Test: Black & Bruised (Prügeln & Kämpfen)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Vivendi Universal
Release:
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Spielinfo Bilder  
Schmerzhafte Andenken

Je nachdem, wo Eure Schläge landen, kassiert der Getroffene Schwellungen, Veilchen und andere Erinnerungen, die im Kampfverlauf immer deutlicher werden. Allerdings sind all die Blessuren und Schwellungen rein kosmetischer Natur und haben spielerisch keinerlei Auswirkungen. Am besten zur Geltung kommen die Verletzungen und schmerzverzerrten Comic-Visagen mangels Ego-Perspektive aus der Schulter-Perspektive, die allerdings nur im Kampf gegen einen CPU-Boxer Sinn macht. Wer sich lieber mit einem Freund prügelt, sollte auf den virtuellen Kameramann setzen, der allerdings nur zwei Perspektiven kennt und auch sonst ein alles andere als ruhiges Händchen an den Tag legt.

Herrlicher Cartoon-Look

Grafisch sieht das Ganze recht ansprechend aus - zumindest was Charakterdesign, Animationen und den wirklich hervorragend passenden Cel-Shading-Look samt herrlich überzeichneter Mimik und Gesichtsdeformationen betrifft. Abseits des Rings, der oftmals gar kein richtiger Ring, sondern eher ein unsichtbar begrenzter Hinterhof oder ähnliches ist, sieht es schon anders aus, denn die zweidimensionalen und nur spärlich animierten Hintergründe der insgesamt 21 Arenen wirken altbacken, leblos und langweilig. Ähnliches gilt im Übrigen auch für die Spielmodi, die für Solisten gerade einmal Standardkost und für Multiplayer-Fans nicht einmal diese bieten. Während Trainings-, Survival-, Story- und Turnier-Modus Einzelspielern vorenthalten bleiben, müssen sich gesellige Boxer nämlich mit mickrigen Einzelkämpfen begnügen. Kurzes Vergnügen

Wirklich spannend ist aber auch das Einzelspielerangebot nicht. Das Trainingsprogramm ist schnell durchlaufen, der Turniermodus alleine recht öde, die Survival-Kämpfe auf Dauer zu monoton und im mit Zwischensequenzen gespickten Storymodus tendiert der Wiederspielwert nach einmaligem Meistern quasi gegen Null. Immerhin sind die je sechs Story-Fights pro Charakter aber dank wechselnder Auflagen wie einhändiges Boxen, Boxen ohne Extraleiste oder Boxen mit umgekehrter Steuerung beim ersten Mal recht unterhaltsam und auch freispielbare Charaktere, Arenen oder Cheats halten Euch ein Weilchen bei Laune. Dauerbrennerqualitäten kann man dem unspektakulären Spielangebot aber nicht attestieren.

Schräge Persönlichkeiten

Immerhin gibt es fünf verschiedene Schwierigkeitsgrade und die KI der CPU-Boxer kann sich durchaus sehen lassen. Auch die Boxer selbst besitzen individuelle Eigenschaften wie Stärke, Tempo, Reichweite und Beweglichkeit. Zudem verfügen sie über mehr als 20 individuelle Kombos und Spezialattacken und haben über 40 unterschiedliche Beleidigungen drauf. Letztere kommen dank der größtenteils ausgezeichneten deutschen Lokalisierung übrigens überraschend gut rüber und verleihen den Charakteren eine unverwechselbare, wenn auch recht trashige Persönlichkeit. Neben der gelungenen Sprachausgabe können sich aber auch die satten Sound-FX und persönlichen Erkennungsmelodien hören lassen - ganz im Gegensatz zur unauffällig dahinplätschernden musikalischen Kampfbegleitung.

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