Turbogemetzel ohne Einfluss
Zwei kleine Trupps aus Kriegern, Dryaden, Runenpriestern, Drachen und Lavamonstern treffen in einer sechs mal acht Felder großen Arena aufeinander. Nachdem sie sich ein paar Sekunden aufeinander zubewegt und eingedroschen haben, gibt es einen Sieger. Alles läuft komplett automatisiert in Echtzeit ab - selbst die Zauber muss man nicht mal antippen, sie regnen so herein. Man kann keinerlei Befehle geben, sondern schaut einfach nur einem kunterbunten Wirrwarr zu. Dabei kann man weder die Kamera drehen noch zoomen, die Arenen sehen immer gleich aus, es gibt weder Fallen noch Überraschungen.
Lediglich vor der Schlacht darf man seine Truppen auf dem Brett platzieren. Da gibt es übrigens einen so genannten "Profi-Tipp" im Spiel: "Achte darauf, dass deine widerstandsfähigen Eiheiten in der vorderen Reihe stehen." Mehr Schach muss man im Zeitalter von YouTube, Twitch & Co scheinbar nicht können...verzeiht einem Ü40-Spieler den Zynismus, aber als alter Fan des Klassikers Archon, der auch noch
Might & Magic: Clash of Heroes immer noch gerne auf dem 3DS spielt, bemerke ich hier eine gewisse Verflachung. Aber das heißt ja nicht, dass man gar nicht mehr selbst denken muss. Oder dass Rumdösen mit ein bisschen Getippe und Geklicke im Vorfeld nicht auch Spaß machen kann - nur erinnert das eher an den Griff in eine Chipstüte.
Einkaufen vor der Schlacht
Zu Beginn platziert man seine Einheiten auf dem Schlachtfeld...den Gegner sieht man erstmal nicht.
Also: Man darf auch selbst etwas entscheiden! Und zwar vor der Schlacht: In diesem
Might & Magic: Chess Royale geht es nämlich nicht um Geländetaktik, sondern um das clevere Management von Gold. Denn damit kann man nicht nur Kämpfer aus einer Zufallsleiste (intern "Shop" genannt) mit fünf Söldnern kaufen, sondern auch Zauber und Erfahrungspunkte. Letztere sind deshalb so wichtig, weil die XP-Stufe die Chance auf seltene Einheiten in dieser Leiste sowie vor allem die maximale eigene Truppenzahl auf dem Brett bestimmt.
Man startet mit Stufe 2 und zwei Einheiten: Und das fühlt sich schon komplett willkürlich an, denn wenn man Pech hat, ist keine gute Kombo bzw. nicht die schlagfertigste Einheit dabei - wahrscheinich wird man deshalb in dieser ersten Runde noch nicht mit einem Abzug von Lebenspunkten bestarft. Erst ab Stufe 3 gibt es drei Einheiten, ab Stufe 4 dann vier Einheiten usw., so dass endlich mehr Varianz entsteht. Egal ob Gewinner oder Verlierer: alle bekommen Erfahrung. Aber der Sieger kann in der Regel mehr Gold abstauben - und je mehr man hat desto besser, denn wie gesagt: XP ist käuflich. Aktuell übrigens ohne Mikrotransaktionen: Es gibt bisher keinen Shop für Echtgeldeinsatz, obwohl alles an diesem Konzept von der Ansprache bis zu den Anreizen genau danach riecht.