Abnutzungserscheinungen
Zum Glück kann ich meinem Team und meiner Bewacherin mit Tippsern auf den Bildschirm einfache Kommandos erteilen. Mein zugeteilter Roboter erweist sich z.B. als praktischer Packesel für Bürger, während ich Gegner abwehre. Nach längerer Spieldauer wiederholen sich die Missionstypen allerdings zu häufig und auch die variationsarmen Mechs und Fußtruppen sorgen für Monotonie auf dem Schlachtfeld. Bekämpfen muss ich sie trotzdem, um für Code-Prüfungen zugelassen zu werden, im Level zu steigen und mein Strafmaß zu mildern. Noch deutlich monotoner ist das Design der Arenen geraten: Die schlichten Hochhausschluchten und kargen Wüstenebenen wirken reichlich generisch, bieten aber immerhin genügend Raum für intensive Kämpfe und eine schnelle Flucht hinter die Deckung. Ein weiterer Spaßdämpfer ist die übertrieben komplizierte Menü-Navigation. Für alle möglichen Aktionen benötigt man erst einmal die passenden Berechtigungen. Missionen werden z.B. im per Start-Taste geöffneten Menü gestartet; das Nachrichten-Log wird dagegen per Dreieck-Taste geöffnet.
Welche Rolle spielt das mysteriöse Mädchen mit den Schleifchenzöpfen?
Für einige andere Funktionen wie die Rangliste der konkurrierenden „Panoptikum“-Konzerne muss man sich dagegen in der eigenen Zelle vor das „Fenster zur Freiheit“ stellen; weitere Infos und Berechtigungen erhält man wiederum vom Bewachungsroboter. Insgesamt gibt es also einen Wust unterschiedlicher Systeme, die sich in verschachtelten Menüs verstecken und die man erst nach vielen Spielstunden komplett durchschaut. Das passt zwar zur extrem bürokratischen Gesellschaft, nervt aber trotzdem. Schade auch, dass lediglich japanische Sprachausgabe mit deutschen Untertiteln geboten wird.
Futuristischer Funk
Ein Pluspunkt ist dagegen der temporeiche Big-Beat-Soundtrack: Die futuristischen Breakbeats passen gut zum Thema und die Funk-lastigen Gitarren-Töne haben bei mir sofort wohlige Erinnerungen an
Jet Set Radio geweckt. Auch technisch schlägt sich die Action gut: Vor allem die Figuren und ihre Kostüme wurden mit detailreichen Texturen versehen. Die verwitterten Knastwände und andere Feinheiten werden ebenfals erfreulich detailreich dargestellt, bei flüssigen 30 Bildern pro Sekunde. Mit den Prachtkulissen eines
Killzone: Mercenary kann das Spiel zwar nicht mithalten, ansehnlich ist die Action trotzdem.
Starship Troopers lässt grüßen: Ein insektoides Mechanikmonster in seiner ganzen Pracht!
Eine schöne Ergänzung sind die kooperativen Schlachten. Ähnlich wie bei Monster Hunter geht man mit bis zu vier Spielern auf die Jagd; freie Plätze werden mit Bots aufgefüllt. Wenn man Voice-Chat, Text-Chat oder die einfachen Standard-Kommandos nutzt, kann man sich schön abstimmen, um die Titanen in die Knie zu zwingen. Ein Spieler verpasst ihm eine lähmende Stachelkugel, nachdem er den entsprechenden Dorn-Schuss ein paar Sekunden aufgeladen hat, ein anderer zerrt ihn zu Boden und der Rest des Teams attackiert ihn währenddessen. Hier erweisen sich auch die unterschiedlichen Dorn-Arten als nützlich: Mit den alternativen Varianten lässt sich z.B. die Energie der Partner aufpäppeln. Oder man baut eine abschirmende Barrikade auf, legt dem Riesen eine Falle in den Weg oder startet andere koordinierte Manöver. Meine Testspiele im Internet litten allerdings unter kleinen Lags, die aber noch erträglich blieben.
Netzwerk-Probleme
In Multiplayer-Gefechten gegen andere Spieler ging mir das Netzcode-Gestotter schon stärker auf die Nerven. Dort kommt es schließlich darauf an, den flotten menschlichen Gegnern blitzschnell auszuweichen. Allgemein wirken die Kämpfe auf den weitläufigen Karten reichlich wirr und hektisch. Besonders fair geht es natürlich auch nicht zu, wenn das Gegenüber sich bereits aufgepäppelt und mit stärkeren Waffen ausgerüstet hat.