Shooter
Entwickler: Cauldron
Publisher: Atari
Release:
01.12.2005
31.01.2006
05.01.2006
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ab 2,04€
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Durchschnittswertung

73%Gesamt
73%
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Lesertest von mr archer

Mit dem slowakischen Studio Cauldron verbindet sich eine meiner unschönsten FPS-Erfahrungen überhaupt: Chaser. Weil ich neugierig war, ob jedes Cauldron-Spiel bei mir ähnliche Hassgefühle auslöst, liess ich mich auf den Nachfolger Gene Troopers von 2005 ein - und ich bin froh darüber.

Gene Troopers ist ein gut gelungener Arcade-Shooter, den ich Freunden des Genres bedenkenlos ans Herz legen kann. Leider schafften es die Jungs von Cauldron aber nicht, all die in diesem Spiel gelegten Spuren zu einem überzeugenden Ende zu bringen - sodass Gene Troopers auch ein Shooter mit viel verschenktem Potential und einigen unausgegorenen Gameplay-Elementen ist.

Thematisch bleiben die Slowaken ihrem Faible für Scifi treu. Unser Held Johansson Bridger befindet sich zu Beginn des Spiels mit seiner Tochter Mareen auf dem Jungfernflug eines Erdraumkreuzers. Dieser wird von einer unbekannten Macht attackiert. Mareen und die restliche Besatzung wird verschleppt. Bridger wacht in der Brutkammer eines Labors auf - transformiert in einen Gene Trooper. Allerdings blieb diese Transformation unvollständig, da er nach wie vor seinen Freien Willen besitzt. Und so macht sich Bridger mit einer handvoll Aussteigern auf die Jagd nach den Entführern seiner Tochter. Und am Ende wird, wie es sich gehört, das Universum gerettet. Oder vernichtet.

In dieser munteren Mischung aus Versatzstücken von Star Trek (Borg), Prey und Halo geht es nun über die Planeten einer fernen Galaxie. Dabei legt Cauldron bei der Gestaltung dieser Welten einiges an Phantasie an den Tag und es macht Spaß, sich in ihnen durch die Gegend zu ballern. Allerdings nur, wenn man auf bonbonfarbenes Design steht. Und kein moralisches Problem damit hat, auf geistig extrem minderbemittelte KI-Gegner zu feuern, die einem außer vieler Hitpoints nichts entgegen zu setzen haben.

Hinzu kommt, dass die eigene Spielfigur eigentlich schon von Beginn an zu mächtig ist und noch dazu im Laufe des Spiels Spezialfähigkeiten erlangt, die man aufgrund der simpel gestrickten KI eigentlich nicht benötigt. Zu allem Überfluss kann man diese auch noch aufleveln, was den bereits latent unbalancierten Schwierigkeitsgrad noch mehr kippen lässt.

Auch andernorts wird viel angedeutet, aber wenig stringent zu Ende gebracht: Physikspielerein, Fahrsequenzen, Dailogbäume - alles drin, alles zum Teil gut angerissen und mit Potential zu mehr. Aber alles dann doch nicht richtig zu Ende gebracht.

Aber egal! Gene Troopers macht Spaß, auch nach zweimaligem Durchspielen. Vielleicht kein Über-Geheimtip. Aber doch ein Scifi-Shooter, auf den ein Blick zu werfen sich wirklich lohnt und mit dem Freunde sich nicht zu ernst nehmenden Dauergeballers ein paar sehr schöne Stunden haben können.

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Achtung: Zwei schwere Bugs müssen hier erwähnt werden. Einer betrifft den Starforce "schutz". Der zweite Nvidea-Karten. Zu beidem findet Ihr Hinweise bei den Spieltipps.

Pro
  • Ansehnliches Scifi-Setting voller absurder Aliens und teils surrealer, fremder Welten
  • Eine Bar mit den freakigsten Aliens seit Anachronox und dem "10 vorne"
  • Brauchbare Geschichte mit vier unterschiedlichen Enden zwischen bitterböse und heldischem Schmalz - beeinflussbar durch Eure Entscheidungen im letzen Viertel des Spiels
  • Auswahlmöglichkeits-Dialoge mit NPC´s
  • Teilweise optisch sehr gelungene und sogar eindrucksvolle Oberflächen- und Spiegeleffekte (Raumschiff, Wasserwelt Wenomar!)
  • Knallbunt
  • Munterer, schneller und unkomplizierter Arcade-Ballerspaß aus allen Rohren
  • Guter Wechsel zwischen Korridor- und Arena-Passagen
  • Fähigkeiten-System mit Spezialkräften
  • Physikspielereien mit Greifhandschuh und Freezer
  • Nette Railshooter-Sequenz
  • Mit zehn - zwölf Stunden Spielzeit und 32 Leveln (+ einigen Storyleveln) ordentlicher Umfang
  • Freies Speichern in der PC-Version eines Mehrplattformen-Spiels
Kontra
  • Insgesamt zu leichter Schwierigkeitsgrad
  • Gegner-KI nicht vorhanden
  • Komplett aufgesetzt wirkende Fahrzeugsequenz
  • Spezialfähigkeiten werden außerhalb der Bosskämpfe eigentlich nicht benötigt
  • RPG-Aspekt wird verschenkt, da es nie einen Mangel an Erfahrungspunkten (hier: DNA-Kugeln) gibt und man am Ende daher alle Fähigkeiten auf Max hat
  • Knallbunt
  • Physikrätsel finden zu selten Verwendung
  • Storylogbuch inkonsistent und fehlerhaft
  • Spielverlauf wird durch Wiederbesuch bereits bekannter Welten gestreckt
  • Dschungellevel zwar mit beeindruckender Vegetation, die aber statisch bleibt (2005 nicht mehr zeitgemäß)
  • Einige technische Mängel: Abgehackt angezeigte Auswahl- Dialogtexte machen Steuerung der Gesprächsführung schwierig - Schlecht abgemischte Sprachausgabe - Hin und wieder Abstürze zum Desktop
  • Zwei massive Bugs, die aufgrund nicht vorhandenen Supports viel Arbeit bei Google erfordern: Starforce-DVD-Code falsch - Heftiger Grafik-Bug bei neueren NVidea-Karten
 

Gene Troopers

Gene Troopers
mr archer
mr archer 26.09.2011 PC 
73%
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