Payday 3: Der ultimative Coup, um Spaß zu verhindern
Auf der PS5 ist die Serversituation nicht so schlimm wie auf dem PC, aber optimal ist auch was anderes. Manche Missionen wollen erst beim dritten Mal zustande kommen.
Schritt 1: Verlangt von allen Spielern, dass sie sich vor dem Spielstart, mühsam und sperrig, ein Konto erstellen müssen. Mit einer Bestätigungsmail, die nicht immer beim ersten Mal eintreffen muss.
Schritt 2: Führt einen permanenten Online-Zwang und keine Offline-Ebene zum Ausweichen ein.
Schritt 3: Verzichtet, auch wenn es sich um ein taktisches Heist-Spiel handelt, auf einen Ingame-Voice-Chat. Sowohl Freunde als auch Fremde können sich ja selbst mit Apps aushelfen und untereinander koordinieren.
Schritt 4: Designt Missionen, die definitiv Koordination brauchen oder im kompletten Chaos enden (auch Pings reichen nicht).
Schritt 5: Programmiert eine KI, die sowohl feindlich als auch freundlich für ihr miserables Können höchstens eine Erwähnung in den Special Thanks verdient hat.
Schritt 6: Beschränkt euch auf eine Anzahl von sehr wenigen Missionen, um die Abwechslung so gering wie möglich zu halten.
Schritt 7: Während alle anderen Schritte die gesamte Aufmerksamkeit auf sich ziehen, können nun an vielen Stellen kleinere, praktische Komfortfeatures weggelassen werden. In der Masse fallen sie dann nämlich nicht mehr auf.
Schritt 8: Lasst der Katastrophe freien Lauf und versucht vergeblich die Wogen mit ein paar Tweets und Versprechen zu glätten.
Schritt 9: Jetzt ist alles zu spät.
Schritt 10: Jetzt sowieso.
Die aktuelle Server-Situation – Stufe: Unvorbereitete Klassenarbeit
Vier Gehirne, vier Waffen, aber keinen Schimmer, wie wir weiterkommen: PayDay 3 verkommt nach kurzem Ballerspaß schnell zum Escape Room.
Ich habe Payday 3 die meiste Zeit auf der
PlayStation 5 gespielt. Hier kann es ab und zu etwas dauern, vollständige Teams zu bekommen und Missionen starten zu können. Manche Aufträge scheinen allerdings verhext zu sein, überhaupt nicht laden zu wollen oder so gern wie andere gespielt zu werden. Ist ein Team unvollständig, werden die fehlenden
Mitglieder durch Bots ersetzt. Das ist nicht ideal, aber händelbar und immer noch ein Zuckerschlecken im Vergleich zu den Lobbys auf PC, die über Abstürze, endlose Suchen und Co.
berichten.
Kurz: Das Spiel wurde auf seinen Release technisch und kapazitätstechnisch nicht ausreichend vorbereitet, auch wenn es den Ansturm angesichts von Hype und Game-Pass-Verfügbarkeit eigentlich hätte sehen müssen. Ich vermute: Es wollte nicht gespielt werden.