gc-Vorschau: Fussball Manager 13 (Sport)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: Electronic Arts
Release:
25.10.2012
Erhältlich: Digital (Origin), Einzelhandel
Jetzt kaufen
ab 169,95€
Spielinfo Bilder Videos
Studieren geht über Probieren

Um die (nicht) funktionierende Team-Dynamik analysieren zu können, wird es zahlreiche Tools geben. Eine Hierarchie-Pyramide gehört ebenso dazu wie die so genannte Spieler-
Leitwölfe und Mitläufer: Ein harmonisches Team braucht beide Typen.
Leitwölfe und Mitläufer: Ein harmonisches Team braucht beide Typen.
Matrix, bei der sich für jeden einzelnen Sportler das Verhältnis zu Kollegen oder Mannschaftsteilen ablesen lässt. So lassen sich Problemakteure schnell identifizieren. Doch bevor der Fehler behoben werden kann, muss evaluiert werden, woran es liegt. Wurden vielleicht die dynamisch wechselnden und aus einem Pool von fast 70 stammenden individuellen Ziele nicht berücksichtigt? Dazu gehört z.B. Langfristiges wie der Wunsch, zum Nationalspieler aufzusteigen oder irgendwann Kapitän der Mannschaft zu werden. Es kann aber auch sein, dass der jeweilige Akteur seine Fähigkeiten verbessern möchte, zum Stamm-Elfmeterschützen ernannt wird oder ein besseres Gehalt bekommt. Gehen seine Wünsche in Erfüllung, steigt die persönliche Zufriedenheit und damit die Moral auch innerhalb der Mannschaft. Wird er enttäuscht, kann dies zu einer gedrückten Stimmung im Team führen. So wird der "Psychologe" und "Sorgenonkel" im Trainer noch stärker gefordert.

In diesem Zusammenhang gewinnen auch die runderneuerte Kaderanalyse sowie der überarbeitete Transfermarkt an Bedeutung. Jeder Spieler auf der Liste verfügt über zahlreiche  Erwartungs-Parameter  (bis zu 70), die im Hintergrund die Entscheidung pro oder kontra Vertragsangebot beeinflussen und die bei Ablehnung der Offerte zu einer knappen Begründung formuliert werden - wobei man natürlich mit monetären Mittel den
Man kann sogar im Ausland Fanshops aufbauen und die Popularität der entsprechenden Spieler im Kader ausnutzen.
Man kann sogar im Ausland Fanshops aufbauen und die Popularität der entsprechenden Spieler im Kader ausnutzen.
einen oder anderen Zweifel auflösen kann.
Da man mit dem Kaderplaner seinen Gedankenspielen freien Lauf lassen und überprüfen kann, wie sich die Mannschaft in dieser oder jener Zusammenstellung präsentieren dürfte, wird zudem das Risiko von Fehlkäufen aus fußballerischer Sicht minimiert.

Der Teufel im Detail

Auch abseits der Team-Dynamik hat Bright Future an einigen Rädchen gedreht und zahlreiche Schrauben verstellt. Dadurch wird aller Voraussicht nach kein neues Spielgefühl aufkommen, doch der Allrounder im Management-Bereich (der englische Konkurrent konzentriert sich auf das pure Trainer-Dasein) dürfte sich noch komfortabler spielen und dem virtuellen Trainer noch mehr Optionen an die Hand geben.

Mit der neuen Basisauflösung von 1280x1024 gibt es mehr Platz und damit Übersicht. Gleiches gilt für die bis zu 27 Bildschirme, die als Symbole in der an einen Mac erinnernden Schnellstartleiste untergebracht werden können. Apropos Mac: Nachgefragt, ob es irgendwann eine spezielle Version für die Apple-Rechner geben würde (Sports Interactive setzt seit Jahren auf das „duale“ System), wurde mir ziemlich schnell der Wind aus den
Mehr Platz: Dank der neuen Basisauflösung von 1280x1024 wirkt alles übersichtlicher und aufgeräumter
Mehr Platz: Dank der neuen Basisauflösung von 1280x1024 wirkt alles übersichtlicher und aufgeräumter.
Hoffnungs-Segeln genommen: Vorerst sei in dieser Hinsicht nichts geplant…
Und wo wir gerade bei technischem Geplänkel sind: Hinsichtlich des DRM baut man auf Origin, muss aber nach der erstmaligen Aktivierung nicht zwingend online sein. Ob es eventuell die Möglichkeit geben wird, Spielstände online abzulegen, um ggf. von verschiedenen Rechnern darauf zugreifen zu können, konnte noch nicht beantwortet werden.

Neu hingegen sind der übergreifende Karrierefortschritt (sprich: der Manager-Level, der bei einem Neustart übernommen wird) sowie damit verbunden 30 nicht zwingend notwendige Features, die man über spielinterne Belohnungen in Form von FM-Mark freischalten kann und die einmal freigegeben für alle (auch neu begonnenen) Spielstände zur Verfügung stehen. Dazu gehören z.B. im Transferbereich eine Gerüchteküche oder Anzeigen über Vertragsverlängerungen.
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Kommentare

Svenc schrieb am
Es geschehen noch Wunder: Zum ersten Mal nach zehn Jahren gibt es deutschsprachige Reviews, die sich den internationalen annähern. Gamestar.de prüfen endlich genau nach, ob die Spielsimulation im Kern die neue Team-Dynamik tragen kann und kommt zu einem vorhersehbaren Ergebnis: Nein, kann sie nicht. Weil man so gut wie keinen Einfluss auf das 3D-Match hat, ist es jetzt dreimal so frustrierend, dass die Taktikoptionen nicht greifen. Gelbe Karten hagelt es unabhängig von irgendwelchen Einstellungen, Spieler mit dem persönlichen Ziel "Möchte in einer fairen Mannschaft spielen" sind nicht zufrieden zu stellen. Ich vermute stark: Spieler, die in einer defensiv stabilen Mannschaft spielen möchten, ein weiteres mögliches Ziel, sind ähnlich schwierig zufrieden zu stellen. Schließlich gab es zuletzt im 3D-Modus ausschließlich Fußball der Marke totale Attacke, keine Querpässe, kein Ball halten, keine Rückpässe, kein gar nichts, obwohl die Optionen dafür in der UI vorhanden sind. Der Textmodus, so spannend seine Reporterprosa anfangs sein kann, wird spielerisch ebenfalls hier und da endlich enttarnt. Beide sind seit Jahren als Highlight der Reihe beworben, auch in diesem Jahr prangt ein Taktiktüflter wie Favre auf dem Cover. Und der wirklich schön gemachte aktuelle TV-Spot suggeriert Spielern, sie könnten hier managen und taktieren gleichermaßen.
Warum die Kritik erst in diesem Jahr passiert, wo sie auch hätte vorher passieren können, warum mitunter die gleichen Redakteure komplett andere Schlüsse ziehen als in den Vorjahren - Schwamm drüber. Letztlich kann hier nur Gutes draus entstehen. Denn die Kritik im Ausland mag Bright Future kaum jucken. Wenns aber zuhause passiert, wo sie mit weitem Abstand die meisten Spiele verkaufen, und wo zum ersten Mal so etwas wie ein vorher scheinbar unantastbares Kritik-Tabu gebrochen wurde, dann könnte sich was tun. Die Frage ist: Können Bright Future das leisten? Die Geschichte sagt bisher, leider eher nicht. Schließlich war auch schon...
Svenc schrieb am
Schon mal gespielt? Das Menüdesign von Anstoss3 ist Kliniksoftware dagegen. Im letzten FM bollert ein Bombastorchester wie aus einem Fantasyrollenspiel in den farbenreich gestalteten Menüs, und bei jedem Ereignis werden Videos gespielt. Trockener als Anstoss ist das bis auf den Humor und Pallinoball sicher nicht, eher im Gegenteil. Und: Anstoss ist wahnsinnig schlecht gealtert. Riesige und große Talente einkaufen, zurücklehnen, weiterklicken, weiterklicken, weiterklicken. Das Grundgerüst des FM ist Anstoss durch und durch, wenn auch nicht mehr ganz so simpel - aber auch nicht halb so knackig, wie es die GUI anscheinend vielen erfolgreich vorgaukelt, siehe meine Ausführungen dazu.
Das Spiel hat mit EA übrigens seit Jahren sehr wenig zu tun. Sauwenig sogar. Bright Future sitzen zwar in einem Bürokomplex von EA, vertreiben das Spiel über EA, aber sind ein weitestgehend unabhängiger Entwickler, ein moderat großer zudem, der lediglich ein paar Lizenzen und Technologien (eine alte FIFA-Engine) mit EA teilt. Das EA-Logo auf der Box ist gut möglich mit ein Grund, warum die Marktlage im Fußballmanager-Segment in Deutschland auch von Profis so schief eingeschätzt wird. Nicht überall, wo das EA-Logo drauf ist, ist ein Marktführer drin.
Easy Lee schrieb am
Gibts den immer noch? Der letzte brauchbare Manager war die Anstoss Reihe bis einschliesslich Teil 3. EA hat ein Talent dafür Spiele nach Arbeit aussehen zu lassen. Viel zu steril und krampfig alles. Man merkt einfach, dass die stur verkaufen wollen und keine persönliche Hingabe in die Spieleentwicklung investieren.
Svenc schrieb am
Habe mich schlau gemacht, das haben die anscheinend modifiziert. Gut möglich, dass man einen Tag vorher urlauben muss, aber es geht prinzipiell definitiv.
Um zum "FUssball Manager" zurückzukommen und den Berichten, die ich einfach nicht mehr nachvollziehen kann, zumindest und gerade, was das auf dem Platz angeht: Videos des 3D-Spiels, auf das man keinen grundsätzlichen Einfluss hat, kann ich leider nicht machen. Da ist selbst ausprobieren angesagt, aber ich kann garantieren, dass nichts etwas daran ändern wird, wie euer Team spielt, nämlich immer stur nach vorne. Da geht trotz der Option dafür kein Zeitspiel, kein Ball halten, kein langsames Aufbauen, kein Raushauen, kein gar nichts. Bright Future hatten sogar die Chuzpe einen Guide zu veröffentlichen, der Dinge beschreibt, die im Spiel nicht in Ansätzen möglich sind: http://www.fm.de/fussball-manager/fussb ... tik-guide/
Zum separaten und eigentlich immer gelobten Textmodus machte ich aber einen Shot, der mehr sagt als tausend Worte: http://s1.directupload.net/file/d/2994/z8qlwf8v_jpg.htm Das ist keine Photoshop-Montage, sondern kann von jedem selbst nachgetestet werden. Vorgegaukelte Spieltiefe galore. Gut möglich, dass die Konkurrenz unter der Haube auch nur mit Wasser kocht und lediglich geschickt kaschiert, dass ihre Algorithmen einfacher sind, als es den Anschein hat. Aber wird es irgendwann zumindest einen deutschen Spieleredakteur geben, dem solche gravierenden und vor allem sofort offensichtlichen Dinge auffallen, statt gleich die Rundum-Referenzkeule zu schwingen?
gekko001 schrieb am
Danke für die ausführliche Antwort. Ja die Demos werd ich mir nochmal anschauen dnek ich. Auch die Browsergames sind viell. nen Blick wert, kannte ich bisher überhaupt nicht.
Svenc hat geschrieben:Das ist kein Bug, das ist ein normales Prozedere: Wer in den Urlaub geht, wird vom Assistenten vertreten. Das geht noch immer und ging auch schon immer.
Hm ja das hatte ich damals in der 2012er Demo sogar ausprobieren wollen aber da kam bei mir dann halt immer die Meldung "You can't go on holiday on a match day" sprich ich hätte vermutlich immer einen Tag früher in den Urlaub gehen müssen?
schrieb am