FAZIT

Auch beim Anspielen der Switch-Umsetzung von Silence musste ich immer wieder auf die Screenshot-Taste hämmern, weil sich im Sekundentakt neue malerische Motive ergeben. Och, wie knuffig, ein kuschelnder Spot in der Nahaufnahme! Und das surreale Bergpanorama muss natürlich auch unbedingt festgehalten werden. Und der brodelnde Lavasee, das Schiff im prasselnden Regen, und, und, und… Bob Ross hätte bestimmt eine Träne der Rührung verdrückt, wenn er noch mitbekommen hätte, dass dank Projection-Mapping einmal derart malerische Pinselstriche in einem Spiel möglich werden. Auch in die Mimik und die natürlichen Animationen floss viel Liebe zum Detail - trotzdem bleibt es auch auf Nintendos Hybrid-System fast durchgehend flüssig. Schade allerdings, dass Daedalic die Chance verpasst hat, dem Titel eine intuitive Touch-Bedienung zu verpassen - obwohl das PC-Original optional Maus und Tastatur unterstützte. Die neue Autorin Anne von Vaszary hat es geschafft, in der zweiten Entdeckungsreise nach Silence einige zauberhafte, teils sogar richtig bewegende Momente zu inszenieren. Die filmische Umsetzung und die familienfreundliche Aufmachung bringen aber auch Nachteile mit sich. Renies unbekümmerte Art wirkt durchaus charmant, trotzdem habe ich Sadwicks Zynismus schmerzlich vermisst. Wirklich fordernde Rätsel fehlen ebenfalls, im Gegenzug wirken die vorhandenen aber sehr geschliffen. Besonders cool sind die Experimente mit der wandelbaren Raupe Spot und im Ernstfall helfen geschickt formulierte Hinweise weiter. Alles in allem hat mir der zweite Ausflug in Marco Hüllens urig gezeichnete Zauberwelt erneut gut gefallen - obwohl mir diesmal Pokis bissiger Humor fehlte.

Silence ab 1,75€ bei kaufen

Echtgeldtransaktionen

"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"