Test: Machinarium (Adventure)

von Bodo Naser



Release:
10.05.2012
19.09.2011
19.09.2011
27.10.2009
27.10.2009
27.10.2009
19.09.2012
18.10.2016
01.05.2013
kein Termin
Spielinfo Bilder Videos
Maschinelle Eigenheiten

Obwohl es nicht so viele Sachen gibt, muss man mehrere im
Wer die simplen Piktogramme nicht versteht, der kann sich Hilfe holen, die sogar bis zur Komplettlösung gehen kann. 
einfach zu bedienenden Inventar kombinieren, um neue zu kreieren. So muss man die gewünschte Zigarette aus zwei Komponenten fertigen, von denen man die eine auch noch trocknen muss. Nur wie? War da nicht irgendwo eine heiße Lampe? Nur wie hochkommen? Zum Glück kann sich der Roboter von Welt ja strecken, so dass er länger wird. Um in Löcher schauen zu können, duckt er sich, indem er seine Scharniere staucht. Wenn gar nichts mehr geht, kann er sogar noch seine Hand ausfahren, was sogar ein wenig an Inspektor Gadget erinnert.

Wer auf dem Schlauch steht, dem kann geholfen werden, denn es gibt eine Spielhilfe: Rechts oben über die Schaltfläche Sprechblase bekommt man einen Lösungstipp, der schon recht gut hilft. Dort sieht man als Comic, was grob zu tun ist; aber man sieht nicht, wo sich die Sachen befinden, die man dafür braucht. Wer lieber die Komplettlösung haben möchte, muss witzigerweise erst ein Minispiel machen, wobei man Monstern ausweichen muss. Da man nicht den kleinsten Fehler machen darf, ist es gar nicht mal so einfach wie gedacht.

Altmodische Bedienung

Neben diesen praktischen Hilfen lässt es Machinarium leider etwas an Komfort missen: Es gibt weder eine Hot-Spot-Anzeige
An detailreichen Orten kann es bisweilen schwer sein, alle wichtigen Sachen zu finden. Eine Hot-Spot-Anzeige fehlt leider. 
noch eine Schnellreisefunktion, weshalb man doch einige wichtige Punkte schwer findet. Zudem kann manch Stelle erst angeklickt werden, wenn Josef direkt daneben steht. Außerdem muss man doch bisweilen an bekannte Schauplätze zurückkehren. Das kommt zum Glück nicht zu oft vor, so dass man es verschmerzen kann, dass ein Doppelklick nicht zum erhofften schnellen Gehen führt. Immerhin läuft Josef etwas zügiger, wenn er normale Größe hat, denn ausgefahren schwankt er hin und her wie eine Bohnenstange.

Allerdings wird das durch die intuitive Steuerung ausgeglichen, die nicht lange erklärt werden braucht. Alles ist sehr einfach gehalten, lockt zum Erkunden und wer schon mal ein Adventure gespielt hat, wird keine Probleme haben. Doch auch Unbeleckte werden schnell mit der Bedienung warm: Man klickt einfach irgendwo und schon passiert was. So spielerisch wie die Geschehnisse um den Roboter verlaufen, so spielerisch muss man auch an die Lösung herangehen. So ist es das ideale Spiel für zwischendurch.

Noch ein Browsergame?

Einige werden nun anführen, dass man ein Browserspiel nicht kauft
Flatternde Vögel auf Knopfdruck. Fast überall gibt es was zu entdecken und anzuklicken.  
, sondern umsonst im Internet spielt. So war das auch mit dem Vorgänger Samorost 2, der übrigens ebenso beliegt wie die sphärische Musik auf CD. Das ist nur zum Teil richtig, denn der Umfang geht doch weit über ein kostenloses Spiel hinaus, da es eine durchgehende Geschichte erzählt. Das Abenteuer des kleinen Josef bietet für viele Stunden Unterhaltung, die doch mehr bietet als die übliche Rätselei. An jeder Ecke gibt es was zu entdecken, etwa wenn Musikanten ein Lied spielen. Man kann auch Sachen anklicken, die gar nichts mit der Story zu tun haben: Etwa ein paar Vögel auf der Leine, die was fallen lassen und davon flattern.

Machinarium hat einen ganz besonderen Grafikstil, der schwer zu beschreiben ist, aber das Spiel zusätzlich zu etwas Besonderem macht: Die Umgebung wirkt recht düster und verbraucht, aber auch wieder heiter, da es viele komische Typen gibt. All das geht qualitativ weit über ein Browsergame hinaus, obwohl es keinen starken Rechner braucht, um es zu genießen: Die Systemvoraussetzungen sind mit 1,6 GHz-Prozessor und 1 MB RAM mehr als moderat und kommen sogar ohne 3D-Karte aus. Dennoch entsteht eine ganz neue, überaus sympathische Welt, die ihre ganz eigenen Gesetze hat.
               

Kommentare

Chibiterasu schrieb am
Das Markenzeichen von dem Spiel ist, dass es quasi keinen Text gibt abseits von Menü und Co.
Alles nur Zeichensprache und Symbolik.
DarkGambler schrieb am
Nur warum gibt's in der PS3-Version keine deutschen Texte? War das schon wieder zu kostspielig, obwohl sie in der PC-Version vorhanden sind und nur hätten übernommen werden können? Ich kapier's nicht!
Edit: Ich nehm's zurück. War auf PC wohl auch nicht auf Deutsch. Ich bin nur davon ausgegangen, da es auf Amazon so angegeben ist. Werde mir im Oktober wieder mal PS+ gönnen (wegen Dark Souls-DLC und Spielstandsicherung) und Machinarium dann trotzdem eine kostenlose Chance geben. :wink:
X-Live-X schrieb am
Seit dieser Woche gibts das auch für PS3 und zum Glück kostenlos für Plus, bin mal gespannt - eigentlich nicht mein Genre, aber was man hier liest macht Lust auf mehr!
JaneJane schrieb am
Auf Steam läuft das Spiel glaub ich richtig gut, jedenfalls sehe ich das da immer. :)
AriesT schrieb am
wenga hat geschrieben: Ansonsten wenn man ein eher traurigeres/depressives adventure sucht, sollte man sich The Whispered World anschauen. Ist auch von den gleichen spieleentwicklern, und auch genau so gut finde ich ^^
FAAAALSCH! Herr Lehrer, der Mann hat was Falsches gesagt! :cry:
Amanita Design hat nichts mit Daedalic zu tun. Daedalic ist lediglich der Publisher von Machinarium im deutschsprachigen Raum.
Amanita Design hat vorher Samorost 1 und 2 entwickelt. M ist ihr erstes Großprojekt. :D
Hamma wieder was gelernt. Apropos hamma, das Spiel ist der absolute Wahnsinn. Leider viel zu kurz, dafür so charmant und liebevoll, wie kein anderes Adventure in den letzten 5-10 Jahren. Ich liebe es. Die 29? für die Box waren ihr Geld mehr als Wert.
schrieb am