Test: The Sky Crawlers: Innocent Aces (Arcade-Action)

von Paul Kautz



Entwickler:
Release:
26.02.2010
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ab 53,89€
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Verfolgt man einen flüchtenden Gegner eine Zeit lang im Nahkampf, lädt sich die TMC-Anzeige auf - startet man dann das Manöver, hat man einen garantierten Abschuss.
Das Kürzel steht für »Tactical Maneuver Command« und erweist sich als höchst nützlich, wenn es darum geht, penetrant ausweichende Gegner zuverlässig aus der Luft zu holen. Das normale Ballern funktioniert wie gewohnt: Großes Fadenkreuz hier, Gegner da, wenn beide übereinanderliegen dann kurzen Feuerstoß - fertig ist der Lack. Aber schon nach einem Drittel der 18 Missionen, klappt das nicht mehr so oft, die Feinde lernen Ausweichmanöver und sind generell schneller und wendiger als die Rostock-Flieger. Das Zaubermittel dagegen ist das TMC: Bleibt man einen Moment hinter einem Feind, beginnt sich am unteren Bildschirmrand eine dreistufige Anzeige zu füllen. Füllt man ein Segment davon, reicht ein Knopfdruck, um ein wildes (automatisches) Flugmanöver zu starten, an dessen Ende man sich zuverlässig hinter dem Feind befindet - BOOM! Je mehr man die TMC-Anzeige füllt, desto sicherer sitzt man dem Gegner im Nacken, außerdem macht sich mehr Geduld (und damit das Risiko, dass der Widersacher währenddessen die Biege macht) in der Missionsendbewertung positiv bemerkbar. Das TMC funktioniert außerdem nur bei normalen Jagdmaschinen; Bodenziele oder Transporter lassen sich damit nicht anvisieren. Neben dem TMC gibt es auch normale Flugmanöver, die zwar nicht das Feindfleisch auf das Silbertablett schleifen, dafür aber im Notfall unschätzbare Dienste leisten: Mit dem Analogstick wählt man eines von acht Kunststückchen vom Immelmann bis zur schnellen Ausweichrolle, und kann damit dem Tod von der Schippe springen. Allerdings kann man nicht einfach Manöver nach Manöver zünden und wie ein Karnickel auf der Flucht durch die Lüfte rasen - nach jeder Aktion gibt es eine kurze Abkühlzeit.

Flieger, knips mir die Basis

Hat man eine Mission gemeistert, bekommt man automatisch Boni zugeteilt - frische Maschinen oder noch frischere Upgrades. Da TSC in einer alternativen Vergangenheit spielt, gibt es weder Jets noch Raketen: Hier herrschen Propeller und Maschinengewehre vor. Die Upgrades umfassen folgerichtig zusätzliche Panzerungen oder bessere Motoren, außerdem gibt es dicke Schrotgewehre, explosive Einzelschüsse oder Dauerfeuer-Kanonen als Sekundärwummen. Die sind im Gegensatz zur Normalkanone nur begrenzt munitioniert, dafür aber auch umso schlagkräftiger. Welche Art von Knarre man wählen sollte, erfährt man aus dem Briefing, das automatisch vor jedem Auftrag abgespult wird. Wie der Rest des Spiels übrigens auch komplett in englischer Sprachausgabe, begleitet von optionalen deutschen Untertiteln.

Das Missionsdesign ist nicht die starke Seite von Sky Crawlers - Altbewährte Genrestandards bestimmen das Bild der 18 Aufträge.
Das Missionsdesign erweist sich als der phantasieloseste Punkt der Himmelskrauler: Vom normalen Dogfight über Geleitdienste und Foto-Aufträgen bis hin zur unvermeidlichen Beschützer-Mission wird routiniert das Schema F-Programm abgespult. Will man sich das Leben leichter machen, konzentriert man sich einfach auf die mit einem deutlichen »TGT« markierten Hauptziele, dann sind die Missionen noch schneller vorbei - das Spiel ist mit rund sechs Stunden Durchspielzeit aber auch so schon recht kurz. Danach gibt es nur noch höhere Schwierigkeitsgrade sowie die Herausforderung, in jedem Auftrag die Höchstbewertung zu verdienen. Einen Mehrspielermodus gibt es nicht; jedenfalls keinen, der der Rede wert wäre: Ein zweiter Spieler kann zu einer weiteren Wiimote greifen und Bordschütze spielen, aber das ist ungefähr so unterhaltsam wie das Hypnotisieren eines Steins.

Dafür haben die Entwickler bemerkenswert viel Energie in die Präsentation gesteckt. Zwar ist merkwürdig, dass auf HD-Geräten an allen Seiten schwarze Ränder das Spielfeld umgeben, aber der Rest ist höchst respektabel: Die Landschaft mag nicht besonders detailliert sein, die Sichtweite ist auch nicht besonders weit, aber das Gezeigte ist jederzeit flüssig und schön abwechslungsreich. Es gibt Ebenen, Wälder, Berge, Flüsse, Brücken, kleinere Städte, Burgen - für Wii-Verhältnisse ist der technische Aufwand beeindruckend. Auch der Soundtrack wummert wunderbar tragend aus den Boxen, ist sehr streicherlastig und kontrastiert sehr gut mit dem Krachen der Surround-Effekte. Nach jedem erfolgreichen Einsatz wird außerdem ein automatisches Replay gestartet, dem es allerdings an Rasanz mangelt - Propellermaschinen sind halt weniger zackig unterwegs als Jets.

    
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Kommentare

CloudAC schrieb am
Oh ha, gibt es das Spiel dazu schon so lange? Darum habe ich es günstig bestellen können^^
Also ich habe s noch nicht da, und der Test ist wiedermal *pieeeep*. Jedenfalls wenn ich mir eure Meinungen dazu anhöre. Mir gehts in erster Linie um die Story da mir der Anime schon gut gefallen hatte. Und da man es ja wohl mit Classic Controller Pro zocken kann, mache ich mir über die Steuerung auch keine gedanken. Bin auch kein Wii Fan, aber wenn es was dafür gibt wo mich juckt, wirds gekauft.
Immer dieses geläster in Tests über langweilige Missionen. Ja was sollen se denn machen? Ne Reise zum Mond oder wat?!
Bin jedenfalls schon gespannt auf die Story, auf Wii scheinen ja wohl mehr J games zu kommen mit DE Sub als auf den anderen Geräten die ich hier stehen habe (PS3/Knickbox360).
Lohe74 schrieb am
Gestern für 9,99? gekauft. Steuerung geht nun gut von der Hand (Nunchuk und WiiMote). Geiles Gefühl. Und wenn man mal verreisst, lag es ganz sicher nicht an der Steuerung, sondern am Bediener derselben. Schon nicht schlecht umgesetzt.
Verstehe einige Passagen daher und aus anderen Gründen im Test auch nicht. Aber Geschmäcker sind ja verschieden. Man sollte aber schon sehen, daß man neutral bewertet. Und wenn man die Wii nicht mag, sollte man erst garkeine Spiele auf dem System testen statt Stimmung zu machen.
Kurzum: Fürn 10er ist das Game top - zumal es keine Alternative gibt. Von mir daher klare Kaufempfehlung.
Chibiterasu schrieb am
Blöde Frage!:
Natürlich sollen die Aufträge nicht einfacher werden, aber sie sollen nicht an der Steuerung scheitern. Was sie bei mir getan haben...vielleicht bin ich selbst dran schuld oder es liegt an meiner PC-Joystick-Flugsim Vergangenheit, dass ich mir schwer tue - aber ideal ist die Steuerung auf jeden Fall nicht.
E-G schrieb am
sollen die aufträge denn einfacher werden? mit dem richtigen flugzeug kann man eigentlich jede mission problemlos schaffen, auch die boskämpfe
ich habs 3 mal auf schwer mit nem s rang durch und zwar mit den motion controlls.
Chibiterasu schrieb am
^^Wie weit bist du denn?
Ich hab mir am Anfang auch gedacht "Was hat der Tester denn, klappt ja wunderbar!" aber mit der Zeit, wenn die Aufträge schwieriger werden, wird es doch ziemlich nervig und unflexibel, imho.
Hab es abgebrochen.
Zu den 2 Spielern kann ich nix sagen.
schrieb am