Vorschau: Freelancer (Simulation)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Publisher: Microsoft
Release:
04.03.2003
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ab 12,99€
Spielinfo Bilder  
Einfache Shooter-Steuerung

Chef-Designer Jörg Neumann und das Team von Digital Anvil haben vier Jahre investiert, um ein lebendiges und vor allem leicht zugängliches SciFi-Erlebnis zu erschaffen - das ist ihnen gelungen. Freelancer zeichnet sich nicht nur durch eine klasse Optik mit herrlichen Explosionen, wabernden Nebeln und gleißenden Warp-Effekten aus, sondern auch durch eine einfache Maus- und Tastatur-Bedienung à la Windows.

Auf den Planeten klickt Ihr Euch bequem von der Bar zum Händler oder Ausrüster, wo eine 3D-Kulisse samt animierter NPCs auf Euch wartet. Hier könnt Ihr Euch zwar nicht frei bewegen, aber mit wenigen Klicks Euer Schiff reparieren, aufrüsten oder Missionen annehmen. In den zahlreichen Bars warten immer ein paar Charaktere, die Ihr ansprechen könnt. Gestik und Mimik sind lebensecht dargestellt, nur die Begrüßungsfloskeln leiden an Abwechslungsarmut.

Diese komfortable Bedienung wird im Weltraum fortgeführt: Ihr könnt schnell Flugrouten planen, die entsprechenden Wegpunkte oder Wurmlöcher im All anwählen und diese automatisch anfliegen. Wollt Ihr irgendwo landen, reicht ebenfalls ein Tastendruck und Euer Gleiter schwenkt Richtung Dock-Station. Natürlich lässt sich das Universum auch komplett manuell erforschen - das Wegpunktesystem ist nur eine Hilfe.

Die ist manchmal auch bitter nötig, denn in den Weiten des Alls lauern überall Gefahren. Abgesehen von der Kollisionsabfrage, die Asteroidenfelder und große Schiffe zu Hindernissen macht, bedeutet auch das Eindringen in die Atmosphäre von Planeten den schnellen Tod.

Star Wars war gestern

Im Kampf werden sich Shooter-Fans sofort heimisch fühlen: Begleitet von sphärischen Klängen und Funksprüchen könnt Ihr Raumschiff und Fadenkreuz mit der Maus steuern, nach links und rechts ausweichen und mit der rechten Maustaste Lasersalven abgeben.

Das Spiel soll laut Digital Anvil übrigens auch auf schwächeren Rechnern ruckelfrei zur Geltung kommen; die Engine sei bis zur TNT 2-Karte und 800 Mhz abwärts kompatibel. Die grafische Explosions- und Texturbrillanz von Haegemonia wird trotz des stimmungsvollen Weltalls allerdings nicht erreicht.

Per Hotkey werden Raketen, Schub und Sonstiges aktiviert. Obwohl das Ganze leicht von der Hand geht, verlangen die Echtzeit-Kämpfe volle Konzentration, denn nebenbei muss man feindlichen Raketen ausweichen, seinen Schild und die Schiffsenergie im Auge behalten und notfalls Reparaturen einleiten.

Aufgrund der zahlreichen Waffen, die alle unterschiedliche Wirkung haben, kommt noch eine taktische Note hinzu: Bestückt Ihr Euer Schiff z.B. nur mit einfachen Lasern, seid Ihr gegen Plasmaschilde machtlos. Außerdem gibt es Raketen mit hoher Durchschlagskraft, aber dafür mäßiger Zielerfassung und umgekehrt. Hinzu kommen Minen, Raketen-Abwehrdronen, diverse Schilde- und Schub-Aggregate.

Der Multiplayer-Modus wird Spiele mit bis zu 64 Teilnehmern über Server ermöglichen. Ihr könnt z.B. mit Freunden kooperativ Aufträge annehmen, oder zusammen eine kleine Flotte aufstellen - einer fliegt die Handelsfregatte, die anderen die Jäger-Eskorte. Natürlich sind auch Gefechte gegeneinander möglich.
 

AUSBLICK



Freelancer ist Action, Rollenspiel und Simulation in einem. Vor allem die filmreife Story sorgt mit ihren überraschenden Wendungen und mysteriösen Verflechtungen dafür, dass die Stunden im All nur so verfliegen. Und während man sich fragt, wem man trauen kann, handelt, schießt und fragt man sich durch ein prächtiges und politisch lebendiges 3D-Universum mit Dutzenden Planeten und Fraktionen. Das Team von Digital Anvil präsentiert das Ganze mit einer bequemen Maus-Tastatur-Bedienung, die Frust erst gar nicht aufkommen lässt. Trotzdem verlangen die spektakulären Gefechte im All volle Konzentration und die richtige Taktik. Nimmt man die schier unendliche Zahl an Aufträgen, Waffen und Ausrüstungsgegenständen hinzu, kann man vor dem Suchtpotenzial dieses Weltraum-Epos nur warnen. Die fehlende Joystick-Unterstützung und sich wiederholende Sprach-Samples gehen in der Begeisterung fast unter. Unser Award wackelt jedenfalls schon.
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Kommentare

GaNsmAnn schrieb am
Ach was, die Steuerung ist super! total einfach, hört sich am anfang zwar etwas komisch an, aber mit mausrad NP. ;)
Und man trifft wenigstens. Allerdings habe ich über die realität des games nachgedacht...
ich glaube nicht dass in 300 jahren jeder ein bewaffnetes raumschiff hat. Die sind dann bestimmt immer noch sau teuer. aber egal, es macht jede menge spass und ich werde jetzt noch ein wenig die demo zocken... :D
johndoe-freename-35703 schrieb am
alles in diesem spiel ist geil, aber die steuerung ist beschissen.
ich würde lieber freelancer mit joystick spielen, denn die maussteuerung gibt einem das gefühl wie ein blöder nur immer das ziel anzuvisieren und abzuschiessen.
johndoe-freename-41382 schrieb am
Charakterentwicklung im Weltraum, kein stumpfes Geballer nach Missionsbeschreibung, sondern wirkliches Leben, Handeln, Geld verdienen, Schiff aufrüsten. Man führt wirklich ein zweites Leben in diesen Simulationen.
Nur alle paar Jahre erscheint ein neues Spiel dieses Genres. Habe seinerzeit FRONTIER-ELITE 2 gespielt, das hatte schon damals eine unheimliche Spieltiefe und passte auf eine Diskette!
1996 habe ich dann PRIVATEER - THE DARKENING durchgespielt und war von der Grafik und der Maussteuerung begeistert. Danach kam nur noch X - BEYOND THE FRONTIER und das war es dann auch schon.
Auf Freelancer warte ich nun schon seit der Ankündigung 1999, hatte zwischenzeitlich Angst, dass das Projekt wg. Geldmangel eingestellt worden wäre. Aber nun soll es ja tatsächlich auf den Markt kommen. Leider aber nicht für die XBOX, hätte auch mal Lust, im Wohnzimmer mit dem Pad in der Hand monatelang das Weltall zu erkunden.
AnonymousPHPBB3 schrieb am
1993 sorgte ein Spiel namens ?Wing Commander: Privateer" für SciFi-Euphorie: Ein ganzes Universum lockte mit spielerischer Freiheit, die sowohl Kampfpiloten als auch Händler und Entdecker entzückte. Zehn Jahre später, am 17. April 2003, soll Freelancer erneut die Begeisterung der Weltraum-Simulationen entfachen. Warum das ehrgeizige Projekt auf Award-Kurs ist, verrät die Preview!
schrieb am