Test: The Incredible Adventures of Van Helsing 3 (Rollenspiel)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: -
Release:
22.05.2015
30.01.2020
29.12.2017
Erhältlich: Digital (Steam, Gamersgate)
Erhältlich: Digital
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Das hätte besser gelöst werden können. Ansonsten zeigt sich die Engine aber von einer ordentlichen Seite. Es werden dutzende Gegner auf den Bildschirm gepackt, die einem in einer rundum ansehnlichen Kulisse nach dem Leben trachten. Und all das wird sehenswert begleitet von mitunter flächendeckenden Effekten. Sehr schön: In der dritten Auflage sieht das Geschehen nicht nur gut aus, sondern läuft auf der One X als Haupttestplattform auch endlich flüssig, nachdem die Vorgänger immer hart an der erträglichen Bildwiederholgrenze entlang schrammten und sie manchmal auch überschritten. Dem kommt sicherlich zugute, dass die Gebiete zwar immer noch weitläufig sind und mit versteckten Truhen etc. zum Erforschen locken, aber kleiner gehalten wurden als in den Vorgängern. Mit drei Einstellungen für Performance (1080p), Qualität (4K) sowie einer Kompromissauflösung von 1620p hat man auf der One X die Wahl, wobei die hohe Auflösung der Qualitätsvariante zu alten Bildratenproblemen tendiert. Die gibt es übrigens auch auf der Standard-One, die natürlich nicht die Auflösungsoptionen bietet. Hier ist es zwar nie so, dass es zu gravierenden Nachteilen in den Kämpfen führt, aber es bleibt dennoch spürbar.

Sechsfacher Neuanfang

Wer als Spieler der Vorgänger gehofft hat, dass man seine mühsam aufgepäppelten Charaktere mitnehmen kann, wird enttäuscht: Da man die Charakterklassen nicht nur numerisch von drei auf sechs aufgestockt hat, sondern diese von Grund auf neu gestaltet und die Entwicklungsbäume entschlackt hat, bleibt einem nichts anderes übrig als bei null anzufangen. Einerseits ist das bedauerlich, da man erzählerisch an die anderen Episoden anknüpft - wieso also nicht auch an die bisher gespielten Figuren? Zumal der auf PC schon lange erhältliche Final Cut nicht nur alle drei Teile hinsichtlich der Geschichte bündelt und als ein großes Abenteuer präsentiert, sondern auch mit einem einheitlichen Charakteraufstieg versehen hat.
Wenn man Pech hat, ist der angezeigte Text so lang, dass er nicht komplett angezeigt wird.
Ist der Dialogtext länger als in dieser Szene, kann es passieren, dass er nicht komplett auf dem Bildschirm angezeigt wird - ärgerlich.
Andererseits jedoch hat Neocore mit Protektor, Umbralist, Konstrukteur, Kopfgeldjäger, Elementalist sowie Phlogistonier sechs sehr interessante Klassen entwickelt, die gelegentlich Überschneidungen mit den alten Figuren bieten. Im Kern orientieren sie sich zwar an typischen Archeklassen wie Nahkämpfer oder Magier, bieten aber ihre ganz spezielle Interpretation, die gut mit dem Fantasy-Steampunk verknüpft wird.

Der Kopfgeldjäger z.B. ist ein typischer Fernkämpfer, der mit Schusswaffen und Elementargeschossen versucht, seine Gegner auf Distanz zu halten, so dass sie das Zeitliche segnen, bevor sie ihm zu nahe kommen können. Zusätzlich kann er die Zeit anhalten, um z.B. seinen gezielten Schuss anzubringen, der nicht nur verheerenden Schaden anrichtet, sondern auch eine erhöhte kritische Trefferchance bietet. Diesen Schuss kann man zwar jederzeit versuchen, doch da die Aufladezeit dafür recht hoch ist, muss man ihn überlegt einsetzen. Ebenfalls die Gegner auf Distanz halten sollte der Elementalist: Wenn seine mächtigen Feuer- oder Eis-Zauber ins Nichts verpuffen, hat er eine geringere Überlebenschance als eine sommerliche Schneeflocke – Katarina ist für ihn als Kampfpartner wichtiger als bei den anderen Klassen.

Nahkampf, Schatten, Pet-Wahnsinn

Die Inventarführung ist gelungen. In ein paar anderen Bereichen ist die Benutzerführung allerdings etwas unübersichtlich.
Die Inventarführung ist gelungen. In ein paar anderen Bereichen ist die Benutzerführung allerdings etwas unübersichtlich.
Der Protektor, der gewisse Ähnlichkeiten zu Space Marines nicht von der Hand weisen kann, ist hinsichtlich Handhabung der klassischste aller Charaktere: Ein Nahkämpfer wie er im Buche steht. Schnörkellos und mächtig austeilend, macht er Spaß, bietet aber keine Überraschungen. Der Phlogistonier kann als Nahkämpfer zwar weniger einstecken, macht dies aber durch einen Schutzschild wett, der ganz oder teilweise den Schaden auffängt, bevor er sich negativ auf die Lebenspunkte auswirkt. Zusätzlich kann man mit ihm ähnlich wie beim Arkanmechaniker des Vorgängers das Schlachtfeld mit unterschiedlichen Minentypen bestücken, die mit den Gegnern kurzen Prozess machen. Im weitesten Sinne ebenfalls Nahkämpfer ist der Umbralist: Mit zwei Klingen ausgestattet, sucht er allerdings eher den Hinterhalt. Schafft er es, sich unentdeckt dem Feind zu nähern, kann man von einem massiven Schadensbonus profitieren. Zusätzlich kann er durch Angriffe Schattenmarkierungen an den Gegnern anbringen, die beim Auslösen von Sonderaktionen ebenfalls den Schaden erhöhen. Der Konstrukteur hingegen ist die Van-Helsingsche Interpretation einer „Pet“-Klasse. Er wird nicht nur von Katarina, sondern einer mehrere Meter durchmessenden Plattform begleitet, die allerlei Angriffs-Unterstützung ausspuckt, während man mit einem potenten Strahlengewehr die Feinde attackiert. Jede der Klassen spielt sich angenehm anders und dürfte für jeden das Passende bieten.

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