Aquaria
Im vergangenen Jahr fiel die Verleihung des Seumas McNally-Preises ins Wasser - zumindest was das Setting des Gewinner-Spiels angeht. Abgestaubt wurde diese höchste Auszeichnung des Independent Games Festivals von den Entwicklern »Bit Blot«, die euch in die Untiefen des Meeres schicken. Der Preis ist übrigens im Gedenken an den früh verstorbenen dreifachen Gewinner des Festivals benannt, der Spiele wie Tread Marks entwickelt hat. Ähnlich wie im Mega Drive-Klassiker Ecco erforscht ihr in Aquaria ein zauberhaft gezeichnetes, zweidimensionales Unterwasserreich.
Untermalt wird das Action Adventure von mystischen Panflötenklängen, die Programmierer Alec Yu eigens komponiert hat. In der Rolle einer Wassernixe versucht ihr, Licht in die Dunkelheit ihrer Herkunft zu bringen. Dazu durchkämmt ihr die non-lineare Unterwasserwelt und setzt neu gewonnene Fähigkeiten im Kampf oder zum Bewegen von dicken Felsbrocken ein. Allerdings nur, wenn ihr rund 30 Dollar übrig habt, denn so viel kostet das Spiel als Download. Oder ihr probiert erst einmal die
Demo aus.
Audiosurf
Schon mal im eigenen Lieblingslied geknobelt? In Audiosurf von Entwickler Invisible Handlebar aus den USA bekommt ihr keinen schnöden Becher vorgesetzt. Statt dessen rast ihr mit einem Renn-Gleiter eine leuchtende 3D-Strecke entlang und sammelt die auf euch zu rasenden farbigen Blöcke am unteren Bildrand. Der Clou an der Sache: Das Programm analysiert eure eigene Musik und lässt die leuchtenden Quader rhythmisch in eure Richtung rauschen. Je treibender der Track, desto wilder wird die musikalische Achterbahnfahrt. Auch das Feuerwerk vor lauschiger Weltall-Kulisse funkelt passend zur musikalischen Untermalung. Dank der Highscorelisten zu den gespielten Tracks könnt ihr euch mit anderen »Audiosurfern« im Netz messen. Das Spiel akzeptiert Stücke von eurer CD und in den Formaten MP3, iTunes M4A, WMA und OGG, war bisher allerdings nur an speziellen Beta-Wochenenden erhältlich;
Beta-Demo. Audiosurf ist gleich in drei Kategorien des IGF nominiert, und zwar für »Technical Excellence«, »Excellence In Audio« und den Hauptpreis »Seumas McNally Game Of The Year«.
Synaesthete
Allein der Name lässt Rez-Fans sofort aufhorchen. »Welcome to Synaesthesia« lautete die Begrüßung in Tetsuya Mizuguchis Shooter-Klassiker und auch die Redmonder Entwickler vom DigiPen Institute of Technology versuchen euch in eine Welt zu entführen, die sämtliche Sinne anspricht. Aus diesem Grund wurde der Titel auch für den IGF-Preis in der Kategorie "Excellence in Visual Art" nominiert. Mit dem großen Vorbild kann das Spiel zwar nicht mithalten, doch trotzdem bekommt ihr eine psychedelisch angehauchte Mischung aus Musikspiel und isometrischem Geschicklichkeitsspiel geboten. Während ihr, ähnlich wie in Guitar Hero, im Takt der Musik auf drei Tasten einhämmert, steuert ihr ein Cyber-Männchen durch farbig leuchtende Räume und weicht den anrückenden Feinden aus. Die stellen zwar keine wirkliche Gefahr für Leib und Leben dar, schmälern bei Kontakt aber euren Highscore. Fans schneller, melodiöser Beats freuen sich über einen Trance- und Happy Hardcore-Soundtrack, der sich in jedem Raum weiterentwickelt. Außerdem vibriert das 360-Pad erstaunlich heftig - natürlich nur, wenn ihr eins anschließt. Download:
Vollversion
Crayon Physics Deluxe
Wenn der Finne Petri Purho von einem lebendigen Bild redet, ist das wörtlich zu verstehen. In der Deluxe-Variante seines Rätsel-Spiels Crayon Physics erwachen eure zweidimensionalen Kritzeleien tatsächlich zum Leben. Zeichnet ihr ein Ei, fällt es zu Boden, kullert physikalisch korrekt zur Seite und stößt andere Objekte an. Zeichnet ein Auto und seht dabei zu, wie es eine schräge Linie hinunter rollt. Ziel ist es stets, den kleinen roten Ball zum Ziel in Sternform zu bugsieren. Normalerweise setzt sich der umtriebige Finne Purho ein Limit von sieben Tagen für die Entwicklung seiner Spiele. Doch Crayon Physics erregte so viel Aufsehen, dass jetzt die Deluxe-Variante in der Mache ist, in der ihr nicht mehr bloß Rechtecke (Download:
Original Prototype), sondern viele andere Objekte zeichnen könnt. Das Spiel kämpft in diesem Jahr um den großen »Seumas McNally Grand Prize«.
World of Goo
Eine Brücke bauen könnt ihr in World of Goo nicht nur metaphorisch. Euer Baustoff besteht allerdings aus quietschfidelen schwarzen Kügelchen. Wie der Begriff "Goo" andeutet, sind die wuselnden Bälle nicht gerade der stabilste Baustoff. Dementsprechend herausfordernd ist es, sie mit der Maus zu einer tragenden Konstruktion zurecht zu zerren. Einen einfachen Prototyp des Spiels von Entwickler »2D Boy« könnt ihr bereits herunterladen. Die Vollversion wird allerdings jede Menge unterschiedlicher Rätsel-Bildschirme in skurrilem Design bieten. Die Entwickler suchen gerade nach einem Vertriebspartner für Wii und PC. Vorbesteller durften vor kurzem schon in ein Demo-Level hineinschnuppern. Der Titel tritt in ganzen drei Kategorien an: »Design Innovation Award«, »Technical Excellence« und »Seumas McNally Game Of The Year«.