Test: Rogue Ops (Shooter)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: Capcom
Release:
06.02.2004
06.02.2004
06.02.2004
Spielinfo Bilder  
Zwar ist man hin und wieder in scheinbar ausweglosen Situationen damit beschäftigt, das letzte Icon zu finden, das man übersehen hat, doch da sich die Lernkurve als sehr angenehm präsentiert, hat man schnell einen Blick für das Wesentliche.

Zu den Rätseln gehört natürlich auch der Einsatz von Spionagewerkzeug. Neben dem Nachtsichtgerät, das gleichzeitig auch als Bewegungsmelder seine Arbeit verrichtet, gehören mehrere Waffentypen (u.a. Wurfsterne) und weitere Gimmicks wie die Fiberglas-Kamera zur Ausrüstung, die ohne großen Aufwand kontextsensitiv zum Einsatz kommt. Anstatt großartig durch das Inventar zu schalten, stellt ihr euch einfach vor das entsprechende Objekt und das richtige Werkzeug wird automatisch eingesetzt.

Die Missionen gestalten sich durchaus abwechslungsreich, bieten aber durch die Bank bekannte Genrekost. Da die Level aber clever designt sind, kommt man nicht immer beim ersten Anlauf auf die richtige Lösung, so dass auch Könner ab und an gefordert sind und zudem häufig probieren können, welche Annäherungsweise am besten geeignet ist.

Konfrontationen ohne Frustgefahr: die KI ist meist weit vom Genre-Standard entfernt! 

Obwohl ihr durch Schleichen vielen Konfrontationen aus dem Weg gehen könnt, gibt es natürlich genügend Möglichkeiten, Nikkis Green Beret-Ausbildung an Waffen in die Tat umzusetzen. Leider sind diese Gefechte jedoch wenig fordernd, da die Gegner nicht gerade durch eine herausragende KI auf sich aufmerksam machen. Sind sie bedingt durch das Leveldesign auf euch vorbereitet, wehren sie sich zwar nach besten Kräften, doch solltet ihr sie überraschen können, wären die Kameraden besser bedient, gleich an einem Herzinfarkt zu sterben. Denn so häufig, wie sie aus kurzer Entfernung an euch vorbei schießen, muss man Angst haben, dass die gefürchteten Terroristen nicht mal das Wasser treffen würden, wenn sie aus einem Boot fallen.

Immer an der Wand lang: was Sam und Snake können, kann Nikki schon lange!

Gut geklaut und trotzdem durchwachsen

Trotz aller bekannten Elemente und trotz aller kleinen Neuerungen und Ergänzungen schafft es Nikki allerdings nicht, auf einer Stufe mit ihren menschlichen Kollegen Platz zu nehmen. Denn obwohl im Kern alles da ist, was man von einem Stealth-Action-Spiel erwartet, fehlt unserer gut gebauten Agentin etwas Substanz.

Zwar wird durch die Vorgeschichte mit dem Tod ihrer Familie so etwas wie Identifikation aufgebaut, doch einige der Missionsszenarien wirken etwas aufgesetzt und nur durch die Interaktion von Nikki und ihrer Auftraggeber am Leben erhalten, die im Übrigen immer wieder fatalerweise an Luc Bessons Nikita erinnert und mit aufgedrücktem Humor versucht, Atmosphäre aufzubauen.

Kommentare

johndoe-freename-64301 schrieb am
stimmt, auf der Box macht Rogue Ops einen bedeutend besseren grafischen Eindruck und nebenbei gesagt...das Spiel macht mir bei weitem mehr Spaß als Splinter Cell, das ist nämlich viel zu schwer geraten... :D
Nerowinger schrieb am
Könntet ihr das Game nicht mal für XBox testen da sieht das viel geiler aus .
AnonymousPHPBB3 schrieb am
In die Stealth-Domäne einzubrechen, ist hammerhart. Gibt es überhaupt noch Platz neben Schwergewichten wie Metal Gear Solid und Splinter Cell? Die Antwort lautet offensichtlich ja, denn Kemco schickt mit Rogue Ops einen viel versprechenden Vertreter ins Rennen, der mit Nikki Connors als weiblich schleichendem Todesengel die männliche Konkurrenz zum Kampf fordert. Können Körperrundungen ausreichen, um den Schattenkönigen Sam Fisher und Solid Snake Angst einzujagen? Die Antwort gibt der Test!
schrieb am