E3-Vorschau: Beyond: Two Souls (Adventure)

von Jan Wöbbeking



Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
22.07.2019
09.10.2013
26.11.2015
Erhältlich: Digital (Epic Games Store)
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Spielinfo Bilder Videos
Lebenslange Hetzjagd
Dank des verbesserten Motion-Capturings hat man das Gefühl, echten Schauspielern zuzuschauen.
Dank des verbesserten Motion-Capturings hat man das Gefühl, echten Schauspielern zuzuschauen.

Auch wenn der Vergleich seltsam klingen mag - die Handlung besitzt offenbar starke Parallelen zu John Rambos Kampf gegen die Hetzjagd der Polizei in First Blood. Jodie hat den Krieg nicht begonnen, muss aber wohl oder übel mit den Konsequenzen von Aidens Aktionen leben. Das bringt das Zusammenleben mit einem derart mächtigen Geist eben mit sich.

Schade nur, dass in solche Momenten ebenfalls auf Quicktime-Events zurückgegriffen wird und man nicht persönlich mit dem besessenen Scharfschützen auf seine Gegner anlegt. Auch Aidens Flugbahn von einem Opfer zum nächsten ist hier vorgegeben. Die Design-Entscheidung erklärt Producer Ray Khalastchi in einem Gespräch mit uns folgendermaßen: "In ruhigen Momenten übernimmt der Spieler die direkte Steuerung von Jodie oder Aiden. Doch wenn es brenzlig wird, kommt es auf Reaktionen an. Dann nutzen wir Quicktime-Events, um die Szene besonders dramatisch zu inszenieren."

Meine Jodie, deine Jodie
Hier nutzt Aiden die explosive Tankstelle, um seine Verfolger endgültig loszuwerden.
Hier nutzt Aiden die explosive Tankstelle, um seine Verfolger endgültig loszuwerden.

An einigen Stellen gebe es aber unterschiedliche Abzweigungen: Wenn Jodie z.B. im Zug gefangen genommen wird, fällt die Verfolgungsjagd mit dem Motorrad aus und man gelangt erst später in den Wald. "Außerdem gibt es viele Entscheidungen, welche den Spielverlauf beeinflussen. Deine Jodie ist im späteren Spiel eine ganz andere Person als meine Jodie", berichtet Khalastchi.

David Cage erklärt, dass er die actionlastigen Szenen bewusst für die Präsentation gewählt hat, um ein Gegengewicht zum ruhigen Trailer der Pressekonferenz zu schaffen - und natürlich, um eindrucksvolle Bilder zeigen zu können. Das Spiel soll beides abbilden: Ruhige Momente wie man sie auch aus Heavy Rain kennt sowie hektische Kämpfe und Verfolgungsjagden. Außerdem soll man die Welt recht frei erkunden können. Wie das in Kombination mit dem erzählerischen Fokus funktioniert, verriet er aber noch nicht. Auch über Jodies Vorgeschichte schwiegen die Entwickler sich noch aus.
 

AUSBLICK



Die erste Präsentation von Beyond: Two Souls ließ mich ein wenig ratlos zurück. Das ins Spiel transportierte Schauspiel sah dank der verbesserten Aufnahmetechnik so gut aus, dass es schon fast unheimlich war, eine Spielfigur derart natürlich agieren zu sehen. Auch die filmische Inszenierung war erste Sahne. Doch kurz darauf redete David Cage davon, dass er ganze 15 Jahre eines Menschenlebens in ein Spiel pressen will. In dieser Zeit soll man nebenbei auch relativ frei die Welt erkunden und die Persönlichkeit der beiden Protagonisten durch wichtige Abzweigungen verändern können. In der Präsentation war davon allerdings noch nichts zu sehen, stattdessen gab es ähnlich wie in Heavy Rain einen starken Fokus auf die cineastische Umsetzung und Reaktionstests. Der ambitionierte Vortrag erinnerte ein wenig daran, wie Molyneux einst über die dynamische Welt von Fable fabulierte. Falls Quantic Dream sich nicht verzettelt und sich auf seine erzählerischen Stärken konzentriert, könnte die Geschichte um das Mädchen und ihren Geist genau  so packend unterhalten wie Heavy Rain. In der Vorführung wurden wider Erwarten zwar kaum Worte gewechselt, doch auch die Verfolgungsjagd hat mich in ihren Bann gezogen.

E3-Eindruck: sehr gut


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Kommentare

Hamers schrieb am
@nawarI
Ich denke mal, sie werden schon dafür sorgen, dass es nicht schlechter als Heavy Rain wird. Im schlimmsten Fall wird es eine kontinuierliche Weiterentwicklung seit Heavy Rain, d.h. besseres Voice Acting, bessere Grafik, bessere Gesichtsanimationen, evtl. bessere Story und durch Aiden definitiv mehr direkte Kontrolle und Erkundungsreiz bzw. Möglichkeit dazu. Dazu größere Sets und freie Steuerung beim Rennen in Actionszenen.
Wird wohl keine Heavy Rain Hater überzeugen, aber die Fans von Heavy Rain und Fahrenheit bestimmt und auch sicher neue anlocken.
nawarI schrieb am
Gaaanz ehrlich? Den Streit was für ein Genre Heavy Rain ist, finde ich etwas albern.
Wieso wollt ihr es überhaupt in so eine Schublade pressen? Heavy Rain macht das was es macht mMn ziemlich gut und ist dabei konsequent in der Umsetzung.
Und vielleicht sind Fahrenheit und Heavy Rain die ersten ihrer Art und ein eigenes Genre für sich?
Die einzigen Kandidaten, mit deinen ich HR vergleichen würde, sind Alan Wake und LA Noire, aber selbst hier gibt es Diskrepanzen, die man nicht übersehen kann.
Von klassischen Point'n'Click-Adventuren (wie Monkey Island) fange ich jetzt garnicht an. Aber selbst die Definition des Adventures ist nicht immer klar. Oder wie könnte man Portal anders kathegorisieren? Ego Shooter, weil Portale aus der Ego-Perspektive verschossen werden? Platformer, weil man in der Gegend rumhüpft? Puzzel, weil die Testkammern gigantische Rätsel sind... Ney...
Über MGS4 kann man sich aufregen, dass man es wie einen 0815-Shooter anstelle eines Stealth-Games spielen kann und ich kenne die Foren zu Mass Effect. Aber die meisten Punkte, die man oft in diesem Zusammenhang zu hören bekommt, greifen -finde ich - bei Heavy Rain nciht.
Wenn jemand was gegen die Umsetzung hat - nur vorgegebene Tasten drücken, teils unlogische Story, viele, viele Videos... - ist das eine andere Geschichte.
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Und ncoh ein paar Worte zu Beyond: das Spiel hört sich echt gut an, aber ich befürchte, dass es mehr verspricht, als es letzten Endes halten kann. Ich kann mir gut vorstellen, dass man zwischendrinn mal ein Problem auf diese und jene Art lösen möchte, das Spiel diese Möglichkeit (und entsprechende Reaktionen) aber nicht einprogrammiert bekommen hat, weshalb es dann einfach nciht geht.
Einer meiner Freunde spielt spiele genauso, dass er auf solche Fehler stößt und freut sich dann jedes mal wie ein Schneekönig darüber.
Andererseits muss man auf die gegeben Möglichkeiten erstmla kommen. Als Geist einen Scharfschützen zu besetzen und so aufzuräumen - das wäre ich selber nciht...
Xris schrieb am
Macht man doch bei Spielen schon lange. Das Adventure hat mit dem Action Adventure, Survival Horror und Stealth Action immerhin schon 3 Stück. :P
Wenn dir HR nicht gefällt gut, aber davon darauf zu schließen, dass es das ganze Genre runter zieht ist doch albern.
Der Punkt war auch bewust übertrieben. Das HR dafür zu wenig Einfluss (bzw. zu niedrige VKZ) hat und sich eigl. alle Studios die regelmässig Adventures machen sich ein Spiel wie HR ohnhin nicht leisten könnten, weis ich auch.
X_MCX_X schrieb am
4P|Zierfish hat geschrieben:wir können ja auch anfangen Spiele wie Musik zu kategorisieren.
und 20 verschiedene sub-Adventure-Arten erfinden.
Man muss nur wollen :Häschen:
Oh Gott, bitte nicht, das geht mir so auf'n Sack xD
Richtig schlimm, wenn Leute sich darüber streiten, ob das jetzt Death, Core, Black, Viking, Gore, Funeral und weiß Gott was noch Metal ist.
schrieb am