Vorschau: Warrior Kings (Taktik & Strategie)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Publisher: Microids
Release:
kein Termin
Spielinfo Bilder  
Kamera- und Steuerungsprobleme

Sauer stößt allerdings zunächst die gewöhnungsbedürftige Kamerajustierung auf: Der stufenlose Extrem-Zoom reagiert noch sehr empfindlich auf Mausradbewegungen, so dass die Kamera schnell von der Ameisen- in die Vogelperspektive wechselt. Auch die Rechts- und Linksschwenks verlangen viel Geduld, sonst ist die Einheit plötzlich aus dem Sichtfeld und wird vom Feind niedergemacht. Und weil Ihr auf einer riesigen Karte operieren und oft zwischen Einheitengruppen hin- und herschalten müsst, kann diese Steuerung gerade in Kampfsituationen schnell zum Frustfaktor werden. Außerdem fehlt eine Schnellsprung-Funktion, die Euch z.B. per Doppelklick sofort zur gewählten Einheit bringt. Auch eine übersichtlichere Steuerung über die interaktive Mini-Map hätte mehr Koordination ermöglicht.

Innovative Details

Erfrischende Abwechslung bringen die kleinen Quests, die Ihr bei Kontakt mit einem fremden Dorf entgegen nehmen könnt - mal müsst Ihr einfach Räuber vertreiben, mal einen entführten Sohn befreien oder einfach für Nachschub sorgen. Habt Ihr einen Auftrag erledigt, unterwirft sich meist das ganze Dorf Eurer Herrschaft. Ein schönes Feature ist auch die dynamische Verbesserung der Kampfkraft: Wenn Ihr z.B. Speerkämpfer am Trainings-Dummy üben lasst, steigt deren Angriffswert (das Gleiche gilt natürlich für die Teilnahme an Schlachten), so dass diese mit der Zeit anstatt 30 satte 41 Attacke-Punkte besitzen. Aufgepeppt werden die Echtzeit-Schlachten noch durche eine Vielzahl an Fantasykreaturen wie Dämonen und Succubi sowie diverse Zauber (Fluch, Berserkerwut, Gestaltwandlung etc.), die nur Helden zur Verfügung stehen. Hier hält ein wenig WarCraft III-Flair Einzug, was das Spiel wesentlich reizvoller macht. Im Multiplayer-Teil sollen übrigens bis zu acht Spieler über LAN oder Internet gegeneinander antreten können.

Grafik/Sound

Optisch kann Warrior Kings nicht mit Empire Earth, Battle Realms oder gar WarCraft 3 mithalten: Auch wenn vor allem die Landschaft ihre Reize hat, die Sichtweite enorm ist und der stufenlose Vertikal-Zoom für die Übersicht eines Adlers sorgt, zeigen sich vor allem im Detail Schwächen - gerade die Texturen der Einheiten und Gebäude wirken trotz ansehnlicher Animationen teilweise fade und klobig. Hinzu kommen arg pixelige Bodenbeläge in der Nahansicht. Auch die Benutzeroberfläche hätte etwas mehr Feintuning vertragen können. Aber mit dem richtigen Kamera-Abstand bleibt das düstere Szenario trotzdem sehr stimmungsvoll, was auch ein Verdienst des epischen Soundtracks ist.

Ausblick

In einem Punkt hat das Team der Black Cactus Games selbst Empire Earth schon geschlagen: Atmosphäre. Die Story fesselt von Beginn an und entführt Euch in ein episches Szenario, das sowohl Fantasy- als auch Mittelalter-Fans begeistern dürfte. Optisch wird Warrior Kings zwar nicht an die Genre-Konkurrenz rankommen, aber dafür gibt`s eine enorme Sichtweite, riesige Karten und jede Menge Einheiten - von klassisch bis fantastisch. Der stufenlose Zoom, der fast Black&White-Ausmaße annimmt, hat allerdings aufgrund der empfindlichen Steuerung noch seine Tücken. Und in Sachen Bedienung und Performance sollten die Entwickler noch letzten Feinschliff anlegen, damit der Spielspaß nicht durch technische Mängel beeinträchtigt wird. In diesem Zustand ist das Spiel gut, in manchen Punkten sogar besser als die Konkurrenz, aber nicht hitverdächtig.

Version: Preview-Fassung
Release: Ende März 2002
Entwickler: Black Cactus Games
Publisher: Microids
Screenshots: Mehr gibt`s hier!
 

AUSBLICK



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