Test: NeoGeo Pocket Color Selection Vol. 1 (Prügeln & Kämpfen)

von Matthias Schmid



Entwickler:
Publisher: SNK
Release:
17.03.2021
Erhältlich: Digital (Nintendo eShop)
Spielinfo Bilder Videos
Die ebenfalls im Pausemenü zu findende Rückspulfunktion bietet an, die Action circa 12 Sekunden zurückzudrehen und in dieser Zeitspanne an jedem Punkt neu einzusteigen. Wer möchte, lässt sich auch die meist recht dicke Originalanleitung in Farbe anzeigen und studiert dort Movelisten oder Details zu den einzelnen Spielmodi. Eine komfortable Speicherfunktion findet man leider nicht, das haben die Programmierer anders gelöst: Wann immer man dasselbe Spiel startet, steigt man an der vorigen Stelle wieder ein (auch nach einem Switch-Neustart) - nur wenn man im Pausemenü auf Reset drückt, wird der Fortschritt gelöscht; zudem darf man natürlich die klassischen Speicheroptionen der enthaltenen Spiele nutzen.

Modulvergleich: Metal Slug 1st Mission im Original, gehalten vor das virtuelle Modul in der NeoGeo Pocket Selection Vol. 1.
Vergleich: Metal Slug 1st Mission im Original, gehalten vor das virtuelle Modul in der NeoGeo Pocket Color Selection Vol. 1.
Auch vor dem Spielstart hat Code Mystics eine schöne Funktion eingebaut: Bei jedem Titel kann man zwischen japanischer und englischer Version wechseln und sich zudem Spielebox plus Modul aus allen Blickwinkeln anschauen - Packung und Cartridge wurden ansprechend modelliert und mit so starken Texturen beklebt, dass man sehr nah an die virtuellen Stücke heranzoomen kann. Zu guter Letzt wurde auch die einstige Link-Funktion des Handhelds emuliert: Alle enthaltenen Titel, die über einen Mehrspieler-Modus verfügten, können auch zu zweit an einer Switch gedaddelt werden.

Und die Spiele so?




Sechs mal wird zweidimensional geprügelt - bei all diesen Titeln hat man es mit für die damalige (Handheld-) Zeit ausgefeilten Spielen zu tun. Egal ob bei Samurai Shodown, King of Fighters oder Fatal Fury - blendet man die aus heutiger Sicht natürlich sehr schlichte Optik aus, dann flutschen die Schlägereien noch ordentlich. SNK machte meist einen guten Job, die Steuerung auf die zwei Buttons der Konsole einzudampfen und spendierte motivierende Einzelspieler- und Zusatzmodi. Vor allem SNK vs. Capcom: The Match of the Millenium ist mit seiner Prügel-Olympiade, den witzigen Minispielen und natürlich den Capcom-Gaststars ein wirklich starker Mobilklopper. 

Mai Shiranui beim Überschlag auf dem NeoGeo Pocket Color. SNK hat damals ganze Arbeit geleistet, die aufwändigen Prügelspiele auf das Handheld zu übertragen - trotzdem ist die Grafik natürlich sehr einfach.
Mai Shiranui beim Überschlag auf dem NeoGeo Pocket Color. SNK hat damals ganze Arbeit geleistet, die aufwändigen Prügelspiele auf das Handheld zu übertragen - trotzdem ist die Grafik natürlich sehr einfach.
Das restliche Quartett, das abseits dieser Collection, nicht zu bekommen ist, hinterlässt einen ordentlichen Eindruck: Die beiden Metal-Slug-Titel steuern sich gut und bieten nette Einzelspieler-Modi, sehen aber nicht annähernd so stark aus wie die großen Brüder - hier geht wirklich viel Ballerspiel-Flair verloren. Big Tournament Golf ist ein solides Golfspiel mit typisch gemütlicher Klick-Steuerung und vielen Kursen. Dark Arms: Beast Buster 1999 schließlich stellt den ungewöhnlichste Titel der Sammlung dar: Das Action-Adventure, das mich ein wenig an ein düsteres 2D-Zelda erinnert, schickt euch auf  Friedhof & Co. zu einer ansehnlichen, actiongeladenen Monster- und Untotenjagd. Kuriosweise ist der Titel ein Spin-off zu Beast Busters, einem brutalen 1989er Lightgun-Shooter von SNK, der nur den Allerwenigsten bekannt sein dürfte.

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