Test: Detroit: Become Human (Adventure)

von Jan Wöbbeking



Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
12.12.2019
25.05.2018
Erhältlich: Digital (Epic Games Store)
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Die beeindruckendsten Momente entwickeln sich aber, weil der Spieler immer wieder vor die Wahl gestellt wird, wie gewaltsam er gegen die menschlichen Unterdücker vorgeht. Liegt eine friedliche Revolution überhaupt im Bereich des Möglichen, wenn Sicherheitskräfte entflohene Roboter ohne Skrupel niedermähen? Mit subversiven Aktionen wie der Aussendung von Forderungen oder einem gewaltarmen Überfall eines Cyberlife-Geschäfts lässt sich die öffentliche Meinung gezielt in die passende Richtung bewegen. Wäre nicht langsam mehr Egoismus angebracht? Nur ein kleines bisschen Skynet – um den Sicherheitskräften ein wenig Respekt beizubringen. Tut auch gar nicht weh, versprochen! Oder würde sie das erst recht anstacheln, das Problem noch rigoroser einzudämmen?

Manchmal musste ich das Spiel erst einmal pausieren. Ich hätte nicht gedacht, dass mir das Schicksal synthetischer Figuren so nahe gehen würde. Sympathie-Logos zeigen nach jeder wichtigen Aktion an, wie gewogen einem einzelne Personen oder die öffentliche Meinung sind. Wer sich geschickt anstellt, kann eine tiefe Abneigung in Extremsituationen trotzdem noch in eine Freundschaft verwandeln.

Eine zweite Chance

Auf in die Post-Postmoderne!
Auf in die Post-Postmoderne!
Eine coole Ergänzung sind zudem die Float-Charts: Adventure-Entwickler kennen diese Diagramme, welche mögliche Handlungsverläufe und Abzweigungen visualisieren. Hier werden sie auch für den Spieler zum interessanten Werkzeug, um die eigenen Entscheidungen nachzuvollziehen. Alternative Wege werden zwar gezeigt, allerdings nur ausgegraut und ohne Text. Erst wenn man später noch einmal an einem der Speicherpunkte einsteigt und einen anderen Weg wählt, erfährt man mehr über den alternativen Handlungsstrang. Vor dem Einstieg darf man sogar entscheiden, ob die Änderung dauerhaft bleibt oder nicht gespeichert wird. Schön auch, dass man anhand von Prozentwerten sieht, wie sich Freunde oder der Rest der Spielerschaft entschieden haben.

Der grobe Weg ist natürlich auch hier vorgegeben, doch das Schicksal einzelner Figuren hängt erfreulich stark von der persönlichen Spielweise ab. Vor allem im letzten Drittel hatte ich oft den Eindruck, dass meine Entscheidungen erstaunlich viel Gewicht bekamen – deutlich mehr als z.B. in Telltales Batman oder Die Säulen der Erde.
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Kommentare

AngelJdF schrieb am
Ich hab es jetzt auf dem PC durchgespielt. PC mit Ryzen 7 1700 und einer GTX 1700 mit SSD (also alles bescheidene Mittelklasse). Zur Steuerung habe ich einen Controller verwendet, man braucht keine Präzision. Am ersten Tag hatte ich Abstürze, wenn ich aufs Desktop schnell zurückgewechselt bin, seitdem gab es aber keinen Absturz mehr. Das Spiel hat sich selber auf "hohe" Grafikeinstellungen gesetzt. Das war manchmal aber etwas grenzwertig bei ca. 26-35 fps (hätt aber im Großen und Ganzen selber nicht geglaubt, dass mir ~30 fps nicht sonderlich stören würden).
Gefällt mir nicht lt. 4Players Pro und Kontra Kasten:
- manchmal haklige Steuerung
Kann ich nicht bestätigen. Eine exakte Steuerung ist ohnehin komplett unwichtig. Man kann nirgends runterfallen oder Ähnliches.
- etwas zu klischeelastige Figuren
Ich finde die Figuren und die gesamte Handlung ist stets 100% glaubhaft. Egal was man wählt, man könnte es zusammenschneiden und es wäre wie ein Film, es kommen nie komische Situationen raus. Riesen Respekt! Wenn ich mich da an Heavy Rain zurückerinne, da hab ich mir jede 5 Minuten gedacht "WTF bist du bescheuert, was labert XY schon wieder?" (Ami-Vater dreht wegen seinem verschwundenen Kind komplett durch, sowas gabs ja in der Weltgeschichte noch nie, sowas nenne ich klischeelastig...) .
-Rätsel bleiben zu seicht, vor allem bei der Detektivarbeit
Ja, das stimmt. Im Prinzip gibts es auch gar keine Rätsel. Aber Gott sei Dank ist das so. Wenn man das Spiel, so wie ich, auf einmal ohne Neuladen durchspielt, würde ich kotzen, wenn ich wegen einem zeitkritischen Rätsel meinen Charakter verlieren würde.
-lange Ladezeiten
Nein, aber wirklich nicht auf dem PC. Ich kenn von anderen Spielen die Ladezeiten auf der Playstation, aber auf dem PC braucht man ohnhin für einem selber die 10 Sekunden, wenn nach einem Cliffhanger ein Szenenwechsel kommt.
-Dialog- System mit seinen einzelnen Wörtern mitunter zu simpel
So will ich es nicht ausdrücken. Auf dem hohen Schwierigkeitsgrad muss man...
Nuracus schrieb am
An sich ist doch wieder aktuell - war ja schließlich gerade im Plus für umme!
Disclaimer: Ich habe Heavy Rain 2x durch (1x damals auffe PS3, 1x vor ein paar Monaten auffer PS4) und beide Male für sehr gut befunden. Beyond 2 Souls habe ich auch durch, war aber sehr enttäuscht nach dem wirklich tollen HR.
Umso gespannter war ich aber auf Detroit, die Kara Tech-Demo damals war für mich eine Offenbarung.
Vorab - ich finde, Detroit schlägt Heavy Rain sogar noch deutlich. Lebte HR von seiner Story und den Entscheidungen, hat Detroit wie ich finde zusätzlich auch noch die hervorragenden Charaktere.
Bei HR fand ich diese nämlich bis auf den FBI-Agent und teilweise natürlich den Detektiv nicht so wahnsinnig interessant, während bei Detroit mir alle 3 sehr schnell ans Herz wuchsen und ich ein vorzeitiges Ableben jeweils echt bedauert hätte.
Gespielt auf der Pro, ganz selten sind mir mal Ruckler aufgefallen, die aber das Gesamtbild bei mir überhaupt nicht beeinträchtigt haben.
Detroit war für mich so packend, dass praktisch jedes Kapitel für mich einen Gänsehautmoment hatte.
Eines der dramatischsten Highlights:
Spoiler
Show
Die gleichzeitige Flucht und Verfolgungsjagd (Connor + Kara), was war ich da aufgekratzt!
Ich mein klar, zur Story selber, die ist jetzt nicht die originellste, so ziemlich sämtliche Versatzstücke hat man schon mal irgendwo gesehen. Aber auch wie bei The Last of Us gilt: Eine Story muss nicht originell oder innovativ sein, um einen mitzunehmen. Die Charaktere sind schlicht wundervoll geschrieben, aber auch wirklich alle.
Ich habe es auch ziemlich weit meine Tochter sipelen lassen (und sie wird es garantiert auch noch weiter spielen, sie ist jetzt 12, und ich fand es ganz spannend ihre Entscheidungen zu sehen und wie sie auf die Hauptfiguren reagiert.
So war mir zum Beispiel klar (was ich dann auch immer zwischendurch abfragte), dass sie
Spoiler
Show
Connor zunächst überhaupt nicht mögen würde, vor allem mit dem Verrat des Abweichlers auf dem Dachboden war sie...
johndoe1741084 schrieb am
Doch doch, stimmt schon. Muss ich auch berichten bezügl. PS4mateur.
Die Bildraten gehen an belebten Schauplätzen schon gern mal in den Keller. Zudem die variable Auflösung durch den Blenden-Einsatz zwar ganz gut kaschiert wird, aber sich dennoch ziemlich deutlich ...und oft.. vom HD-Zeitalter verabschiedet.
So wirklich rund ist das Ding nicht, aber sieht natürlich dennoch an einigen Stellen wirklich sehr gut aus :)
Hokurn schrieb am
xKepler-186f hat geschrieben: ?09.07.2019 12:36
Hokurn hat geschrieben: ?08.07.2019 18:26
xKepler-186f hat geschrieben: ?08.07.2019 15:38 Und obwohl ich es dem Spiel grundsätzlich verzeihe und damit klarkomme, so überschreitet es da meines Erachtens die Grenzen der Erträglichkeit.
Ich hab mir grad mal durchgelesen was ich damals zum Spiel geschrieben habe, weil ich mich an keinerlei technische Probleme erinnern konnte.
Gefunden habe ich mit der Ausnahme, dass mir das Spiel einmal eingefroren ist nichts.
Insofern halte ich die "Überschreitung der Grenzen der Erträglichkeit" für ein "wenig" übertrieben.
Vielleicht ein bisschen :) Aber mir ist es sehr deutlich aufgefallen. Daher wundert es mich ein bisschen, dass das hier nicht so sehr zur Sprache gekommen ist.
Ich hab da wirklich gar nichts mitbekommen auf der normalen PS4. ;)
xKepler-186f (f*ck marquard) schrieb am
Hokurn hat geschrieben: ?08.07.2019 18:26
xKepler-186f hat geschrieben: ?08.07.2019 15:38 Und obwohl ich es dem Spiel grundsätzlich verzeihe und damit klarkomme, so überschreitet es da meines Erachtens die Grenzen der Erträglichkeit.
Ich hab mir grad mal durchgelesen was ich damals zum Spiel geschrieben habe, weil ich mich an keinerlei technische Probleme erinnern konnte.
Gefunden habe ich mit der Ausnahme, dass mir das Spiel einmal eingefroren ist nichts.
Insofern halte ich die "Überschreitung der Grenzen der Erträglichkeit" für ein "wenig" übertrieben.
Vielleicht ein bisschen :) Aber mir ist es sehr deutlich aufgefallen. Daher wundert es mich ein bisschen, dass das hier nicht so sehr zur Sprache gekommen ist.
schrieb am

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