Test: World in Conflict (Taktik & Strategie)

von Jörg Luibl



Release:
31.12.2008
27.05.2009
kein Termin
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ab 17,98€
Spielinfo Bilder Videos
Der Iwan in Seattle

Die rote Flut: 1989 hat Russland nicht nur Europa, sondern auch Amerika auf eigenem Boden angegriffen. Könnt ihr den Feind aufhalten? In einer epischen Kampagne könnt ihr euch beweisen.
Die Story macht zunächst neugierig. Es geht darum, dass die Russen im Jahr 1989 plötzlich den Dritten Weltkrieg auslösen und nicht nur Europa, sondern auch die USA angreifen - angenehm ungewohnt: selbst auf eigenem Boden werden die Amerikaner vom Pazifik aus zurückgedrängt - kein D-Day in der Normandie, sondern in Santa Monica! Ihr schlüpft in die Rolle des frisch gebackenen West Point-Offiziers Parker und dürft die Heimat retten. Dass die Feindbilder dabei klar zu Ungunsten der Russen verteilt sind, ist noch verständlich. Dass ein europäischer Entwickler aber dermaßen plump auf die Propagandatube drückt, ist ungewöhnlich - das Team könnte auch FOX Entertainment heißen oder Rumsfeld als Berater in den Credits erwähnen. Um das Ganze "erzählerisch aufzuwerten", hat man bekanntlich den US-Autoren Larry Bond für die Story engagiert. ABer wo ist die eigentlich? Hey, Schweden hat doch so viele gute Schriftsteller - warum habt ihr euch niemanden gesucht, der einen geopolitischen Plot stricken kann? 

Um das klar zu stellen: Die Ideologie spielt zwar keine Rolle für die Bewertung, denn auch ein antirussisches, antibritisches oder antidemokratisches Spiel kann ja Spaß machen - schließlich geht es um eine fiktive Welt. Aber auch wenn die Ideologie darin theoretisch egal ist, müssen Dramaturgie und innere Logik immer noch überzeugen. Leider stempelt die Kampagne die Russen von Anfang an als "hinterlistige" Feinde ab, als den schrecklichen "Iwan", den Kinderschreck und natürlich als Kriegsverbrecher,
Leider sorgen einige gemalte Zwischenbilder für einen Stilbruch in der ansonsten sehr guten Präsentation. Auch das russische Feindbild wird etwas zu plump aufgebaut.
der keine Gefangenen macht. Sätze wie "Legen sie diese roten Mistkerle um!" oder "Wir haben eine Verabredung mit eurem Onkel Stalin!" hören sich eher nach 1953 als nach 1989 an. Okay, es ist Krieg, da wimmelt es vor Hurensöhnen und Drecksäcken, da wird schon mal eine Schublade tiefer gepöbelt.

Aber hätte man das Feindbild nicht subtiler aufbauen können? Nicht mit Wattebäuschen der Zurückhaltung, aber vielleicht mit etwas mehr Überraschung und Entsetzen als Polemik auf der amerikanischen Seite? Hätte man die Motivation der Russen nicht über einen Frontwechsel erklären können? An keiner Stelle wird wirklich klar, warum die Sowjets überhaupt in Seattle stehen. Da ist überall nur Angst vor irgendeinem Iwan. Und wenn man schon einen Weltkrieg thematisiert: Warum kommen die anderen Mächte nicht mal vor? Warum wird die geopolitische Lage nicht besser dargestellt? Warum geht es nicht wenigstens um Gas, Erdöl, Uran oder Ähnliches? Da war mehr drin!

Die Handlung wird mit etwas zu viel Pathos und dem Versuch gewürzt, eine Weltuntergangsstimmung à la Independence Day zu verbreiten. Manchmal kommt tatsächlich ein Gefühl davon auf, als etwa die Amerikaner den ersten taktischen Atomschlag auf ihrem Gebiet einsetzen, die Russen plötzlich New York attackieren oder man aus Europa in die verstrahlte Heimat zurückkehrt, aber irgendwie gelingt es der Regie
Richtig gelungen sind die Zwischensequenzen in der Grafikengine: Hier spielt World in Conflict seine Stärken aus und macht den derben Schlachtfeldjargon lebendig.
nicht, das Entsetzen besser als auf B-Movie-Niveau abzubilden.

Statik & Dynamik

Vielleicht liegt es daran, dass die reinen Bildeinblendungen von Kindern, Frauen, Unschuldigen oder Schwiegervätern mit ihren kleinen Telefonaten und Storyhäppchen viel zu aufgesetzt wirken und den Stil der Zwischensequenzen unnötig durchbrechen. Spätestens als der gemalte US-Präsident im Pyjama auftritt, wirkt diese Art der Präsentation antiquiert - hier fehlen einfach bessere Zwischensequenzen. Von kinoreifer Story kann zwar keine Rede sein, aber nichtsdestotrotz behandelt WiC wenigstens eine unverbrauchte geopolitische Thematik. Wird sie gut und differenziert behandelt? Nein. Muss das in einem Echtzeitstrategiespiel gemacht werden? Nein. Aber es hätte auch nicht geschadet. Es ist auch nicht alles schlecht: In der Kampagne trieft es vor Soldatenslang, und das passt hervorragend, es gibt den Good und den Bad Guy, was das Klischee verlangt. Und die Regie schafft es, den besten Prügelknaben der Videospielgeschichte aufzubauen: Es geht doch nichts über Panzeroffizier Bannon, der von der ersten Minute an auf den Deckel kriegt. Und zwar so derbe und regelmäßig, dass man fast schon vorher lachen muss. In diesen Situationen macht die Kampagne jedenfalls weitaus mehr Spaß, als während des patriotischen Heimatfrontgesülzes mit Tränendrüsendressing.
            
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Kommentare

BulaBula1 schrieb am
Also ich finde das Spiel absolut GEIL!!!Hab es mir jetzt erst gekauft und hab es geleich durchgezockt.Die Grafiksettings 8O auf Maximum und dann gehts ab.
eUndead schrieb am
Niethal hat geschrieben: Was man allerdings auch sagen muss, wer wie ich nur auf die Kampagne setzt, sollte lieber noch warten bis es billiger wird. Selbst auf Hard konnte ich das Spiel in ca 22 Stunden durchspielen, da kostet die Stunde rund zwei Euro im Moment.
e.
Kann man natürlich drüber meckern. Bei Shootern kostet die Stunde allerdings mitlerweile fast 10?
Gaz1990 schrieb am
Xancis hat geschrieben:Also erst einmal zum test: Wie schon geschrieben wurde sind die meißten der genannten Contra Argumente einfach nur sinnfrei (sry @ Redakteur) aber bitte: schwacher Häuserkampf. Soll man in die Ego Perspektive Wechseln und die Einheiten direkt steuern? ^^
Das mit den ähnlichen Parteien naja klar sind sie ähnlich aber dann muss auch als positiv gesagt werden, dass WiC total genial balanced ist und somit enorme Vorteile gegenüber CoH hat usw. am geilsten ist aber "Spezialfähigkeiten fast sinnlos" :D was macht man bitte als Air Spieler ohne Täuschkörper, als Tank spieler ohne Rauch, als Repair ohne Selbsreperatur/schnellreperatur, Inf ohne Sprint. Wo ist das benn bitte sinnfrei ? gerade das macht das spiel noch besser und genau das hat End war nicht ...
Naja will jetzt nicht weiter darauf eingehen aber das Fazit ist wirklich, wie ja schon gesagt wurde recht arm.
@Gaz1990: Also ja man kann auch was anderes machen als nur schwere Tanks zu bringen. Um ehrlich zu sein sind Tanks meiner Meinung nach das einfachste. also Wenn jemand mit WiC anfängt kann ich ihm eig. nur sdagen nimm Tank und bring nur schwere Tanks, so hab ich es zu beginnauch gemacht. ab jetzt bring ich zu beginn immer 2 leichte und 2 schwere. die leichten setz ich immer auf den 1. Kontrollpunkt und lass sie da stehen zum ausbauen, die fahren nur zum Ausbauen rum. die schweren kommen an die Front. auch diese Munnifahrzeuge wurden durch nen patch verbessert und bringen es teilweise auch aber naja nehm ich nie, hab ich nie probiert :D Du musst im richtigen Team spielen. hatte heute erst ein Spiel, in dem ich halt wieder tanks gespielt habe und sie in einer tour nur verloren hab, weil unser Support spieler naja etwas weniger aktiv war ^^ man kann halt alleine nichts machen! Die Spielmodi find ich eig. ganz gut, ich mag angriff am meißten aber das wird leider seltner gezockt ^^ tauziehen und domination machen auch fun. was willst du mehr ? bei CoH gibt es 2 Spielmodi und es reicht auch aus!
Xancis schrieb am
Also erst einmal zum test: Wie schon geschrieben wurde sind die meißten der genannten Contra Argumente einfach nur sinnfrei (sry @ Redakteur) aber bitte: schwacher Häuserkampf. Soll man in die Ego Perspektive Wechseln und die Einheiten direkt steuern? ^^
Das mit den ähnlichen Parteien naja klar sind sie ähnlich aber dann muss auch als positiv gesagt werden, dass WiC total genial balanced ist und somit enorme Vorteile gegenüber CoH hat usw. am geilsten ist aber "Spezialfähigkeiten fast sinnlos" :D was macht man bitte als Air Spieler ohne Täuschkörper, als Tank spieler ohne Rauch, als Repair ohne Selbsreperatur/schnellreperatur, Inf ohne Sprint. Wo ist das benn bitte sinnfrei ? gerade das macht das spiel noch besser und genau das hat End war nicht ...
Naja will jetzt nicht weiter darauf eingehen aber das Fazit ist wirklich, wie ja schon gesagt wurde recht arm.
@Gaz1990: Also ja man kann auch was anderes machen als nur schwere Tanks zu bringen. Um ehrlich zu sein sind Tanks meiner Meinung nach das einfachste. also Wenn jemand mit WiC anfängt kann ich ihm eig. nur sdagen nimm Tank und bring nur schwere Tanks, so hab ich es zu beginnauch gemacht. ab jetzt bring ich zu beginn immer 2 leichte und 2 schwere. die leichten setz ich immer auf den 1. Kontrollpunkt und lass sie da stehen zum ausbauen, die fahren nur zum Ausbauen rum. die schweren kommen an die Front. auch diese Munnifahrzeuge wurden durch nen patch verbessert und bringen es teilweise auch aber naja nehm ich nie, hab ich nie probiert :D Du musst im richtigen Team spielen. hatte heute erst ein Spiel, in dem ich halt wieder tanks gespielt habe und sie in einer tour nur verloren hab, weil unser Support spieler naja etwas weniger aktiv war ^^ man kann halt alleine nichts machen! Die Spielmodi find ich eig. ganz gut, ich mag angriff am meißten aber das wird leider seltner gezockt ^^ tauziehen und domination machen auch fun. was willst du mehr ? bei CoH gibt es 2 Spielmodi und es reicht auch aus!
Tanks mit einem Hit down...
Gaz1990 schrieb am
Hi Leute
Ich weiss ich weiss bin ein bisschen zu spät aber scheiss drauf.
Also hier meine Meinung:
Also mal zum Singelplayersmodus (langes Wort :P ), es wird ein schon alles gut erklärt und gezeigt wie es geht zum Beispiel mit dem Komandoposten aber mann muss schon 2-4 Stunden im Multiplayermodus auf den Deckel bekommen bis man endlich alles begriffen hat. Die Kampagne machte mir schon Laune aber mal ehrlich, habt ihr sie alle 2 mal durchgespielt? :?: Und ich fände noch cool wenn am Schluss in Seattle (in der letzten Mission)es kein Happy End gegeben hätte. Wie in Call of Duty 4 :lol:
Ihr denkt jetzt sicher, "was für ein Blödmann hat ja gar keine Ahnung, der hatt sicher nur so 6 Stunden gespielt". NEIN HABE ICH NICHT :twisted: :twisted: Ich habe 27 Stunden mit Panzer 19 Stunden mit Infantery 12 Stunden Mit Air und 5 Stunden mit der Unterstrützung!!!!(Multiplayer). Also hier meine Meinung zum Multiplayer:
Also ich habe schon sehr viel gespielt und wenn man einfach die CD reinschiebt und 5 Runden spielt macht es schon Laune, aber dann ist es halt immer das gleiche :roll:. Ich schicke mir 3 Schwere Panzer nehme einen Kommandoposten ein, sehe ein paar feindliche Panzer kille 2 und dann weils sie in überzahl wahren (5 Schwere Panzer) verliere ich.
Mal ehrlich wenn ich Panzerkommandant seid, nehmt ihr etwas anderes als 3 Schwere Panzer? Finde auch die Spielmodus ein bisschen langweilig, hätte viel mehr und bessere geben können, zum Beispiel muss man eine Strasse verteidigen während Transport LKW`s durchfahren, wenn man 100 von denen über die andere Map Seite bringen konnte hat man gewonnen. Und dann würden die Bilder die vor dem Spielstart kähmen auch Sinn geben, Ich meine wer macht schon solche Trupps? :x Und da fällt mir noch ein, ich habe das Spiel meinem Kolleg gezeigt und der konnte sich überhaupt nicht in das Spiel einfügen, darum hab ich ihn die Kampagne gezeigt!!! Fazit: World in Conflict ist nicht schlecht aber spannendere Spielmodi und weitere Ideen wie zum Beispiel das ein Panzer mit einem...
schrieb am