Test: Knockout Kings 2002 (Sport)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Electronic Arts
Release:
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Angriff ist die beste Verteidigung

Hat man sich mit dem Mangel an Spielmodi abgefunden, fällt sofort das äußerst flotte Gameplay auf, das gerade aufgrund der unkomplizierten Offensiv-Steuerung für spektakuläre Auseinandersetzungen sorgt. Neben schnellen Jabs, kraftvollen Haken und Geraden sowie fulminanten Uppercuts und individuellen Spezialschlägen sind sogar regelwidrige Schwinger und Tiefschläge möglich. Allerdings sollte man sich bei Letzteren etwas zurückhalten, da der Schiedsrichter bei wiederholten Attacken unter die Gürtellinie nach Verwarnung und Punktabzug auch mit einer Disqualifikation reagieren kann.

Die Verteidigung ist hingegen deutlich komplizierter und ziemlich gewöhnungsbedürftig, da der analoge Einschlag des linken Ministicks eine entscheidende Rolle spielt. Während starkes Drücken den Boxer durch den Ring tänzeln lässt (Beinarbeit), dient sanftes Drücken zum Ausweichen (Körperhaltung). Dass dabei trotz einstellbarer Stick-Empfindlichkeit im Eifer des Gefechts auch versehentlich ungewollte Aktionen ausgeführt werden, ist fast unvermeidbar. Auch das Blocken gestaltet sich nicht gerade einfach, da ähnlich wie beim Ausweichen die entsprechende Haltung nur kurz eingenommen wird, was weder besonders realistisch noch benutzerfreundlich ist - so ist Angriff meist die beste Verteidigung.

Gezeichnete Helden

Die erzwungene Offensive sorgt dafür aber für spektakuläre Schlagserien im Sekundentakt, welche die Kontrahenten deutlich sicht- und spürbar mitnehmen. Blessuren und Platzwunden entstehen genau dort, wo man dem Gegner heftig zusetzt und bei zunehmender Verausgabung erkennt man deutlich, wie sich Schweiß auf den detailliert modellierten und hervorragend animierten Körpern bildet. Auch Mimik und Reaktionszeit passen sich der körperlichen Erschöpfung an. Überhaupt ist die optische Präsentation dank neuer Grafik-Engine exzellent. Angesichts der zahlreichen Kameraperspektiven sind auch gelegentliche Übersichtsprobleme bei hautnahen Close-Ups zu verschmerzen. Vor allem die individuellen Provokationen gegenüber einem angeschlagenen Gegners und die schmerzhaften Zeitlupen-Replays, wenn man sein Gegenüber auf die Matte geschickt hat, sind ein befriedigender Augenschmaus.

Bei der Darstellung des Publikums muss man zwar Abstriche machen, dafür brechen die Zuschauer bei gelungenen Kombinationen in Jubel aus, fangen bei unerlaubten Tiefschlägen an zu buhen oder springen bei KOs von ihren Sitzen auf. Auch die englischsprachigen Kommentatoren Larry Michael und Max Kellerman haben stets passende, wenn auch etwas wiederholungsanfällige Analysen zu bieten. Ansonsten bekommt Ihr während des Kampfes satte Sound-FX zu hören und in den Menüs erklingen fette HipHop-Klänge von LL Cool J, Doc Luv & Kevski, Hidden Masters, Motion Man und Styles of Beyond.


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