Sanftmut ist stärker als Zorn
"Feinfühlig" heißt aber auch, dass die erzählerischen Elemente einen wichtigen Teil des Spiels einnehmen. So kann Oliver etwa besondere Eigenschaften bestimmter Personen aufnehmen, um sie an Figuren abzugeben, die sie dringend benötigen. So brauchen verzagte Menschen ein wenig Enthusiasmus, eingeschüchterte benötigen Mut, zornigen
Welche Sprache spricht man?
Eine deutsche Synchronisation zu Ni no Kuni gibt es leider nicht - allerdings sind sämtliche Texte wahlweise auf Deutsch lesbar.
Und immerhin denkt Namco Bandai auch an die Fans: Wer will, erlebt das Abenteuer in japanischer Originalsprache.
hilft er mit Sanftmut. Leider entpuppte sich diese Fähigkeit bisher als ausgesprochen triviale Hol- und Bringarbeit; trotzdem gefällt mir die Aussicht, dass sich Trauer in Stärke wandeln kann.
Für das Spielerische zeichnet natürlich nicht mehr Studio Ghibli verantwortlich: Das Rollenspiel hinter der Geschichte wurde von Level-5 (Rogue Galaxy, Professor Layton, White Knight Chronicles) geschaffen. Und obwohl die Entwickler das Rad so lassen wie es ist, setzen sie viele vertraute Bausteine sinnvoll zusammen. Immerhin ist Ni no Kuni ein klassisches japanisches Rollenspiel: Oliver und seine Begleiter werden nach erfolgreichen Kämpfen automatisch stärker und sammeln zusätzliche Erfahrung beim Erledigen kleiner Gefallen. Der Weg ans Ziel führt meist über einen weitläufigen "Atlas", auf dem zahlreiche Monster umher streunen. Schleicht sich Oliver von hinten an ein Monster an, hat seine Gruppe einen kleinen Vorteil – umgekehrt gilt dasselbe.
Softeis schafft Vertrauen
Kämpfe werden in Echtzeit ausgetragen, wobei die Akteure nach dem Auslösen einer Aktion warten, bis sie sie erneut ausführen dürfen – im Kern steckt der gewohnte zeitbasierte Rundenkampf. Das Besondere ist die Zusammenstellung der Truppe, denn jedes Mitglied kämpft nicht nur für sich. Vielmehr kann ich wählen, ob Oliver selbst agieren soll oder einer seiner "Vertrauten" für ihn einspringt. Mal sind mir Olivers
Die Kämpfe sind fordernd, bietet zahlreiche taktische Möglichkeiten. Rollenspieler kennen die spielerischen Bausteine allerdings und ärgern sich mitunter über fehlende Übersicht.
Zaubersprüche am liebsten, ein andermal brauche ich die schnelle Klinge des kraftvollen "Mitey", dann wieder die heilende Magie des verletzlichen "Märchenspross". Diese kleinen Kreaturen sind entweder magisch begabt, schwingen behände die Keule oder beherrschen ganz andere Fähigkeiten. Ich sollte also eine schlagkräftige Mischung finden. Außerhalb der Gefechte kann ich dabei nicht nur die Eigenschaften der Kreaturen verbessern: Ich darf besiegte Gegner sogar zu Vertrauten machen.
Zu guter Letzt lege ich fest, wie sich Oliver und seine Begleiter im Kampf verhalten. Immerhin schalte ich zwar jederzeit zwischen den Mitgliedern um, bewege aber stets nur die aktive Figur. Die anderen kämpfen eigenständig und wechseln selbstständig zwischen ihren Vertrauten. Ob sie dann meinen Gegner oder einen anderen attackieren, magische Energie nutzen oder sparen und aggressiv oder zurückhaltend vorgehen sollen, lege ich jederzeit ganz allgemein fest. Nein, eine Offenbarung sind die spielerischen Mittel nicht. Sie geben mir aber genug Möglichkeiten, auch schwere Kämpfe durch cleveres Vorgehen für mich zu entscheiden.