Vom Tagelöhner zum Weltenretter
Es ist ein ganz normaler Tag in der Reichshauptstadt Zaphias. Yuri, ein 21jähriger Ex-Ritter der kaiserlichen Armee, hat mal wieder verschlafen, während draußen auf den Straßen des Armenviertels bereits reges Treiben herrscht. Die Bewohner gehen allerdings nicht ihrer täglichen Arbeit nach, sondern versuchen einen Wasserschaden in den Griff zu bekommen, den dubiose Instandsetzungsarbeiten hervorgerufen haben sollen.
Video: Wie bei Star Ocean gehören flotte Echtzeitkämpfe zur Serientradition. |
Yuri hat allerdings keine Lust mit anzupacken und will lieber den Übeltäter zur Rede stellen, der angeblich das magische Artefakt entwendet hat, welches den Wasserfluss kontrolliert. Solche Artefakte, Blastia genannt, finden sich überall in der Stadt. Allerdings sind die meisten der von Yuri verachteten, adligen Oberschicht vorbehalten, weshalb er seine Karriere als Ritter auch schon nach kurzer Zeit wieder an den Nagel gehängt hatte.
Jetzt lebt er einfach in den Tag hinein und übernimmt hin und wieder kleinere Jobs für seine geplagten Mitbürger. Die Wiederbeschaffung der Wasser-Blastia scheint zunächst auch nur eine weitere Aufgabe, der sich aus Angst vor Streitereien mit dem Adel sonst keiner annehmen will. Doch das ändert sich schnell als Yuri während seiner Nachforschungen des Einbruchs bezichtigt und ins Gefängnis geworfen wird, wo er bei einem Fluchtversuch an ein geheimnisvolles Mädchen namens Estelle gerät, das auf der Suche nach Yuris Jugendfreund Flynn ist, der noch immer in der kaiserlichen Armee dient. Angeblich droht diesem große Gefahr und so entschließen sich Yuri und Estelle gemeinsam nach Flynn zu suchen und die Mauern der Stadt, welche beide noch nie zuvor verlassen haben, hinter sich zu lassen.
Unterwegs offenbaren sich natürlich noch ganz andere Probleme: Yuri und Estelle müssen sich den gefährlichen Kreaturen der Wildnis stellen, decken Konflikte und Intrigen auf, geraten zwischen die Fronten verschiedener Interessensgemeinschaften und schließen sich mit Gleichgesinnten zusammen, um irgendwann, wie soll es anders sein, die Welt vor einer drohenden Katastrophe zu retten.
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Die Kämpfe, an denen bis zu vier Spieler kooperativ teilnehmen können, werden immer wieder durch zusätzliche Aktionsmöglichkeiten bereichert. |
Bis dahin ist es allerdings ein weiter Weg, der trotz Bedienung einiger Klischees mit zahlreichen Überraschungen und Wendungen aufwartet. Die Story ist durchwegs spannend inszeniert, die verschiedene Konflikte und Entwicklungen durchlaufenden Charaktere von Manga-Zeichner Kosuke Fujishima (
Oh! My Goddess) sind trotz stereotyper Äußerlichkeiten interessant und glaubwürdig.
Auch Spaß muss sein
Doch auch wenn man lernt über Leichen zu gehen, kommt auch der Humor nicht zu kurz: Da wird Jungspund Karol als unfreiwilliges Versuchskaninchen in die Nähe rätselhafter Pflanzen geschubst, um die Wirkung deren Gifte zu überprüfen, es wird sich regelmäßig über das Alter oder die Ängste diverser Gruppenmitglieder lustig gemacht, Estelle mokiert sich nach einem Kampf schon mal über Judys wippende Brüste und im immer wieder clever ins Spiel eingeflochtenen Tutorial stellt man süffisant seine trotteligen Ex-Kameraden bloß. Die Cel-Shading-Optik ist zwar eher schlicht, aber trotzdem stimmig. Hin und wieder darf man sogar ein paar kurze Anime-Szenen genießen, die sich harmonisch ins Spielgeschehen einfügen. Die meiste Zeit bekommt man allerdings Dialogszenen in Spielgrafik serviert, die leider nicht immer mit Sprachausgabe unterlegt sind. Wenn die englischen Synchronsprecher in Aktion treten, machen sie ihren Job allerdings sehr gut und auch die deutschen Untertitel geben nur selten Grund zur Kritik.