Es ist beinahe eine Schande, dass ein Spiel mit einer derart schönen Landschaft und spannenden Story derart wenig Spaß macht. Denn nachdem man sich an der tollen Grafik sattgesehen hat, tauchen gravierende spielerische Mängel auf.
Zunächst wäre da mal das Kampfsystem. Im Prinzip besiegt man Gegner, indem man sie mit kinetischen Kräften durch die Gegend schleudert und mit Gegenständen bewirft. Hört sich spannend an, ist es aber nicht - man lernt keine neuen Fähigkeiten, man kann lediglich einige Parameter wie Schaden oder Reichweite verbessern.

Aber das ist nicht das einzige Problem mit diesem Spiel: Schnell werden einem auch das Fehler vieler Komfortfunktionen auffallen.

Es gibt keine Map, sodass man sich ständig verläuft.
Während der Kämpfe läuft ein Zeitlimit, das allerdings nicht angezeigt wird. Ist die Zeit abgelaufen, wird der Kampf ohne Vorwarnung beendet und kann erst nach einer ganzen Weile neu gestartet werden.
Die Chocobos, die als Reittiere fungieren, verschwinden, sobald man absteigt. Das wäre nicht so schlimm, wenn man auf ihnen Aktionen ausführen könnte. Aber will man Kämpfen, ein Schild lesen oder mit jemandem sprechen, MUSS man absteigen und verliert so sein Reittier.

Die Story ist an sich spannend erzählt, wird aber von häufigen, sinnlosen Laufpassagen unterbrochen. Beispiel:
Mission: Triff Person X an Ort A. Ist man dort angekommen, wird man meist mit einer hübschen Zwischensequenz belohnt und erhält den nächsten Quest: Triff Person Y an Ort B. Und so läuft eigentlich fast das komplette Spiel ab. Zwischendurch gibt es immer mal wieder kleine Minispiele, die mitunter sogar Spaß machen.

Das schlimmste an The Crystal Bearers ist der enorme Kontrast, der sich zwischen Grafik, Story und Gameplay auftut. Ich war in meinem Leben noch nie so gefrustet: Wie kann man eine so tolle Story und Grafik nur mit so einem furchtbaren Gameplay verschandeln.
Mein Fazit: Finger weg!