Test: Penumbra - Im Halbschatten: Episode 1 (Adventure)

von Bodo Naser



Entwickler:
Publisher: Kalypso Media
Release:
29.03.2007
Spielinfo Bilder Videos
Zu viel Action?

Ich finde wieder Aufzeichnungen, die aus einer Geschichte von H.P. Lovecraft stammen könnten. Pseudowissenschaftliche Dokumente des Wahnsinns, die noch mehr 
Reif fürs Dschungelcamp? In der Not frisst der Forscher allerhand, um nicht vor die Hunde zu gehen...
Fragen aufwerfen als sie lösen. Ich mache mir Notizen. Immerhin lässt sich auch so manches Rätsel lösen, wie etwa die Zahlenkombinationen, die ihr hier und da für die Sicherheitstüren braucht. Das ist gute alte Rätselarbeit, bei der Logik gefragt ist. Natürlich gibt es auch viele Inventarrätsel, etwa wenn ihr einen Gang freisprengen müsst. Dafür braucht ihr Sprengstoff, eine Lunte und Feuer. Anzünden und nix wie weg.

Die Physik spielt freilich immer eine Rolle, etwa wenn ihr irgendwie eine strombewehrte Barriere überwinden müsst. Auch hier bleiben mehrere Alternativen: Ihr könnt entweder ein paar Bretter holen und drüberlegen, um so einigermaßen sicher rüberzumachen. Oder ihr könnt euch mit Springen darüber hangeln, was die Gefahr eines Stromschlages beinhaltet. Alles durchaus realistisch bis auf die heilenden Schmerztabletten. Für manche dürfte der Actionanteil allerdings zu hoch sein, der doch einen Großteil der Aufgaben bildet. Knobelrätsel sind in der Minderheit, obwohl sie nicht selten sind; mit steigender Spieldauer werden sie wichtiger.

Bedienung nach Maß

Ganz ohne Kämpfe geht es nicht ab, wenn ihr in der Mine auf allerhand Ungeziefer trefft. Vieles ist als Waffe verwendbar, das vielleicht zuerst gar nicht danach aussieht. Die Tonnen, Kisten und Steine etwa, die überall herumliegen, lassen sich gut als Wurfgeschosse missbrauchen. Ansonsten gibt es Schlagwerkzeuge und Dynamit. Die Steuerung lässt sich vereinfachen, so dass auch Leute treffen, die keine pixelgenauen Mausbediener sind. Zudem gibt es einen variablen Schwierigkeitsgrad, der festlegt. auf wie viele Monster ihr trefft. Für ein Adventure sind derartige Einstellmöglichkeiten ziemlich einzigartig.

Bedauerlich ist jedoch die eingeschränkte Möglichkeit des Speicherns, da ihr wie bei einem Konsolenspiel nur an bestimmten Stellen speichern dürft. Es gibt auch nur einen Speicherstand, auf dem automatisch gespeichert wird. Wenn ihr das Spiel verlasst, müsst ihr vielleicht ein halbes Level neu machen, weil der ersehnte Speicherpunkt erst dahinter liegt. Wenn ihr in einem Raum aufhört, ist es meist so, dass es dort bei Wiederaufnahme weitergeht. Für die Gänge der Mine gilt das leider nicht.

Finstere Stimmung

Der Untertitel im Halbschatten trifft voll ins Schwarze, denn die erste Episode der Abenteuerserie ist finster - sehr finster. Ein Großteil spielt sich im Dunkeln ab; wenn ihr ab und an mal einen Lichtstrahl erhascht, könnt ihr euch glücklich schätzen. Obwohl ihr auch immer wieder Laternen anzünden könnt,
Ein Königreich für einen Lichtstrahl. Im Spiel lernt ihr Licht und Wärme neu zu schätzen. 
habt ihr nie genug Licht, so dass automatisch feines Gruseln garantiert ist. Das Spiel mit Licht und Schatten ist einer der Haupttrümpfe des Adventures, das ihr am Besten nachts und allein spielt, damit es seine volle Wirkung entfaltet. Größere Gore-Effekte gibt es nicht, auch wenn es erst ab 16 Jahren ist. Ein Blutorgie wird nicht gefeiert, da sich das Grauen niveauvoll präsentiert. Die 3D-Engine leistet brauchbare Dienste, für eine Eigenentwicklung der Macher ist sie sogar erstaunlich ausgereift. Dennoch dürft ihr natürlich nicht zu viel erwarten, da die Explosionen z.B. nicht sonderlich gelungen sind.

Auch der Sound trägt zur Gänsehautatmosphäre bei, die das Abenteuer durchzieht. Es gibt haufenweise Knarren, Kratzen, Schritte oder Scharren, so dass beständig Gefahr suggeriert wird. Immer wieder denkt ihr jetzt passiert gleich was, aber dann ist zum Glück nichts. Der Einsatz der Musik ist spärlich, was aber die Spannung noch verstärkt. Eine Sprachausgabe fehlt leider gänzlich, so dass der Erzähler nicht zu hören, sondern nur zu lesen ist. Mit einer markanten deutschen Stimme hätte man noch mehr erreichen können.
          

Kommentare

Egon Olsen schrieb am
Wie lange sitzt man denn an dem Spiel?
Kerub schrieb am
Die "Freeware-Version" hab ich auch gespielt. Allerdings ist das eigentlich mehr eine Vorabversion gewesen, sozusagen eine Präsentation für das eigentliche Spiel. Es ist nicht das gleiche wie die Verkaufsversion, und man hat es außerdem in ca. 15 Minuten durchgespielt wenn man sich nicht vor Angst die ganze Zeit in der Ecke verkriecht.
johndoe-freename-108059 schrieb am
Als Freeware spiel? Also letztens wurde mir auch mal gesagt, das das spiel mal komplet runterzuladen war. 158mb gross oder so was in der art, und nun .. öm. Die lange pc abstinenz hat wohl so seine Spuren hinterlassen :-). Vor einem jahr (oder n klein wenig länger) war es kostenlos und nun is es kostenpflichtig?
Ich werde die Vollversion nun mal Testen, obwohl die demo bei mir GAR nicht ging habe ich mir doch die vollversion im MM gekauft.
Point n Click Adventures oder auch "NUR" Adventures kann ich mir eben fast blind kaufen, ich liebe das Genre. Gehe vorher aber immer zuerst kurz auf 4players.de und links zur Adventure Rubrik :-).
Hoffentlich erscheint nicht schon wieder das übergrosse Dialogfenster mit der Meldung das etwas nicht stimmt.
Thenuffler: Ja das ist seltsam, mein kumpel hatte das problem sogar auch gestern. Fragte in ob er es mal für mich installieren könne und sehen. Bei im kam auch immer die seltsame englische Fehlermeldung. Ob das was mit OpenAL zu tun hat?! Man wird ja auffgefordert das zu installieren.
Na mal sehn..
manjit schrieb am
einige von euch kennen das game vllt noch als freeware spiel
nuffi schrieb am
Malphi hat geschrieben:Die Demo geht bei mir leider nicht, erscheint immer ne Fehlermeldung und will den Fehlerbericht senden. Najo,
Muss das spiel aber haben, mal sehen ob die vollversion auch so spinnt *g*
bei mir das gleiche. die erste demo damals ging aber interessanterweise.
schrieb am