gc-Vorschau: Into the Stars (Survival & Crafting)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: Fugitive Games
Release:
04.03.2016
Erhältlich: Digital (Steam, GOG)
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ab 17,55€
Spielinfo Bilder Videos
So nah und doch so fern

Der direkte Weg zu Titus Nova führt durch nur zwölf Quadranten. Doch wenn man die Skorn abschütteln und zumindest hin und wieder etwas Ruhe haben möchte, sollte man einen Zickzack-Kurs durch die 90 Gebiete wählen. Doch selbst das ist keine Garantie für Erfolg. Und sind Crew oder Schiff zerstört, heißt dies ebenso Game Over wie beim Absinken der Zivilbevölkerung auf null. Doch wenn einen die Skorn finden, muss man noch lange nicht die Flinte ins Korn werfen. Stattdessen besetzt man die Gefechtsstationen und findet sich in einem taktischen Gefecht wieder. Es gibt für jedes angreifende Schiff effektive Angriffspunkte wie z.B. Waffensysteme, Schildgeneratoren oder Rumpf. Diese kann man mit Laser oder Torpedo gezielt unter Beschuss nehmen,  wobei die Erfolgsaussichten wiederum von den Eigenschaften der eingesetzten Besatzung abhängen - blöd, wenn der Laserspezialist gerade auf der Krankenstation liegt oder mit einem Shuttle auf Planetenwanderung ist. Zusätzlich muss man noch die Frequenz der Geschosse beachten. Mit Rot, Blau und Gelb stehen drei zur Verfügung, wobei eine von der jeweilig geltenden (aber wechselfähigen) Schildfarbe neutralisiert wird.

Die Unreal Engine 4 zeichnet stimmungsvolle Weltraum-Bilder.
Die Unreal Engine 4 zeichnet stimmungsvolle Weltraum-Bilder.
Gleiches gilt natürlich auch für den eigenen Schutzwall. Sieht man am Vorglühen, mit welcher Frequenz die Feinde schießen, kann man reagieren und den Schild vor seiner manuellen Aktivierung anpassen. Dieses taktische Katz- und Mausspielchen kann sehr nervenaufreibend werden - vor allem wenn das nötige Aufladen der Schilde und das Aufladen der gegnerischen Schüsse sich ein heißes Wettrennen liefern. Das hier wiederum die anfängliche Auswahl der Module eine Rolle spielt, macht deutlich, dass sämtliche Entscheidungen, die man als Kapitän dieser Arche trifft, mitunter starke Auswirkungen haben. Es wäre allerdings wünschenswert, dass die Mechanik noch um einige Elemente wie Diplomatie etc. ergänzt wird. Gegenwärtig sorgt die Dauerflucht mit Ressourcenmangel zwar für ordentliche Spannung, aber sie könnte variantenreicher sowie überraschender sein.

Mit Unreal Engine 4 zu neuen Ufern

Ab und an trifft man aauf außerirdische Lebensformen.
Ab und an trifft man auf außerirdische Lebensformen.
Dass Fugitive, immerhin bestehend aus Ex-Mitarbeitern von DICE, Capcom oder Sony Amerika, auf Unreal Engine 4 setzt, zahlt sich vor allem bei der Darstellung des Weltalls aus, dass man in Echtzeit durchforscht. Gaswolken, Sternennebel, Sonnen, Asteroiden und natürlich die Planeten sorgen mit ihren Details sowie unterstützt von sauberen Lichteffekten für eine stimmungsvolle Kulisse. Weniger berauschend sind hingegen die noch spröden Gefechte sowie vor allem die Benutzerführung. Es gibt abseits der Auswahlschirme beim Missionsstart bislang nur eine Hand voll relevanter Menüs. Insofern kann man eine zeitgemäßere Darstellung erwarten, als die meist statischen Tabellen, die so gar nicht zur aufwändigen visuellen Umsetzung passen wollen.

Deutlich besser zeigt sich in diesem Stadium die Akustik: Das Wummern der Raumschiff-Triebwerke erinnert positiv an Elite: Dangerous, während einen die sonore Frauenstimme stets gut gelaunt über Gefahren und Ereignisse aufklärt. Dass die begleitende Musik von Jack Wall stammt, der auch schon in Mass Effect oder Lost Planet für stimmungsvolle Melodien sorgte, wirkt sich ebenfalls positiv auf die Atmosphäre aus.

 

AUSBLICK



Fugitive Games ist auf dem richtigen Weg. Das Katz- und Mausspielchen auf der Suche nach dem erlösenden Planeten Titus Nova sieht abseits der noch groben Benutzerführung schon jetzt (Early-Access-Version 0.02) richtig gut aus und klingt noch besser. Auch mechanisch geht das Konzept auf. Die ständige Ressourcen-Knappheit hält einen auf Trab, während man versucht, aus seiner unerfahrenen Crew ein schlagkräftiges Team zu formen, das auch den zwangsläufigen Angriffen der einen verfolgenden Skorn widerstehen kann. Und das alles nur, damit die so viele Zivilisten wie möglich überleben und den rettenden Planeten erreichen. Die Basis-Mechanik funktioniert gut, man findet sich schnell in einem spannenden Kreislauf wieder. Der müsste allerdings durch weitere Optionen wie Diplomatie etc. immer wieder aufgebrochen werden, damit die Reise durch 90 Quadranten nicht irgendwann zur Routine wird. Wer Spiele wie FTL mochte, sollte sich Into the Stars als Geheimtipp notieren.

Einschätzung:
gut

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