Im Laufe der Zeit lernt ihr immer neue Attacken, so dass ihr auch von der Wand aus angreifen oder Feinde aus der Luft holen könnt. Mit geschicktem Timing lassen sich gegnerische Angriffe umgehen und kontern, mehrere Widersacher gleichzeitig attackieren und natürlich
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Mit gut getimten Team-Aktionen könnt ihr eure Gegner schnell fertigmachen. |
auch Waffen wie Rohre oder schwere Werkzeuge benutzen. All das lässt sich nach etwas Übung auch wunderbar miteinander verbinden, so dass man einen Gegner in einer endlosen Kombo beharken kann, bis seine Energie darnieder liegt – theoretisch jedenfalls. In der Praxis habt ihr jedoch nicht nur mit euren Feinden, sondern auch mit der Kollisionsabfrage zu kämpfen, die wie der sonst gut rockige Soundtrack einfach ab und zu auszusetzen scheint: Gelegentlich schlägt man ins Leere, obwohl der Gegner direkt vor einem steht und auch nicht ausweicht. Etwas lieblose Texttafeln klären den Spieler über die grundlegende Steuerung auf, mehr Praxis gibt’s auf Wunsch im Trainingsmodus, bevor der harte Alltag wartet. Fünf Schwierigkeitsgrade halten Fortgeschrittene bis Profis bei der Stange, Prügel-Neulinge sollten ganz die Finger vom Spiel lassen: Der Schwierigkeitsgrad steigt steil an, die Gegner werden schnell hammerhart - mit reinem Kloppen kommt man schnell nicht mehr sehr weit, da müssen Kombos, Spezialangriffe, Wandläufe und Doppelgegnerangriffe ran.Während ihr euch durch dreckige Bars, Hinterhöfe, Parkplätze, Lagerhallen, Schrottplätze oder U-Bahnstationen prügelt, spielt ihr immer mehr Figuren für den Multiplayermodus frei – am Ende warten satte 32 Charaktere auf Kloppkommandos eurerseits, inklusive Gastauftritte der Tekken-Helden Marshall Law und Paul Phoenix. Hier dürfen sich via Multitap bis zu vier Spieler gleichzeitig austoben, alternativ
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Neben Fäusten und Füßen dürft ihr auch allerlei Waffen einsetzen. |
dürft ihr auch zu zweit (allein oder im Team) bzw. auf Solopfaden (gegen die variable KI) antreten. Drei unterhaltsame Spielmodi, Waffennutzung und ein generell gutes Spielgefühl machen den Multiplayermodus zum heimlichen Highlight des Spiels – auch wenn er nie den Nimbus eines Nebenprodukts loswird und sich natürlich nicht mal ansatzweise mit Tekken & Co. messen kann.Optisch ist Urban Reign weder gut noch schlecht - »bieder« trifft es am besten: schön animierte, etwas schwach texturierte Figuren, die weitaus besser aussehen als ihre Beat Down-Pendants, treffen auf dunkle und dreckige Levels, die lang geladen werden. Ordentlich inszenierte Zwischensequenzen, die wie der Rest des Spiels von guter englischer Sprachausgabe inkl. deutscher Untertitel begleitet werden, stimmen frohgemut – die kontraproduktive Kamera während der Prügeleien dämpft die Freude wieder: Gegner die aus dem Bild laufen, werden nicht erfasst, die Kamera zentriert sich immer auf den Protagonisten. Rennt ihr nun raus um den Feind zu verdreschen, landet ihr fast immer in seiner bereit stehenden Faust.