunator schrieb am
Fahrenheit geht ein bischen in die Richtung von Blade Runner, allerdings wirklich nur ein bischen. Im direkten Vergleich würde ich Blade Runner auch jedesmal vorziehen, obwohl ich in regelmäßigen Abständen am Voight Kampff Test verzweifelt bin. :)
4P|Bodo schrieb am
Hi EvilNobody,
du warst wahrscheinlich einer der wenigen, die das auf der PS1 gut fanden. Konsolen und Adventures - das hat noch nie zusammen gepasst.
Natürlich kann ich mich an Myst erinnern. Ich habe immer staunend zugeschaut, wie ein Freund von mir das Spiel durchgezockt hat. Für mich ein Buch mit sieben Siegeln und viel zu schwer. Heute würde es mir sicher leichter fallen, aber damals war ich nur Inventarrätsel gewöhnt und die gab es da nicht. Ich wusste gar nicht, was ich tun sollte.
Mein liebstes Adventure ist immer noch Blade Runner. Bei mir können also auch gern ein paar Actionpassagen drin sein, so lange sie gut gemacht sind. Ich liebe den Film und fand die Geschichte toll. Man fühlte sich wirklich wie ein Androiden jagender Agent. Warum gibt es sowas heute nicht mehr?;-)
Gruß,
4|Bodo
EvilNobody schrieb am
Ja, Bodo, da hast du Recht. Die Begriffe für Genres sind zum Teil sehr schwammig. Naja, vielleicht haben sich die "Renderadventures" ja auch zum Positiven entwicklet und sind nun mehr mit klassischen Adventures vergleichbar. Das letzte Spiel dieser Art, welches ich gespielt habe war entweder Myst 1 oder Akte X...
Erinnerst du dich noch daran? Das kam auch für PS1, wurde glaube ich ziemlich runtergemacht, ich fand´s nicht schlecht. :wink:
schrieb am