Test: Shadwen (Action-Adventure)

von Benjamin Schmädig





FAZIT



Auf dem Papier ist Shadwen ein interessantes Spiel: Die titelgebende Protagonistin muss nicht nur selbst zum Ziel finden, sondern einer Begleiterin den Weg freimachen, sie schwingt sich mit Seil und Greifhaken an hohen Balken entlang und lenkt Wachen mit umstürzenden Regalen ab. In Wirklichkeit spielt das alles aber kaum eine Rolle. Die Gründe dafür fangen beim mangelhaften Verhalten der Wachen an, reichen über Logikfehler im Zusammenspiel mit physikalisch beweglichen Objekten und gehen bis zur oft fummeligen Steuerung am Greifhaken. Noch schlimmer wiegen ganz grundlegende Probleme, allen voran der gebrochene Spielfluss, weil das Geschehen ständig automatisch angehalten wird. Durch das stets mögliche und unbegrenzt weite Zurückspulen der Zeit erzwingt man außerdem ein spaßfreies Weiterkommen – Voraussicht und clevere Ideen braucht man ja nicht. Und so wirkt Shadwen wie eine ebenso einfallsreiche wie völlig unfertige Konzeptstudie, deren fehlerhafte Bausteine nur so weit ineinandergreifen, dass das Spiel gerade so nicht auseinander fällt.
Entwickler:
Publisher: Frozenbyte
Release:
17.05.2016
17.05.2016
17.05.2016
17.05.2016
Erhältlich: Digital (Steam, GOG)
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Vergleichbare Spiele

WERTUNG



PC

„Einfallsreiche Stealth-Action mit zahlreichen guten Ideen - die unter technischen und konzeptionellen Schwächen begraben sind.”

Wertung: 47%



 

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Kommentare

Ash Evil Dead schrieb am
Wirklich sehr schade. Bei der Ankündigung war ich noch sehr interessiert, weil mich persönlich erstmal alles was mit Stealth zu tun hat mein Interesse weckt :D
Zuletzt gab es ja schon eine Demo, die ich gespielt habe. Leider ist das Spiel danach von meiner Liste wieder verschwunden. Von daher überrascht mich die Wertung nich wirklich. Dabei können es die Entwickler doch, aber die Kurve zeigt steil nach unten.
4P|Benjamin schrieb am
NewRaven hat geschrieben:
4P|T@xtchef hat geschrieben: Nö, das verkorkste Spieldesign ist das Problem. Ich hatte auch Lust auf dieses Spiel, aber es ist ein unausgegorenes Experiment.
Dem will und kann ich nicht mal wirklich widersprechen. Ich weiß aber nicht, ob es in dem Fall so gut ist, die Messlatte eines Stealth-Action-Games anzulegen.
Na ja, zum einen nennen sie's halt selbst genau so und zum anderen ist das, was da im Spiel passiert ganz typisch Stealth-Action.
Es ist unterm Strich auch völlig unerheblich, wie man oder die Entwickler es nennen: Die Messlatte ist das, was das Spiel aus sich selbst heraus erreichen will. Und das Entscheidende ist, dass mir und uns das einfach keinen Spaß gemacht hat - und das alleine zählt für den Test.
NewRaven schrieb am
4P|T@xtchef hat geschrieben: Nö, das verkorkste Spieldesign ist das Problem. Ich hatte auch Lust auf dieses Spiel, aber es ist ein unausgegorenes Experiment.
Dem will und kann ich nicht mal wirklich widersprechen. Ich weiß aber nicht, ob es in dem Fall so gut ist, die Messlatte eines Stealth-Action-Games anzulegen.
4P|T@xtchef hat geschrieben: Außerdem versteht Frozen Byte elementares Handwerk nicht. Die mistige Steuerung während der Zeitmanipulation ist ein Graus. Und dass sich Shadwen dann noch deutlich an Stealth-Action orientiert, aber nicht mehr als simples Katz und Maus gegen 08/15-KI inszeniert, zieht es noch weiter runter als die sterile Spielwelt, die Mittelalterfassaden aus dem Editor aufbaut. Da fügt sich nix zusammen. Ein Puzzler? Ja, für die Entwickler, die wahrscheinlich immer noch rätseln, wohin der Zauber von Trine geflüchtet ist.
Ich weiß ehrlich gesagt, auch wenn ich selbst nur 3 1/2 Stunden gespielt habe, nicht, wo ihr die Action in dem "Stealth-Action"-Spiel seht. Und spielerische Parallelen zu Trine seh ich in dem Spiel auch 0, daran sollte es sich also ebenso wenig messen lassen müssen. Man kann das Spiel durchaus wegen einiger Dinge problemlos kritisieren. Ich habe zum Beispiel einen Controller-Bug, der dafür sorgt, dass Eingaben erst 2 Sekunden später im Spiel ankommen. Ich habe Lautstärkeschwankungen, ich konnte schon durch mehrere Wände laufen. Das Spiel hat ein hübsches, aber recht monotones Artdesign. Das Spiel ist recht einfach und die Story dient zumindest bisher auch nicht wirklich als Motivation weiter zu spielen. Das die AI hingegen berechenbar - und ja, möglicherweise je nach eigenem Anspruch auch dumm - ist, gehört wohl durchaus zum Konzept. Bei euch im Test klingt es nämlich so, als wäre die - zugegeben idiotisch zu steuernde - Zeitmanipulation einfach nur eine Alternative zum Laden des letzten Checkpoints in einem schlechten, genretypischen Stealth-Action-Game... und das sehe ich halt völlig anders - auch wenn ich mir von...
Veldrin schrieb am
FInde ich echt schade. Trine 1 und 2 haben mir sehr Spaß gemacht und den dritten Teil habe ich mir auch besorgt. Wäre sehr schade, wenn Frozenbyte daran untergehen würde. Sie wollten wohl einfach zu viel. Manchmal ist es besser wenn man nur wenig verändert und das alte Rezept nimmt, auch wenn es nur Pommes mit Mayo und dann mit Ketchup ist. Es hatte immerhin funktioniert.
Jörg Luibl schrieb am
NewRaven hat geschrieben:Ich glaub, hier ist mal wieder die Diskrepanz zwischen Erwartung und Realität das Problem.
Nö, das verkorkste Spieldesign ist das Problem. Ich hatte auch Lust auf dieses Spiel, aber es ist ein unausgegorenes Experiment. Außerdem versteht Frozen Byte elementares Handwerk nicht. Die mistige Steuerung während der Zeitmanipulation ist ein Graus. Und dass sich Shadwen dann noch deutlich an Stealth-Action orientiert, aber nicht mehr als simples Katz und Maus gegen 08/15-KI inszeniert, zieht es noch weiter runter als die sterile Spielwelt, die Mittelalterfassaden aus dem Editor aufbaut. Da fügt sich nix zusammen. Ein Puzzler? Ja, für die Entwickler, die wahrscheinlich immer noch rätseln, wohin der Zauber von Trine geflüchtet ist.
schrieb am