So nah und doch...
Der Zugang zum Sony Entertainment Network (
SEN, ehemals PSN oder PlayStation Network) erfolgt ähnlich wie von PS3 gewohnt: Ist ein Access Point in der Nähe, loggt sich die Vita automatisch ein oder zeigt alle verfügbaren Anschlüsse an. Die Handheld-Variante, die sowohl über 3G als auch WiFi verfügt, kann selbstverständlich jederzeit online sein - nur das WiFi-Modell benötigt einen Access Point. Downloads ab 20 MB müssen jedoch aufgrund der Datenmenge ohnehin über WiFi geladen werden. 3G dient vor allem dem Aufspüren anderer Vita-Spieler, dem Senden und Empfangen von Nachrichten sowie dem Verschicken von Herausforderungen oder anderer Spielinhalte. Die dazugehörige
Die größten Stärken
- umfangreiche Bedienmöglichkeiten
- zahlreiche Multimediafähigkeiten
- visuelle Darstellung knapp unter PS3-Niveau
- nahtlose, umfangreiche Online-Anbindung
GPS-Anbindung gibt es ausschließlich auf 3G-Vitas. Als erstes PlayStation-System bietet Vita außerdem einen Sprach-Chat, der ähnlich wie Xbox Live Party unabhängig vom Spiel läuft. Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass für die Nutzung der 3G-Funktionen ein entsprechender Mobilfunkvertrag unabdingbar ist und dass sowohl für den Download als auch zum Spielen notwendige Speicherkarten derzeit unverschämt teuer sind.
Was uns Nerven gekostet hat, ist die Plattform, auf der geteilte Spielgegenstände und weitere Informationen gesammelt werden: Near. Dort sieht man u.a., welche Spieler im Umkreis von zehn Kilometern welches Spiel spielen, welche Herausforderungen man entdeckt, welcher Freund welche Erfolge erspielt hat oder wie beliebt ein Titel bei welchen Spielern ist. Man erkennt sogar, wo sich diese Spieler im Verhältnis zur eigenen Position befinden. Anders als in guten Smartphone-Anwendungen mit Ortsbestimmung wird die Landkarte allerdings nicht ständig aktualisiert, so dass man nie weiß, ob links in
Spiele wie Escape Plan könnten zeigen, warum moderne Handhelds zwei Touchscreens brauchen. Ob die Vita auf diese Art dauerhafte Fußspuren hinterlassen kann?
Wirklichkeit vorne, hinten, rechts oder tatsächlich links ist. Natürlich ist diese Information zweitrangig - verwirrend ist das Konzept dennoch. Überhaupt wirkt die gesamte Bedienung undurchsichtig: Man wechselt von großen Knöpfen zu verschiedenen Arten einer Vertikal-Navigation wieder zu ganz anderen Knöpfen und weiß zu Beginn nie genau, wie die Anzeigen miteinander verbunden sind. Zum Glück ist die Verwaltung der Freundesliste von Near getrennt und selbstverständlich darf man die über Near geteilten Informationen einschränken.
Das Fenster zur Konsole
Vier Prozessorkerne und die bislang größte Vielfalt an Eingabemöglichkeiten: Die Vita-Spiele müssen rocken! Sony verspricht das PS3-Erlebnis im Kleinformat - löst die Vita dieses Versprechen ein? Über weite Strecken kommt der Handheld seinem großen Bruder in der Tat sehr nahe. Uncharted: Golden Abyss erinnert an die erste PS3-Episode der Serie. WipEout 2048 protzt mit schicken Explosionen und Lichteffekten, Super Stardust Delta mit einer Vielzahl an Asteroiden und für FIFA scheint EA das Konsolenspiel lediglich in der Größe geschrumpft zu haben. Nicht
Die größten Schwächen
- hohe Anschaffungskosten
- kleine Schwächen in der Bedienung
- viele Spiele bislang Umsetzungen oder gewöhnliche Weiterentwicklungen
jedes Spiel hat die Technik im Griff: Ridge Racer leidet z.B. unter ärgerlichem Dauerstottern. Diesen Fehler muss man allerdings den Entwicklern zuschreiben.
Und man muss genau hinschauen - denn echte PS3-Qualitiät erreicht die Vita nie. So gut die besten Starttitel aussehen, so deutlich stecken sie im Konsolenvergleich zurück: vor allem bei der Schärfe der Texturen sowie der Anzahl der Polygone. Nein, die Vita ist keine PS3. Dennoch steckt viel starke Technik drin und ähnlich wie bei PSP und 3DS macht der relativ kleine Bildschirm einige Schwächen ungesehen. Was die einzelnen Spiele auf dem Kasten haben, muss man dabei im Detail betrachten. Und wir sind dran! Wir spielen seit Tagen - die ersten Tests gehen in Kürze online.
Die hochwertige Verarbeitung, das kristallklare Bild und das vollwertige Angebot aller für Spieler wichtigen Bedienelemente: Sony kann das Versprechen des PS3-Erlebnisses tatsächlich halten - über weite Strecken jedenfalls. Grafisch ist die Vita der großen Konsole knapp unterlegen und faktisch fehlen ihr zwei Schultertasten zum kompletten Gamepad. Im Gegenzug punktet sie allerdings mit einer komfortablen Menüführung sowie einem zweiten Touchpad. Sie verbindet die leichte Einfachheit eines Smartphone mit den Anforderungen der Hardcore-Zocker. Überhaupt zeigt die Vita nach den ersten Tagen zunächst eins: unheimlich viel Potenzial! Noch müssen Spiele und Anwendungen die Möglichkeiten auch nutzen. Kann Sony mit kleinen Titeln im "neuen" SEN tatsächlich Apple & Co. angreifen? Laufen die Verkaufszahlen erneut so sehr schnell auf Grund, dass bald kaum noch Spiele erscheinen? Vita-Spieler werden jetzt schon unkompliziert und direkt miteinander verbunden - doch wie sieht es mit der kommenden Facebook-Anbindung aus? Und ganz wichtig wird auch sein: Setzt sich der Handheld so deutlich von seinem PS3-Verwandten ab, dass Konsolenspieler überhaupt Lust auf die kleine PS3 bekommen? Der erste Eindruck und die ersten Spiele hinterlassen ein gutes Gefühl: Die Vita hat unheimlich viel auf dem Kasten! Wir sind gespannt, wie es weiter geht.
Einschätzung: sehr gut