Vorschau: Trapped Dead (Taktik & Strategie)

von Bodo Naser



Trapped Dead
Entwickler:
Publisher: Headup Games
Release:
16.12.2010
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Spielinfo Bilder Videos
Nach Night of the Living Dead, Evil Dead und Dawn of the Dead kommt nun Trapped Dead. Klar, dass es da um Zombies geht und wie man sie los wird. Allerdings will der Genremix made in Germany nicht nur Zombiekiller anlocken, sondern auch Endzeit-Taktiker. Wie spielt sich das untote Experiment?

Unberechenbare Gesellen

Ich steh auf Zombies. Nein, das heißt nicht, dass ich einen untoten Freund haben möchte. 
Zu viele Ärzte sind des Patienten Tod. Zumindest wenn die Pfleger und Krankenschwestern unerbittliche Zombies sind.
Ich meine eher in Filmen, Spielen oder Comics. Im Gegensatz zu einem anderen Monster weiß man bei Untoten immer, um was es geht. Wenn sie auftauchen, gibt es keine falsche Scham, denn sie wollen einem an die Wäsche. Genauer gesagt wollen sie eigentlich, was unter der Wäsche ist - das menschliche Fleisch. Allerdings besteht da ein gewisser Konflikt, denn wir brauchen unsere Eingeweide ja noch. Was für sie nur ne Mahlzeit ist, ist für uns lebenswichtig. Während ein Vampir stets nur so viel abzapft, dass sein Opfer überlebt, bleibt der Hunger eines Zombies unstillbar. Er gibt auch nie auf, da ihm dazu der Grips fehlt.

Der letzte Film, den ich zum Thema gesehen habe, war Zombieland. Darin lernt man ne ganze Menge drüber, wie man ihnen möglichst elegant einen zweiten Tod bereitet. Zwar kann man die unschönen Leichen auch mit brachialen Mitteln wie Knarren, Motorsägen oder Baseballschlägern bearbeiten, aber feinfühliger ist es, wenn man sich was einfallen lässt. So kann man die Umgebung einfließen lassen, etwa wenn man etwas vom Hausdach runter fallen lässt. Ganz wie in Trapped Dead, wo man mit bloßem Abschlachten nicht weit kommt. Man muss schon einen Plan haben, um ein Level zu schaffen, denn bloßes Draufloslaufen wird selten belohnt. Denn dann wird man plötzlich von Wiederauferstandenen eingekreist und zum menschlichen Happy Meal!

Nach der Apokalypse

Wie viele Horrorgeschichten beginnt Trapped Dead damit, dass die Welt immer mehr in die knochigen Hände der Zombies fällt.
Die Untoten sind überall und blockieren wichtige Dinge. Irgendwie müssen die Helden mit ihnen leben. Nur wie? 
Sie sind einfach überall und man muss irgendwie mit ihnen leben. So sucht der Held, den man zunächst steuert, nach Benzin wie schon so viele Zombiekiller vor ihm. Das Ganze spielt in den USA, wo die Leute natürlich auch nach dem Weltuntergang noch ihre Karre betanken müssen, da sie sonst aufgrund der weiten Entfernungen nirgends hinkommen. Doch an der Tankstelle findet Mike nur wandelnde Leichen, die er als blutige Einführung der Reihe nach erledigt. Als er zum Auto zurückkommt, muss er mit ansehen, wie sein Kumpel Gerald attackiert wird. Er muss ihn zum Arzt bringen.

Später wird man dann auch noch fünf andere Typen steuern können, die spezielle Fähigkeiten haben. So trifft man im Krankenhaus auf einen Doktor, der zwar nicht laufen kann, aber dafür höchst effektiv heilt. Ansonsten hat man grad mal das gute Medipack, das allenfalls Blutungen stoppt. Man muss den Arzt im Rollstuhl aus dem von Zombies belagerten Hospital bringen, was gar nicht einfach ist. Wenn Massen von Gegnern kommen, hilft nur Ausweichen. Es wird auch noch andere wie einen Ex-Soldaten geben, der noch ausgeklügeltere Waffen nutzen können. Diese Leute trifft man aber erst später im Verlauf der Gruselstory, wenn man schon ein paar Missionen erledigt hat.

Tod den Toten!

Die Kämpfe werden bei Trapped Dead in
Um einen Zombie zu plätten, setzt man oft den Baseballschläger ein. Das dauert zwar, kostet aber auch keine Munition.
Echtzeit laufen, was eher an ein Actionspiel erinnert als an ein Spiel mit taktischen Elementen. Die Steuerung ist betont einfach gehalten, so dass ein einfacher Klick reicht, um einen Untoten anzugreifen. Leider braucht man mit dem Prügel einige Hiebe, bevor der seinen wirklich allerletzten Hauch von sich gibt. Überlegen muss man immer dann, wenn man ohne große Gefahr irgendwo hin kommen will. Zudem versperren oft wahre Massen an Zombies den Weg, so dass man nicht sofort weiter weiß. Da wird dann nur Rumprobieren helfen.

Leider offenbaren sich Macken bei der für ein solches Spiel so wichtigen Steuerung, die nicht immer akkurat funktioniert: Oft genug passiert gar nix, wenn man einen Feind mit der gewählten Waffe anklickt. Gegen vereinzelte Gegner ist das noch kein Beinbruch, aber es endet fast immer tödlich, wenn ein paar Feinde auf einen zuwanken. Im Getümmel erzielt man bisweilen einen Kopfschuss, aber es nicht klar, wann das der Fall ist. Fast kommt es einem vor, als wäre es bloß Zufall - auch wenn man besser trifft, je näher der Feind schlurft. Hier besteht Verbesserungsbedarf, damit man nicht unfreiwillig zum Futter der Untoten wird.

Klassische Untote

Vom Design will
Wenn es zur Sache geht, spritzt das Blut, weshalb das Spiel nix für die lieben Kleinen ist. Es sei denn, sie sind mit Zombies aufgewachsen...
Tapped Dead an die Filme der 80er-Jahre erinnern, als Zombies das Nonplusultra der Erwachsenenunterhaltung waren. Die Umgebung wirkt daher ebenso schnörkellos wie die Untoten, die sie bevölkern. Natürlich gibt es Anleihen ans Horror-Genre, etwa wenn das Krankenhaus den Namen von George A. Romero trägt, des Erfinders der modernen Zombies. Zudem verzichtet das Spiel nicht auf drastische Szenen, weshalb es erst ab 18 Jahren freigegeben sein wird. Schlägt man etwa einen Zombie zu Boden, spritzt genretypisch das Blut.

Die Zombies werden sich auch so langsam bewegen, wie man das aus den Romero-Filmen kennt. So hat man genug Zeit zum Reagieren, auch wenn ihre Bewegungen ziemlich unberechenbar zu sein scheinen. Bei näherer Betrachtung folgen sie schon einem gewissen Muster, etwa wenn sie sich durch Frischfleisch ablenken lassen. Verlassen kann man sich darauf aber vermutlich nicht, denn es gibt welche, die wohl einen Narren an einem gefressen haben und nicht so leicht ablassen. Leider wiederholt sich ihr Aussehen nach einiger Zeit, so gibt es im Krankenhaus sehr viele verblichene, aber quicklebendige Ärzte, die sich alle zu stark ähneln
                
 

AUSBLICK



Obgleich noch nicht ganz fertig, verbreitet Trapped Dead schon ordentlich Horror-Atmosphäre: Da ist das unerbittliche Endzeitszenario, die trostlose Story und die blutigen Kämpfe mit den Untoten, die ganz im Geiste des Altmeisters Romero langsam durch die nordamerikanische Gegend wanken. Leider zeichnet sich spielerisch nicht ganz so viel Harmonie ab, da dort etwas zu viel Ausprobieren angesagt zu sein scheint. Es ist manchmal frustrierend, dass es vom Zufall abhängt, ob man weiterkommt. Nachsitzen müssen die Macher noch in Sachen Steuerung, denn ein Spiel, wo das virtuelle Überleben oft von einem einzigen Klick abhängt, sollte eine bessere Steuerung bieten. Zu oft reagiert die Spielfigur nicht, so dass man mal wieder gemampft wird. Da helfen auch spezielle Fähigkeiten wie Heilen nicht, da sich das im Getümmel nicht einsetzen lässt. Wird noch weiter an der Steuerung und dem Trefferfeedback gefeilt, steht einem spannenden Überlebenskampf ab Ende November nichts mehr im Wege.

Ersteindruck: gut
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Kommentare

johndoe1051744 schrieb am
sieht interessant aus und hört sich auch sehr gut an. ist in jedem fall gekauft, auch wenn der endgültige test nicht sogut ausfallen sollte. ist mal was neues. silent storm mit zombies...oder so. 8)
Nazarene schrieb am
2xg0 hat geschrieben: Frage ist nur ob es COOP bieten kann :)
Einen Koop-Modus soll es obendrein auch noch geben.
aus der Krawall.de Vorschau
Der_Doktor91 schrieb am
Meiner Meinung nach muss man Zombies wahllos zerstückeln ohne nachzudenken :D
2xg0 schrieb am
ein titel welches ich schon sehr lange beobachte.
könnte wirklich sehr interessant werden und was ich wirklich geil finde das es ENDLICH mal wieder "klassische" Zombies sind, echt gut!
Frage ist nur ob es COOP bieten kann :)
Jointorino schrieb am
Ich hoffe doch sehr das hier deutsche Arbeitsplätze für die Zukunft gesichert werden :)
ist aufjedenfall gekauft wenns gut wird
schrieb am