Test: NBA Inside Drive 2002 (Sport)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Publisher: Microsoft
Release:
kein Termin
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Taktik ohne Ende

Ihr könnt zwischen den drei Schwierigkeitsgraden Rookie, Veteran und All Star wählen. Die KI ist sehr gut ausbalanciert und zeigt sich ab der mittleren Stufe vor allem in wichtigen Saison- und Playoff-Spielen mit erschreckend guten Taktiken. Aber auch Ihr könnt auf Wunsch von der sehr guten Auto-Taktik, die sowohl Einwechslungen als auch Strategie übernimmt, auf manuelle Anweisungen umschalten. Das geht so weit, dass Ihr z.B. das Rebound-Verhalten von "Normal" auf "High" oder "Lax" festlegen könnt. Sogar mitten im Spiel lassen sich Manndeckung und andere Anweisungen bequem per Druck auf das Digi-Pad geben.

Reißbrett-Spielzüge und Spielerkauf

Wer sein Team nicht nur mit Dreiern und Dunks unterstützen will, sondern auch mit Trainerqualitäten glänzen möchte, kann in der Saison auf die Coaching-Option zurückgreifen: Hier gibt`s etwa 30 vorgefertigte Spieltaktiken im Playbook, die von übersichtlichen Reißbrett-Skizzen und kleinen Infotexten erklärt werden. So können auch Anfänger schnell hinter die Geheimnisse von "Hawk 1" und "Zipper 2" kommen. Begleitet wird der Saison-Modus von aktuellen News, detailverliebten Statistiken und dem Spieler-Kauf: Fehlt Euch ein tödlicher Dreier-Schütze, könnt Ihr Euch auf dem Transfermarkt umsehen und zuschlagen. Mit der Option "Fantasy Draft" lässt sich sogar ein ganz persönliches Dream Team zusammenstellen.

Hochglanz-Basketball

Optisch präsentiert sich NBA Inside Drive 2002 in Ballnähe auf höchstem Niveau: Die Spieler überzeugen dank detaillierter Texturen nicht nur mit Wiedererkennungswert, sondern vor allem mit sanften und höchst realistischen Bewegungen. Aus acht Kameraperspektiven lässt sich die schnelle und unheimlich dynamische Korbjagd erleben - frontal, von schräg oben, von der Seite und sogar eine Vogelperspektive ist dabei, die an alte Amiga-Zeiten erinnert. Und egal ob Pässe, Finten, Stürze oder Hakenwürfe: alle Moves können sich sehen lassen. Hinzu kommen brillante Spiegel- und Schatteneffekte auf dem Parkett, die das Spiel zum Hochglanz-Ereignis machen. Und wenn Ihr besonders spektakuläre Körbe fabriziert, gibt es sofort herrlich verlangsamte Film-Wiederholungen. Aber aufgepasst: Ließen sich beim Regelwerk und Spielablauf noch Arcade-Features freischalten, bleiben die Entwickler optisch auf dem Boden der Tatsachen: unrealistische Arcade-Dunks oder Wirbel-Dribblings à la NBA Street gibt`s nicht. An all die optischen Bestnoten kommt die Zuschauerkulisse leider nicht heran: Auch wenn das Publikum aus gewisser Entfernung recht realistisch aussieht, zeigen sich doch schnell die Unansehnlichkeiten einer grauen Masse aus Pappaufstellern. Noch ein letzter Kritikpunkt: Wenn nach dem Spiel die besten Akteure noch einmal mit der Frontalkamera vorgestellt werden, zeigen sich recht hölzerne Bewegungen.

All Star-Kommentare

Eigentlich verleiten die meisten Sportspiele nach wenigen Minuten zum Abschalten der nervigen Kommentare. NBA Inside Drive 2002 ist eines der wenigen, das einen zum Aufdrehen der Boxen zwingt: Die Kommentatoren Kevin Calabro und Marques Johnson überzeugen mit einer gelungenen Mischung aus kompetenten Analysen, Slapstick und urkomischen Entgleisungen in die Untiefen des amerikanischen Humors - sehr hörenswert, gerade weil Microsoft keine deutsche Übersetzung verbrochen hat; dafür schauen natürlich alle Englisch-Muffel in die Röhre. Dieses Akustik-Highlight entschädigt allerdings für die ansonsten eher durchschnittliche Fan-Kulisse, die trotz gelegentlichem Raunen und frenetischem Jubel nicht für Adrenalinschübe sorgen kann.

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