Die Schauplätze bieten dank allwissender Kartenfunktion leider keinerlei Erkundungsreize.
Wer die ausschließlich einzeln zu bekämpfenden Gegner kennt, verliert aber sowieso höchstens Zeit, da die Angriffsmuster ähnlich wie im Zeichentrick-Urvater
Dragon's Lair stets dieselben bleiben, die Abläufe irgendwann blind beherrschbar sind. So lädt man mit Standardattacken seine Spezialenergie auf, während man Gegenangriffen mit Blocks, Ausweichsprüngen oder Positionswechseln begegnet, bevor man im richtigen Moment zu verheerenden Spezialmanövern oder erschreckend unspektakulären Finishern ausholt.
Die nur begrenzt zur Verfügung stehenden Zeitmanipulationszauber wie Zeitraffer, Stillstand oder Zurückspulen sind ebenfalls mächtige Werkzeuge. Doch auch ganz gewöhnliche Zauber blasen feindliche Lebensgeister meist in Windeseile aus, während man die elementaren Schwächen seiner Gegner stets auf dem Silbertablett serviert bekommt. Starke Gegenangriffe werden zudem rechtzeitig signalisiert, so dass selbst der Begriffsstutzigste immer weiß, wann er reagieren muss. Und wer trotzdem Probleme hat, kann nicht nur verlorene Kämpfe beliebig oft wiederholen, sondern auch noch den Schwierigkeitsgrad jederzeit herabsetzen.
Mission Hirntod
Ortswechsel erfolgen über eine Weltkarte.
Am nervigsten sind aber die bereits beim Betreten eines neuen Spielabschnitts auf der Karte verzeichneten Fundorte sämtlicher Schatzkisten sowie anderer wichtiger Objekte, die jegliche Erkundungsreize zunichte machen. Es gibt in den via Weltkarte erreichbaren Schauplätzen wirklich nichts zu entdecken, das nicht schon auf der Karte verraten wird...
Beim Questdesign hat man sich ebenfalls nicht mit Ruhm bekleckert und bietet fast ausschließlich generische Kampf- und Sammelaufgaben an. Selbst das Aufsuchen vorgesehener Rendezvous-Schauplätze ist wenig spannend, da die Partner stets vorgegeben und Entscheidungsmöglichkeiten kaum vorhanden sind. Dennoch kann man nicht nur Einfluss auf die Freischaltung anzüglicher Bildchen, sondern auch die generelle Zuneigung zu Toki und Towa nehmen und so verschiedenen Spielenden erleben.
Bei der Installation von Spieldaten auf Festplatte, um Ladezeiten zu verkürzen, hat man hingegen keine Wahl: Vor Spielbeginn müssen viereinhalb Gigabyte von Blu-ray auf Platte verschoben werden - ob man will oder nicht. Dafür kann man sich aussuchen, ob man die Dialoge im Spiel lieber auf Englisch oder in japanischem Originalton genießen möchte. Lippensynchron ist aber beides nicht und Deutsch gibt es nicht einmal als Untertitel.