Test: New Pokémon Snap (Simulation)

von Matthias Schmid





FAZIT



New Pokémon Snap ist das Glasbodenboot unter den Tauchspielen. Es ist faszinierend und gewährt schöne Einblicke in eine andere Welt, zeigt dir aber gleichzeitig in jeder Sekunde, dass du nur ein Beobachter und nicht wirklich Teil dieser spannenden Sache bist. Ich finde es extrem schade, dass sich das reizvolle Spielkonzept „Pokémon fotografieren“ über 20 Jahre nach der ersten Episode nicht dahingehend weiterentwickelt hat, dass man die wilde Welt der Pokémon eigenständig und selbstbestimmt erkunden kann. Stattdessen fährt man auf den immergleichen Schienenbahnen mit automatischer Geschwindigkeit durch die Landschaften und hat außer Anlocken, Scannen und Knipsen kaum etwas zu tun. Das ging schon im Tauchabenteuer Endless Ocean (Wii, 2007) besser: Freies Erkunden plus Fotografieren plus Tier-Katalog füllen. New Pokémon Snap macht zum Glück aber auch Dinge richtig: Die gut 200 Taschenmonster stellen einen schönen Querschnitt der Pokémon-Welt dar und ihre Zahl ist total ausreichend - noch mehr verschiedene Tierchen hätten nur zu mehr Beliebigkeit geführt. Das Freischalten neuer Inseln motiviert und auch das Knipsen selbst geht klasse von der Hand – zudem ist die Auswertungsphase der Fotos durch den Professor nach jedem Trip eine willkommene Abwechslung, trotz der teils zu statischen Bewertungsrichtlinien. Weil sämtliche Dialoge auf brutal seichtem Niveau dahindümpeln und die Geschichte auf die Rückseite einer Pokémon-Sammelkarte passt, reicht es aber letztlich nicht zu mehr als einem sehr knappen „Befriedigend“.
Entwickler:
Publisher: Nintendo
Release:
30.04.2021
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WERTUNG



Nintendo Switch

„Entspanntes Foto-Abenteuer mit vielen sympathischen Pokémon - allerdings auch ein sehr eingeschränktes Spielprinzip mit Schwächen bei der Bild-Bewertung.”

Wertung: 60%



Echtgeldtransaktionen

"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"
Gar nicht.
Leicht.
Mittel.
Stark.
Extrem.
  • Es gibt keine Käufe.

 

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Kommentare

Benoar schrieb am
"Pokémon", oder: wie macht man möglichst viel Geld mit anspuchsarmen Nostalgikern ;P (Nicht böse gemeint, die Kritik geht eher an den Vollpreis)
kojak19 schrieb am
Da Teil 1 auch schon ziemlich polarisierte hätte es mich auch gewundert, wenn es sich beim neuen Ableger anders dargestellt hätte.
Nach meiner Meinung ist das Spiel (wie eben auch Teil 1) gelungen, wenn man bedenkt, was es sein will:
Ein ?Railshooter? verbunden mit einer Menge Fan-Service.
Klar kann man sich jetzt an der Grafik aufhängen, die war aber noch nie die Stärke des Pokémon-Franchises.
Eine vollgepumpte Welt verbunden mit Effekthascherei wäre dem Spielprinzip in Verbindung mit der Zielgruppe aber auch nicht zuträglich gewesen.
Im Gegenteil: Auf dem Schirm ist genau so viel los, dass man nicht völlig überrannt wird und trotzdem auch bei mehrfachem Abfahren der Routen immer wieder mit kleinen Änderungen / Details überrascht wird.
Klar, vielen Leuten gibt das nichts, aber wenn ich sehe, wie viel Freude meine 9-jährige an dem Spiel hat und dass ich mich selbst immer wieder dabei ertappe wie ich mich einklinke um mit ihr um die Wette zu knipsen, dann denke ich, dass das Spiel ?für unseren Anspruch? viel richtig macht.
Die 60? waren für uns sehr gut angelegt.
DARK-THREAT schrieb am
Gerne für 10-15 Euro. Mehr kann mir dieses Spiel nicht wert sein, so leid es mir tut...
e1ma schrieb am
Ich mag Teil 1 sehr, habe auch mit dem Railshooter-Prinzip absolut keine Probleme und freue mich auf heute Abend. Da tun mir persönlich auch die 55-60 ? nicht weh. Das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden und ist auch absolut okay. Was eher nicht okay ist, dass einige User anderen unbedingt das Gefühl vermitteln wollen, dass man ab 6+ wohl einfach zu alt für solche Titel ist... nun ja.
Bin mittlerweile 40 und werde nach einem langen Tag im Büro einfach sehr viel Spaß damit haben und es als Kontrastprogramm zu NieR, Resi und Co. betrachten. :)
Höpi schrieb am
Dass bei solchen Spielen die Meinungen je nach Interesse und Begeisterungsfähigkeit für das Franchise extrem auseinandergehen, ist klar. Wenn du das Spiel also bei 40% siehst, drückt das ja aus, wie wenig Spaß du mit dem Spiel hättest und das ist auch vollkommen OK. Ich dagegen bin mir - wie viele andere - recht sicher, entspannte Stunden damit zu haben. Vielleicht zeigt sich hier auch wieder, dass Prozentpunkte meist der falsche Weg sind. Ein einfacher ?empfohlen? oder ?empfohlen für Fans?-Stempel wäre wie so oft angebrachter.
Deine Einschätzung zur Zielgruppe halte ich dagegen für völlig falsch. Wenn man sich die internationalen, begeisterten, Vorfreude-Kommentare durchliest, sind das eher Leute ab 25 oder 30, die tolle Zeiten mit dem Original hatten. Und diese Leute stellen für das Franchise insgesamt auch wohl die kaufkräftigste Gruppe dar (ohne Beleg, aber siehe auch Thema Sammelkarten, etc...)
schrieb am