Test: SOCOM: US Navy SEALs - Combined Assault (Shooter)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
23.05.2007
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Das Headset darf übrigens auch offline genutzt werden, um KI-Gefährten per Sprachsteuerung zu befehligen. Die rein deutsche Spracherkennung klappt insgesamt recht ordentlich. Trotzdem ist man vor Fehlinterpretationen seiner Anweisungen nicht ganz gefeit, was schnell zu fatalen Manövern führen kann. Angesichts der eher rar gestreuten Kontrollpunkte ist es daher ratsam, lieber auf die Befehlseingabe via Pop-Up-Menü zu setzen, bei der das Spielgeschehen fairerweise eingefroren wird bis man die Befehlskette vollendet hat, was bei der Sprachsteuerung natürlich ebenfalls möglich ist.
Die Kampagne kann via LAN- oder Online-Modus mit bis zu vier Spielern kooperativ angegangen werden.
 Noch schneller geht es über die Schnellbefehlstaste, die je nach Situation und Zielpunkt die wahrscheinlichste Aktion mit nur einem Knopfdruck auslöst ohne durch irgendwelche Menüs navigieren zu müssen. Eine ähnliche Funktion gibt es auch für die Waffenauswahl, wo man sich mit einer zuvor festgelegte Zweitwaffe oder einem anderen Ausrüstungsgegenstand auf Knopfdruck ausstattet ohne dies erst zeitintensiv im einblendbaren Inventarfenster anordnen zu müssen. Ein Zeitvorteil, der gerade online durchaus über Leben und Tod entscheiden kann.

Praktisch auch der druckstärkeempfindliche Haltungswechsel, durch den man ohne Umwege direkt vom Stand in die Liegestellung wechseln kann und umgekehrt, wenn man die Taste fest genug drückt, während man bei leichtem Druck erst in die Hocke geht. Das Geschehen wird dabei standardmäßig aus der Third-Person-Perspektive dargestellt. Allerdings kann man jederzeit auch zur Egoperspektive wechseln - bei Thermo- oder Nachtsichtgeräten ist letztere sogar Pflicht. Zudem verfügen entsprechend ausgerüstete Waffen über stufenweise zoombare Zielfernrohre. Das mitgeführte Waffenarsenal darf dabei individuell festgelegt werden, wobei man allerdings darauf achten sollte, die empfohlene Traglast der einzelnen Teammitglieder nicht zu überschreiten, da diese sonst in ihren Bewegungen und Aktionen eingeschränkt sind.

Platz für Verbesserungen

Doch auch nur leicht beladen kommt es immer wieder vor, dass eure Kameraden plötzlich verschwinden, weil sie Probleme mit der Wegfindung oder ein Rendezvous mit der merkwürdigen Kollisionsabfrage haben - unschöne Clipping-Fehler sind da noch das geringste Übel. Auch sonst ist die KI von Freund und Feind gelegentlich alles andere als überzeugend. Da rennen Kameraden ohne Anweisung todesmutig in feindliches Sperrfeuer, Gegner verharren trotz Beschuss regungslos auf ihrem Posten, obwohl neben ihnen ein Mitstreiter nach dem anderen zu Boden geht oder es wird mit dem Rücken zum Gegner Deckung hinter einem Felsen gesucht, der gleich als Grabstein dient.
Enge Räume wie hier sind eher die Ausnahme, die meisten Schauplätze sind sehr weitläufig.
 Manchmal kann man aber auch selbst verzweifeln, wenn man beim Robben an unsichtbaren Barrieren hängen bleibt oder beim Springen zig Mal daran scheitert, auf eine gerade mal kniehohe Planke zu gelangen.

Wirklich unverständlich ist auch, dass man an erreichten Kontrollpunkten im Todesfall zwar wieder einsteigen, aber nicht Speichern kann, wenn man das Spiel unterbrechen muss. Erst nach Abschluss einer Mission darf man seine Fortschritte dauerhaft festhalten und die PS2 ausschalten. Wer das vorher tut, kann den aktuellen Einsatz nochmals ganz von vorn beginnen. Ebenfalls nicht ganz nachvollziehbar ist die Reduktion der Gewaltdarstellung. Die Altersfreigabe ist nämlich dieselbe wie bei den Vorgängern. Blut oder trefferzonenspezifische Animationen wurden jedoch komplett gestrichen, obwohl man natürlich nach wie vor tödliche Kopfschüsse setzen kann, bevor sich der Leichnam im Eiltempo in Luft auflöst. Auch sonst präsentiert sich die Grafik eher rückständig. Es gibt zwar mehr Landschaftsdetails und etwas hübschere Texturen wie im Vorgänger ohne negative Auswirkungen auf Sichtweite und Bildrate, aber wirklich weiterentwickelt hat sich die mittlerweile etwas angestaubt wirkende Grafik-Engine nicht. Die Soundkulisse bietet ebenfalls Altbewährtes. Angesichts der vortrefflichen Surround-Effekte und dynamischen Orchesterklänge ist das aber nicht weiter tragisch. Auch die deutsche Synchro gepaart mit englischen und russischen Originalsamples kann sich sehen bzw. hören lassen. Lediglich vereinzelte Sound-Aussetzer trüben den akustischen Genuss.      

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