Die Sammlerin von Inkarnationen
In der farbenfrohen Fantasy-Welt von Indivisible erwachen in Ajna mysteriöse Mächte, und zwar nach einem überraschenden Angriff auf ihr Heimatdorf. Die junge Frau, die als gutmütiger Wildfang mit einer rebellischen Ader beschrieben wird, kann fortan "Inkarnationen" von Personen absorbieren und diese an ihrer Seite wieder manifestieren. Im Prinzip bildet sich so eine Party aus über 20 individuellen Charakteren in ihrem "Geist". Weshalb sie diese Kräfte hat und warum sie überhaupt erwacht sind, soll man im Laufe ihrer Reise erfahren - und dabei sowohl mehr über Ajna als auch über die Spielwelt erfahren.
Viel mehr ist über die Geschichte nicht bekannt, denn bisher zeigten die Entwickler hauptsächlich die rasanten Taktikkämpfe und die Fortbewegung in den Levels, die an einen 2D-Plattformer erinnern. Apropos 2D/3D: Die Figuren sind in 2D gehalten, mit der Hand gezeichnet und entsprechend animiert. Die Umgebungsgrafik wiederum ist dreidimensional mit handgezeichneten Texturen. Untermalt wird das Spielgeschehen von einem Soundtrack von Hiroki Kikuta, der für die Musik in Secret of Mana, Seiken Densetsu 3, Soukaigi und Koudelka verantwortlich war - und man erkennt seinen typischen Stil auch in Indivisible.
Ajna springt, rutscht und klettert durch die handgezeichnete 2D-Welt.
Hüpfen, Rutschen und Klettern
Durch die seitlich scrollenden Levels bewegt man Ajna wie in einem Jump-&-Run. Die Protagonistin springt über Abgründe, schlittert unter Engpässen her und kann sich mit ihrer Axt an Vorsprüngen festhalten. Durch Hin- und Hergespringe erreicht man auch weiter oben gelegene Bereiche, in denen sich unter Umständen Schätze oder Gegner verstecken, schließlich soll sich die Erkundung der Welt lohnen. Auf ihrer Reise wird Ajna übrigens mehr als ein Dutzend neuer Fähigkeiten erlernen, mit denen sie sich geschickter in den Arealen fortbewegen kann.
Zusätzlich zu den Plattform-Elementen trifft man in den Levels auch auf andere Charaktere, mit denen man Gespräche führen kann - und mit etwas Glück entpuppen sich diese Figuren als neue "Inkarnationen". Und natürlich lungern diverse Gegner in der Spielwelt herum, die bei "Berührung" einen Kampf auslösen. Schafft man es, einen Gegner mit einer Attacke im Nahkampf oder mit Fernkampf zu überraschen, startet man mit einem kleinen Vorteil in den Kampf. Zu Beginn solch eines Gefechts manifestiert Ajna drei ausgewählte Inkarnationen als Kampfunterstützung. Zufallsbegegnungen sind nicht geplant und mit etwas Geschick können Gegner umgangen werden.
Hektisch, chaotisch und irgendwie gut
Im Gegensatz zu Child of Light, Battle Chasers: Nightwar oder jüngst SteamWorld Quest: Hand of the Gilgamech werden die Kämpfe nicht im Runden-Modus ausgetragen, sondern in Echtzeit. Das System erinnert an die Active-Time-Battles (ATB) mit Fighting-Game-Einfluss, weswegen Aufmerksamkeit, Geschick, Planung unter Zeitdruck und Timing bei dem Einsatz der Kampffertigkeiten erforderlich sind.
Die Kreise unter den Charakteren (mit den Symbolen der Controller-Knöpfe) zeigen an, dass diese Figur angreifen oder sich verteidigen kann. Ajna kann zum Beispiel zweimal zuschlagen. Ihre Attacken werden mit dem Quadrat auf dem PS4-Controller ausgelöst.
Anfänglich wirkt das Geschehen allerdings noch ziemlich chaotisch...
Jedem der vier Charaktere (Ajna und ihre drei Inkarnationen) ist eine Taste auf dem Controller zugeordnet, mit der die Aktionen direkt gesteuert werden. Hat sich eine Attacke eines Charakters aufgeladen, was der Kreis unter der Spielfigur veranschaulicht, kann die Fähigkeit mit einem Knopfdruck ausgeführt werden. Der Angriff lässt sich modifizieren oder verändern, indem man zusätzlich "nach oben" oder "nach unten" drückt. Die normale Attacke der griesgrämigen Schaminin Kazmi verursacht zum Beispiel Magieschaden, der nicht geblockt werden kann. Drückt man noch "nach unten", attackiert sie den Gegner mit einem stapelbaren Verlangsamungseffekt. Mit "nach oben" würde man den Standard-Angriff auf multiple Ziele ausweiten. Dieses System ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig, vor allem je größer die Gruppe wird.