Action-Adventure
Entwickler: ThatGameCompany
Release:
06.06.2019
14.03.2012
21.07.2015
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Spielinfo Bilder Videos

Durchschnittswertung

86%Gesamt
86%
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Lesertest von Oguz-Khan

Journey ist die neue Form der "Awesomness" im Spiel. Es erforscht einen nahezu völlig unberührten Kontinent der Spielewelt. Dem gelenkt Selbstgelenkten audiovisiollen Orgasmus der Freude und Mystik.

Es ist schon unglaublich mit welchen Worten Spiele wie Journey beschrieben werden. Häufig werden sie als ein künstlerisches Experiment oder als zu "Arty" angesehen. Bei solchen Beschreibungen sollte man einen Schritt zurückgehen und sich mal durch den Kopf gehen lassen was denn Mainstream und normal ist. In Crysis steuere ich einen amerikanischen Supersoldaten durch einen Wald und erschieße Nordkoreaner. Bedeutet das, dass ich für den amerikanischen Militarismus bin? Das ich Nordkoreaner hasse und sie alle am liebste erschießen würde? Oder mit anderen Worten. Spiele ich solche Titel aus Zustimmung für ihre dargebrachten offensichtlich westkomformistischen Inhalte? Natürlich nicht! Es geht um die Tiefsitzenden Bedürfnisse eine einfache Welt mit einfachen Antworten klaren Feindbildern und einfachen Lösungen zu durchstreifen. Ist denn in einem solchen Spiel irgendetwas also nicht "Arty". Alles ist artifiziell. Die Optik, der Handlungsrahmen, die angebotenen Lösungsmöglichkeiten, die Feinbilder und der Ton. Nichts ist echt alles ist nur ein künstlerisches Experiment. Wer glaubt dass irgendetwas an Titeln wie Crysis nicht "Arty" ist, braucht dringend längeren Urlaub von Videospielen oder Spielt eben mal Journey. Denn nicht der künstlerische Anschlag ist das besondere, sondern der angebotene Inhalt. Was dem Markt fehlt und wir schlicht und ergreifend nicht gewohnt sind, ist, eine breitere Themenvielfalt.

DER DIGITALE TRAUM

Denn moderne Videospiele sind in der Lage starke bewegt Traumbilder zu erzeugen wie es zuvor nur im Film möglich war. Leider wird das Potenzial von potenten Grafikengines häufig in die Hände von Dilettanten wie Cryteck gedrückt. Diese sind zwar um eine Analogie zu verwenden gute Bauingenieure, aber unfähige Architekten. So hat man als geneigter Spieler auf einmal den Verdacht, beim Anblick dieses vollendet schönen Traums, den wohl vor allem Herren großer Spielefirmen, die zum X-ten mal ihre Traumengines für graubraune Umgebungen nutzen, diese Schönheit vorzuführen. Der Anblick wird euch blenden. Der Blick eines Sandszenarios auf dem Sand rutschend gegenüber eines gleißend schönen Sonnenuntergangs der die Gesamte Szenerie in rot glühendes magisches Licht hüllt, vorbei an säulenartigen Höhlenkonstrukten haben bei meinem Profiboxer Bruder der NUR Echtzeitstrategie und Action kennt, folgende Bemerkung entlockt. "Gänsehaut". Eine Erfurcht ergreift einen bei Journey, welche andere Entwickler durch "Drücke jetzt den Knopf damit Du die einstürzende Brücke siehst" - Designer, wie unfähige Kinder erscheinen lassen. Wofür Spielt man wenn nicht für diesen Moment? Überhaupt ist es interessant das die "Traumengines" in den seltensten fällen auch in die Hände von Träumern fallen. Sie erzeugen Welten die Wirklichkeit und Traum, Schönheit und Gefahr, Natur und Magie in Einheit existieren ohne eine einzige Explosion oder Waffenfeuer, ohne einen Drachen zu Erschlagen oder einer Hausfrau frisches Wildleder besorgen zu müssen. Das reicht heutzutage schon aus um ein Spiel als Kunstexperiment abzustempeln.

TRAUMTON

Der Ton verschmilzt in perfekter Symbiose mit den dargebotenen Bildern wie Karamell und Schokolade. Sanfte Streiche aus der Violine in Kombination mit sanftem Rauschen des Windes, lösen sich ab mit brutalen Dynamiksprüngen und Bassattacken, welche aber in Journey stets als Kontrapunkt eingesetzt werden. Ganz zu schweigen von der oben beschriebenen Szene. Währen des Surfens auf den Sand, kumuliert die Akustik zu einem Höhepunkt der Schönheit und Mystik. Wem das kalt lässt sollte sich von Data einen Emotionschip einbauen lassen!

ONLINE, WOW!

Es gibt einen Moment in Journey in dem etwas wie völlig selbstverständlich passiert, was einem sonst im Onlinespiel durch kompliziertes Balancing und massiv artifiziell generierte Situationen erzwungen werden muss. Man rückt zusammen! Es gibt keine spielerische Notwendigkeit dafür, keine Designentscheidung die bei Andershandlung den Spieler bestraft, sondern nur eins. Instinkt! Wer zusammen mit einen ebenfalls gestrandet wirkenden Onlinepartner den Sandsturm entgegengewatet ist, weiß wovon ich spreche. Angesichts des pfeifenden Windes, den Sandkörner in der Luft und der anbrechenden Dunkelheit möchte man einfach nicht allein sein. So will es der Instinkt. Was hier passiert ist also auch nichts weiter als einen weiteren Trieb zu befriedigen. Nur eben einen anderen als nur den Stark und überlegen sein zu wollen.

YES THAT GAME

Journey bietet eine reiche Welt, einen Wachtraum der sich in die wirklichen Träume vergräbt und eine steilgeile Akustik. Wem das nicht genügt sollte nochmals Revue passieren lassen wann er das letzte Mal wie ein Kind gestaunt hat.

Wertvoller geht es nicht!
Pro
  • Mein Text ist mehr eine Analyse denn eine klassische Review. Bei diesem Spiel versagen die üblichen Bewertungskriterien sowieso, weshalb auch der 4Players Text, keine gesteigerte Erklärung zur Mechanik bietet. Gut so!
Kontra
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Journey

Journey
Oguz-Khan
Oguz-Khan 06.10.2012 PS3 
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