Vorschau: Total War: Attila (Taktik & Strategie)

von Eike Cramer



Publisher: Sega
Release:
10.12.2015
17.02.2015
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
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ab 39,99€
Spielinfo Bilder Videos
Familienbande

Mit Attila wird zudem die fraktionsinterne Politik wichtiger: Neben dem umfangreichen Familienstammbaum, der wie z.B. bei Empire oder Medieval 2 die Thronfolge bestimmt und über Heirat und Adoption beeinflusst werden kann, können politische Ämter besetzt sowie Statthalter bestimmt werden. Die Macht über das eigene Reich setzt sich dabei aus den Werten „Kontrolle“ und „Herrschaft“ zusammen, die wiederum Richtwerte für den politischen Einfluss der eigenen Familie über einfaches Volk und Elite sind. Auch wenn die Folgen der Politik in der 40 Runden kurzen Vorschau-Version noch nicht vollends absehbar waren, gelingt dem politischen Ränkespiel von Rome: Total War eine vielversprechende Rückkehr in anderer Form.

Offen bleibt auch die die Intelligenz der immer noch wankelmütigen Feind-KI auf der strategischen Karte. Zwar
Das dynamische Feuer kann nun ganze Stadteile niederbrennen und vernichten.
Das dynamische Feuer kann nun ganze Stadtteile niederbrennen und vernichten.
gingen die Feinde meist nachvollziehbar vor und attackierten u.a. meine Nomadensiedlungen mit mehreren Teilstreitkräften aus verschiedenen Richtungen. Andererseits ziehen immer noch oft kleine, schwache Armeen durch die Lande, die selbst an einfachen Garnisionseinheiten scheitern. Auch auf der Strategiekarte wirken die Computergegner aggressiver und klüger, so flankieren sie teilweise meine Linien oder greifen geschickt an. Dennoch ließen sich z.B. bei einer Belagerung Angreifer von Wachtürmen abschlachten, obwohl nur wenige Meter entfernt eine große Bresche in der Mauer klaffte.

Ebenfalls ärgerlich: Auch bei Attila verhalten sich viele Einheiten im Gefecht störrisch und setzen Befehle recht gemütlich um. Zudem fehlt es den Nahkämpfen immer noch an der monumentalen Wucht von Medieval 2 oder Shogun 2 – zu oft kommt es zu merkwürdigem „Gruppenkuscheln“, bei dem mir die frühere gnadenlose Brutalität der Reihe deutlich zu kurz kommt. Auch der beeindruckende Pfeilhagel früherer Tage ist einfach nicht mehr so spektakulär, selbst wenn die Kulisse ansonsten mit tollen Lichtstimmungen und feinen Soldatenmodellen in Schlachten mit Tausenden von Einheiten überzeugt.
 

AUSBLICK



Könnte Creative Assembly die Wiedergutmachung für Rome 2 gelingen? Durchaus! Das fünfte Jahrhundert ist eine äußerst spannende Zeitperiode im römischen Einflussbereich und die neuen Nomadenvölker, Witterungseinflüsse sowie politische Aktivitäten werten die rundenbasierte Strategiekarte auf. Auch die Schlachten mit ihren tausenden Einheiten haben mich während der Vorschau sofort wieder gepackt. Dennoch bleiben einige Fragen offen: Wie gut ist die KI wirklich und kann ihr Wankelmut bis zum Release ausgemerzt werden? Wie drastisch wirken sich politische Entscheidungen aus? Und wie fällt eigentlich die Balance der Hunnen unter Attila aus, die in der Vorschau nur eine kleine Rolle spielten? Spannend ist zudem, ob sich Total War: Attila tatsächlich wie der angekündigte Überlebenskampf spielen wird und auch im Schwierigkeitsgrad drastisch anzieht. Ich bleibe vorsichtig optimistisch.

Einschätzung: gut
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Kommentare

3nfant 7errible schrieb am
Kroldor hat geschrieben:
PS: Der Stammbaum.
Bitte sag mir, wie du einen Stammbaum einbauen willst, in ein Fraktionensystem, in dem jede Fraktion aus mehreren Familien besteht, die miteinander konkurieren.
Rom war zu diesem Zeitpunkt eine Republik und wurde folglich nicht nur von einer Familie geführt. Generäle waren damals eben aus verschiedensten Familien, wie willst du das dann managen? Dass du nur die Generäle steuerst, die deiner Familie angehören? Man hat sich halt dazu entschlossen Rom nur als eine Fraktion dar zu stellen (Gott sei Dank), denn TW Fans meckern immer über zu wenig historische Authentizität... Aber wenn sie welche bekommen, dann passt es auch wieder nicht.
Ich frage mich warum das nicht gehen sollte? Man hat doch sonst auch immer Generäle gesteuert, die nicht zur eigenen Familie gehören bzw man tut es in R2 ja ebenfalls. Und die können auch illoyal werden und rebellieren. Die hätte man durchaus auch als Nebenstammbäume integrieren können auf die man keinen direkten Einfluss hat. Und wenn du Vetternwirtschaft betreibst, immer nur deine eigenen Leute in Ämter erhebst oder prestigeträchtige Feldzüge machen lässt, während die anderen in der Provinz versauern, dann rebellieren sie eben schneller. Ist ja eigentlich nicht soviel anders wie jetzt, nur dass es eben keine richtigen Stammbäume gibt.
Und was logisch oder authentisch ist... nun, der Zug ist eh schon abgefahren, Man hat dem Balancing generell den Vorzug vor historischer Genauigkeit gegeben.
senox schrieb am
Kroldor hat geschrieben: All das ändert jedoch nichts daran, dass erst Attila das ist, was einem versprochen worden ist => Ich kaufe es erst im Sale.

Das wollen wir dann erstma noch abwarten ( LEIDER )
Kroldor schrieb am
So, ich schreib auch mal einen kleinen Kommentar dazu.
Da ich wohl der einzige zu sein scheine, der R2 seit Release aktiv spielt und jeden Patch in der Beta ausprobiert hat, wage ich einmal zu behaupten, dass ich da mitreden kann.
Rome 2 ist nach 16 Patches wirklich ein akzeptables Spiel geworden. Sicherlich nicht perfekt, aber dennoch kann man mittlerweile echt Spaß dran haben.
Die CAI (KI auf der Kampagnenkarte) ist echt smart geworden und nutzt Schwachstellen sehr schnell aus. Dein Reich kann schneller fallen als du "Veni, vidi, vici" sagen kannst.
In der Schlacht ist sie immer noch nicht die hellste, aber ist sie das in Rome oder Med2? Definitiv Nein.
Das Provinzensystem ist mittlerweile das beste was der Reihe passieren konnte. Patch 15 oder 16 hat ihm ein grundlegendes Redesign verpasst und jetzt bringt es mehr Bautaktik auf die Kampagnenkarte als je eines der alten TW Teile.
All das ändert jedoch nichts daran, dass erst Attila das ist, was einem versprochen worden ist => Ich kaufe es erst im Sale.
PS: Der Stammbaum.
Bitte sag mir, wie du einen Stammbaum einbauen willst, in ein Fraktionensystem, in dem jede Fraktion aus mehreren Familien besteht, die miteinander konkurieren.
Rom war zu diesem Zeitpunkt eine Republik und wurde folglich nicht nur von einer Familie geführt. Generäle waren damals eben aus verschiedensten Familien, wie willst du das dann managen? Dass du nur die Generäle steuerst, die deiner Familie angehören? Man hat sich halt dazu entschlossen Rom nur als eine Fraktion dar zu stellen (Gott sei Dank), denn TW Fans meckern immer über zu wenig historische Authentizität... Aber wenn sie welche bekommen, dann passt es auch wieder nicht.
Freakstyles schrieb am
sleepwalkfever hat geschrieben:Ohhhh ein neues Total War. Das bedeutet für mich 1 Jahr warten und dann wieder Spaß haben. Nach dem Debakel von Empire, Rome II und Shogun II bei Release habe ich das Vertrauen in CA verloren. Das wird in einem Steamsale für vllt gut 15? mitgenommen.
Wirklich schade das man mittlerweile so handeln muss nur weil ein Entwicklerteam anscheinend gerne Beta-Versionen verkauft.
Jo is leider so. Und warum? Weils funktioniert ;)
Naja, heutzutage darf man sich in der Wirtschaft ja auch alles erlauben, kriegste auch noch nen Schulterklopfen von den Politikern dafür, hauptsache Geld kommt rein. Um den Bürger/Konsumenten geht es leider schon lange nicht mehr.
Phips7 schrieb am
Das Dilemma ist, dass Attila sicher nicht schlechter wird als Rome2. Schliesslich baut es ja darauf auf... andererseits war das grösste problem bei Rome2 die Engine und da Attila halt eben auf Rome2 aufbaut wirds wohl auch nicht viel besser...
schrieb am