Erste Immobilie
Mit Stufe 14 wird eine neue Missionsreihe geöffnet, an deren Ende die Reise in den Himmel über Nexus steht, genauer gesagt: zum eigenen Grundstück. Was Wildstar in dieser Hinsicht auffährt, kann sich sehen lassen. Nicht nur, dass man auf seinem Land auch allerlei Handwerksstationen oder sonstige Freudenspender für sich und seine Freunde errichten darf. Selbstverständlich übersteigen die Auswahlmöglichkeiten die Anzahl der möglichen Bauplätze um ein Vielfaches. So ist eine taktische Auswahl nötig, um die Ausbauten auf seine Bedürfnisse anzupassen - oder auf die der häufiger mit einem in den Kampf ziehenden Freunde. Dass die einzelnen Bauten ggf. wiederum mit eigenständigen Herausforderungen und entsprechenden Belohnungen aufwarten, macht die Entscheidung nicht leichter. Gleiches gilt für das Haus: Bei der Gestaltung der Inneneinrichtung sind nahezu keine Grenzen gesetzt, insofern man auf seinen Reisen zahlreiche Trophäen gesammelt oder das nötige Kleingeld angespart hat. Gegenstände können gezogen und skaliert werden, es gibt keine festen Positionen, wo sie abgelegt werden müssen, man hat größtmögliche Freiheit.
Obwohl oder vielleicht gerade weil die Möglichkeiten wirklich enorm sind, ist die Benutzerführung hier noch nicht optimal. Menüs sind zu klein, zu verschachtelt und obwohl auch hier ein Mini-Tutorial für einen unkomplizierten Einstieg sorgen soll, wirkt hier vieles trotz deutlicher Symbole überladen. Man kommt schnell zu einigermaßen vorzeigbaren Ergebnissen. Doch will man mehr erreichen und zu einem Architekten oder Inneneinrichter werden, der in aller Munde ist, muss man nicht nur viel Zeit, sondern auch Geduld investieren, wenn man sich mit den Werkzeugen auseinandersetzt.
Erste PvP-Gefechte und erste Abo-Zahlung
In den bisherigen Preview-Wochen habe ich mich vorrangig auf die klassischen Elemente Spieler-gegen-Umgebung (Player-vs-Environment, PvE) konzentriert. Das soll allerdings nicht bedeuten, dass Wildstar keine oder nur leidlich umgesetzte PvP-Gefechte anbietet. Ganz im Gegenteil: Angefangen von Duellen über kleine Arena-Scharmützel, die von Zwei-gegen-zwei bis Fünf-gegen-fünf reichen, bis hin zu Auseinandersetzungen in und um Todesfestungen mit 40 Spielern auf jeder Seite, ist scheinbar für alle etwas dabei.
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Das dynamische Kampfsystem spielt auch im PvP seine Stärken aus.
Von den epischen Schlachten, die in ähnlichen Arealen in Guild Wars 2 oder Elder Scrolls Online entstehen, vom grandiosen Dark Age of Camelot möchte ich gar nicht erst anfangen, ist man hier zwar weit entfernt. Doch das gleicht man durch eine angenehme Hektik aus: Wenn die Kontrahenten aufeinander zustürmen und am Boden alle möglichen Angriffs-Anzeiger aufleuchten, hat man alle Hände voll zu tun, um seine Attacken abzusetzen, während man gleichzeitig versucht, sich so gut wie möglich zu schützen. In diesen Momenten spielt das sperrige Kampfsystem seine ganze Stärke aus. Ob die PvP-Faszination auch langfristig Bestand hat und ihren Teil dazu beiträgt, sich mit der monatlichen Abo-Gebühr anzufreunden, werden wir im Test klären.
Apropos Abo-Gebühr: Auch hier versuchen Carbine und NCsoft etwas Neues. Zwar kann man sich auch über die so genannten Time Cards oder eine klassische monatliche Abo-Zahlung zusätzliche Spielzeit nach den 30 Probetagen verschaffen. Doch man bietet auch ein System an, das es einem ermöglichen soll, durch in das Spiel investierte Zeit zusätzliche Spielzeit zu erhalten. Das C.R.E.D.D. betitelte System soll folgendermaßen funktionieren: In der spielinternen Warenbörse können Spieler (vorzugsweise solche mit Goldmangel) für Echtgeld gekaufte C.R.E.D.D. (derzeit auf der Website ausgewiesener Preis: 16,99 Euro) anbieten. Spieler, die kein Abo abgeschlossen haben, aber dennoch durch Vielspielen Gold angesammelt haben, das sie ausgeben können, haben jetzt die Möglichkeit, an der Warenbörse C.R.E.D.D. (also Spielzeit) zu erstehen. Dabei wird der Preis vom Anbieter vorgegeben, die Käufe finden anonym statt, so dass in der Theorie keine Subventionierungen von Freunden stattfinden können. Dabei gilt: Der derzeit niedrigste eingestellte Preis wird zuerst verkauft, danach arbeitet man sich die Liste hoch. Ob dieses Marktwirtschaftssystem aufgeht, ob Regulierungen notwendig werden oder ob man mit Abo oder Zeitkarten vielleicht doch besser aufgehoben ist, wird ebenfalls erst der Praxisbetrieb zeigen.