Als jemand, der durch Blood Money zum ersten Mal mit Hitman in Verbindung gekommen ist, war mir eine Sache schnell klar: Action+Stealth hin oder her: Hitman ist einzigartig.

Das Beste an Hitman: Blood Money ist, dass es, neben den anderen Hitman-Teilen, nichts Vergleichbares gibt. Das Konzept lässt dem Spieler offen, ob er sich durch die 11 Level durchschießen oder schleichen will, wobei Letzteres dem Verkleiden gleich kommt. Das ist nicht unbedingt etwas Neues, besonders ist allerdings, dass man so viele Lösungsmöglichkeiten zur Verfügung hat, dass man sie gar nicht alle im Blick hat, zumindest nicht beim ersten Mal Spielen. Information ist Macht. Man kann sich Informationen kaufen, um Andeutungen auf Lösungsmöglichkeiten zu erhalten oder man beobachtet den Tatort einfach selbst mit wachem Auge. Nervig ist, dass sich alle Charaktere immer zu Agent 47 umdrehen müssen, wenn man ihnen zu nahe kommt, was zu extrem nervigen Wartepausen führen kann, bis sie ihrem Treiben wieder nachkommen. In Extremfällen vergessen sie sogar manchmal, was sie als nächstes machen wollten und gehen einfach zur nächsten Tätigkeit über. Die Steuerung ist ebenfalls gelungen, weil vieles automatisch durchgeführt wird und man keine extra Tasten belegen muss. Aber auch hier ist es manchmal nervig, wenn man unversehens über eine Theke klettert ohne ein Schloss direkt vor einer Wache zu knacken versucht. Nach den Missionen erhält man Geld, wie viel hängt von der "Sauberkeit" des Hits ab, mit dem man seine Ausrüstung verbessern kann und auch so eigene Strategien bestimmen kann. Der erhaltene Ruf hängt auch von der Sauberkeit ab, ist aber leider nicht relevant.

Außerdem positiv zu bemerken ist die Atmosphäre. Selten war in einem Spiel die Anspannung so groß, wie direkt vor einem Hit, wenn man seinen Plan in die Tat umsetzt und schaut, ob er funktioniert. Die Musik passt und unterstreicht die todernste Atmosphäre, bei der man manchmal dann doch zwei Mal hinschauen muss, bis einem klar wird, dass das Spiel nicht indiziert ist. Die Sounds sind allesamt gelungen, vor allem die Waffensounds verdienen extra Lob. Die Waffen fühlen sich echt an und haben signifikanten Rückstoß und Genauigkeitsprobleme auf große Entfernungen. Nicht selten möchte man sich lieber durchschießen, als den Hit elegant durchzuführen, so verwerflich das auch sein mag.

Die Story erfüllt ihren Zweck und das ist kein Selbstzweck.

Was man abschließend zu Hitman: Blood Money sagen kann, ist, dass es ein Spiel ist, das auf Logik basiert, ein Denkspiel. Man kann sich aus dem, was man wahrnimmt, einen Plan konstruieren, wenn man weiß, wie man es zu seinen Gunsten einsetzen kann. Das ist das Konzept des Spiels und deshalb ist so viel möglich. Der Wachhund nervt? Schau in der Küche vorbei; Da könnte es was geben, was ihn ablenkt, prepariert auch etwas länger. Der Grill geht nicht an? Vielleicht hilft ja etwas Grillanzünder, etwas viel. Die Rednecks ballern auf die Krokodile? Auch das könnte nützlich sein.