Teil 1, oder was? |
Hoppla, das kennt man doch. Blitzkrieg eins, oder? Wäre da nicht das neue Menü, könnte man glatt auf die Idee kommen. |
Blitzkrieg 2 versucht einen Mittelweg zwischen dem unkompliziertem Spaß eines Codename: Panzers und der Hardcore-Strategie, was letztlich scheitert, da dabei auf eine mitreißende Story verzichtet wurde. Boshafte Zungen würden das Ganze schlicht als Grafik-Update bezeichnen, da es nicht gerade für einen spielerischen Neubeginn sorgt. Drei Kampagnen mit den üblichen Nationen USA, Deutschland und Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg stehen euch zur Wahl, die alle mit eigenem Sound und Sprachausgabe ausgestattet sind. Die Verbindung zwischen den einzelnen Schlachten ist lose, eher willkürlich und nicht immer durch den Kriegsverlauf bestimmt. Einzig ein japanischer Feldzug fehlt, der wird aber sicher noch in einem unvermeidlichen Add-On nachgereicht. Wieso das Spiel nicht einfach mal in einen anderen Krieg verlegt wurde, bleibt jedoch eine berechtigte Frage. Passende Konflikte gäbe es schließlich genug.
Offiziere selbst bestimmen
Dass das Echtzeit-Strategiespiel dann doch noch zum Weiterspielen motiviert, liegt an einer Hand voll Neuerungen,
die zunächst süchtig machen, aber nicht den Kern des Spiels berühren. Das betrifft in erster Linie die Kommandeure der verschiedenen Truppentypen (Panzer, Panzerjäger, Infanterie und Flugzeuge usw.), die ihr nun samt Namen bestimmen dürft. Sie gewinnen an Erfahrung, was ihren Einheiten wichtige neue Funktionen und Befehle wie Schnellfeuer, Patrouille oder Handgranatenangriff beschert. Ihr könnt also voll auf die Panzerwaffe setzen und die wieder in Gruppen marschierende Infanterie vernachlässigen. Ihr dürft euch ferner nun den Einsatzort der insgesamt 36 Missionen auswählen. Die Aufträge selbst sind dann aber wieder wie die alten, woran auch Nachtgefechte und Wettläufe auf Zeit nur recht wenig ändern.
Unrealistische Waffen
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Auch die Schauplätze sind altbekannt. Hier bei der Verteidigung von Rommels Afrikakorps in der Wüste vor Tobruk. |
Die Waffensysteme müsst ihr euch nun erst hintereinander freispielen, was bei dem Spiel fast noch am meisten motiviert und mit Verlauf des Krieges passiert. Die Schussreichweite, Panzerung und Kampfkraft der historischen Einheiten sind allerdings kaum realistisch. Dienten leichte Panzer (zu denen jetzt seltsamerweise auch der Panzer III zählt) beim Vorgänger lediglich als Kanonenfutter, so kommt ihr damit schon recht weit. Ein Panzer II reicht sogar, um massive Häuser zum Einsturz zu bringen. Bisweilen feuert er sogar wie von Geisterhand durch Gebäude hindurch. Fast schneller flöten gehen da die mittleren Panzer Sherman, Panzer IV oder T-34, die eigentlich besser gepanzert sein sollten. Panzerabwehrgeschütze besitzen eine elend lange Reichweite und sind jenen aus Teil eins überlegen. Immerhin geht es nicht mehr, mit einem getarnten Scharfschützen die ganze Karte leerzufegen. Hier ist die Mod-Szene gefragt, die hoffentlich wieder für hyperrealistische Erweiterungen sorgen wird