The Texas Chain Saw Massacre: Wieder daheim, in der Hölle
Bedenken: “Es ist bestimmt nur ein Dead by Daylight-Klon mit
The Texas Chain Saw Massacre-Skin.”
Die Killer: Leatherface ist das Monster der Familie. Seine Kettensäge ist absolut tödlich und kann Hindernisse zerstören.
Mein Charakter hängt kopfüber in einem Keller. Neben ihm ein weiteres Opfer. Wir rütteln solange an unseren Fesseln, bis wir zu Boden fallen. Doch was nun? Der Keller ist ein einziges Labyrinth aus Türen, Gassen, Werkbänken, Schrott und Fleisch. Dann ertönt eine Säge und dieser vertraute Klang löst sowohl Angst als auch Begeisterung in mir aus. Aber eigentlich mehr Angst, weil das dieses Mal kein Film ist. Scheiße,
Leatherface steht wirklich vor mir! Was mache ich nur, was mache ich nur? Mein Körper dünstet alles aus, was er an Flüssigkeiten findet. Lauf, Lauf, Lauf! Ist mir egal, dass mein Charakter keine Ausdauer mehr dafür hat. Dann humple eben röchelnd weiter! Nichts führt irgendwohin! Ich schwöre, so oft habe ich mich auf 20 Quadratmetern noch nie verlaufen.
Ein anderes Opfer hat es geschafft, die Kellertür zu öffnen. Leatherface lässt von mir ab. Ich verstecke mich, doch das kostet Zeit. Ich laufe nach oben, nur um dort zu erfahren, dass das noch nicht der Ausgang ist. Jetzt muss ich noch das gesamte
Haus der Familie Sawyer durchqueren, das nächste Labyrinth. Rauf in den ersten Stock oder quer durch? Ich muss überleben, nachdenken und fliehen, und das alles gleichzeitig. Doch die Tortur zieht sich nicht allzu lange, da mich der Koch wieder nach draußen jagt. Direkt in die Arme des Messer schwingenden Anhalters. Schlitz, aus, Ende. Meine hämmernde Herzpumpe applaudiert diesem Wahnsinn zwischen Fan-Service und Survial-Gameplay.
Jeder der vier Ausgänge ist an andere Bedingungen geknüpft. Für diesen muss eine Sicherung richtig eingesetzt und der Stromkasten richtig eingestellt werden.
Sommer, Pampa, Schlachterei – um The Texas Chain Saw Massacre zu verstehen, muss man das Franchise nicht kennen. Aber dann ist es umso besser. Mit viel Liebe zum Detail hat Entwickler Sumo Digital die einzelnen Räume und Kulissen aus den Filmen nachgebaut und in drei spannende und recht abwechslungsreiche Karten umgewandelt. Ob Schlachtbetrieb, Haus oder Tankstelle – es reicht schon aus, hier zu sein, um Angst zu haben. Alles wirft Fragen auf, alles verstört. Die Killer, ihre Modelle und ihre Sprüche sind es schließlich, die diesen Schauplatz aktivieren und vollenden. Es ist mir eine Freude, dass der Entwickler die Lizenz verwendet und nicht verschwendet. Das zieht sich vom dokumentarischen Intro bis zu Leatherfaces Sägentanz bei Sonnenaufgang.
Erkenntnis: “The Texas Chain Saw Massacre bietet seine ganz eigene, atmosphärische Erfahrung.”