So werden z.B. in den Zwischensequenzen die schwachen und detaillosen Texturen deutlich, die man auf die Figuren gelegt hat.
| Nur in solchen Momenten könnt ihr die Charaktere näher betrachten. Die Action an sich wird von einer sehr weit entfernten Überkopf-Kamera präsentiert. |
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Ein weiteres Manko ist die Kameraperspektive: Angebracht etwa 20 Meter fast senkrecht über dem Kopf der Spielfigur hat man zwar eine gute Übersicht, doch durch die Entfernung geht auch sämtliche Atmosphäre verloren. Das Geschehen ist einfach viel zu weit weg, um für Spannung und angesichts des generell bizarren Designs der zahlreichen Gegner für so etwas wie Horror sorgen zu können.
Kein Spiel für Kids
Fallout BOS ist von akustischer Seite nur Hartgesottenen zu empfehlen. Denn die Sprachausgabe ergötzt sich in Flüchen, Schimpfwörtern und Ähnlichem, dass selbst wenig zimperlichen Drehbuchautoren wie Quentin Tarantino dagegen wie Chorknaben aussehen.
Doch leider geht der Schuss nach hinten los: Denn das Ziel, eine düstere und dreckige Zukunftsaussicht mit "Nothing-to-lose"-Charakteren zu schaffen, wird nicht erreicht.
Stattdessen wirkt der Zynismus aufgesetzt, die Dialoge hilflos und der "Schock" (LOL) der ach so vulgären Sprachauffasung in der Zukunft hält sich auch in Grenzen.
Dafür ist die deutsche Synchronisation wenigstens technisch in Ordnung, kann aber die Nuancen, die in der ebenfalls verfügbaren englischen Fassung vorkommen, nicht 1:1 replizieren.
Und das war eigentlich schon das Positivste aus dem Akustik-Sektor. Denn auch bei der Musik hat man gründlich daneben gelangt. Die sporadisch und meist bei Bosskämpfen auftauchenden Melodie-Einspielungen schaffen es zwar, die eigentlich nicht vorhandene Spannung zu erhöhen und für leichte Atmosphäre-Punkte zu sorgen.
| Die radioaktive Fallout-Zukunft ist düster und dreckig. |
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Den Großteil der Zeit stapft ihr allerdings ohne musikalische Untermalung durch die Gewölbe und müsst euch die passenden, aber im Fall der Plasmawaffen vollkommen farblosen und eintönigen Kampfgeräusche anhören.