Rollenspiel
Entwickler: Vanillaware
Release:
13.03.2008
24.06.2016
24.06.2016
24.06.2016
Spielinfo Bilder Videos

Durchschnittswertung

87%Gesamt
87%

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Lesertest von Blood-Beryl

Odin Sphere ist wie ein Fantasy-Märchen zum Selberspielen. Mit fünf sehr unterschiedlichen Charakteren, sowohl von der Persönlichlichkeit als auch vom Gameplay aus betrachtet, kämpft ihr euch in actionreichen Kämpfen durch eine der atmosphärischsten und schönsten Fantasy-Welten die ich je in einem Spiel gesehen habe. Die charmante 2D-Optik strotzt geradezu mit Ideenreichtum und Liebe zum Detail.

Leider wiederholen sich die Umgebungen schnell und bilden mit dem zwar sehr flotten und dynamischen, jedoch abwechslungsarmen Kampfsystem eine Monotonie, die das ganze Spiel über vorhanden ist. Das liegt insgesamt aber auch weniger an den Umgebungen als am eigentlichen Ablauf. So durchlauft ihr permanent ein aus etwa 12 Screens bestehendes Level, plättet dabei massig Gegner, sammelt ein paar Support-Items und steht am Ende dann dem Boss gegenüber. Zwischen den Levels mixt ihr euch unterstützende Tränke und KP-steigernde Nahrung aus den unterwegs aufgesammelten Items. Durch dieses lineare System gewinnt der Spielfluss zwar für eine Weile an Fahrt, auf Dauer ermüdet dieser simple Ablauf jedoch. Der nahezu ständige Platzmangel im Inventar (vor allem zu Beginn des Spiels) nimmt zudem öfters einiges an Tempo raus. Dennoch kann das Gameplay insgesamt mit seinem taktischen und enorm fordernden Kampfsystem (Odin Sphere ist auch auf Leicht noch eine harte Nuss) sowie dem spaßigen Alchemiepart überzeugen.

Die Story, die aus der Sicht der fünf verschiedenen Protagonisten erzählt wird, weiß durch die grandiose Erzählweise und die Spannung darüber, wie die jeweiligen Charaktere mit den unterschiedlichen Ereignissen verknüpft sind, zu überzeugen und wird wirklich mit jeder der zahlreichen Cut-Scenes spannender. Neben den (Liebes-)Beziehungen der Charaktere untereinander stehen die Prophezeiungen über das Ende der Welt im Vordergrund, welche es zu entschlüsseln gilt. Je nachdem, wie ihr diese im Finale deutet, bekommt ihr eine andere Endsequenz zu sehen. Hier hat mich Odin Sphere im letzten Moment nochmal ordentlich verärgert. Obwohl ich das "gute" Ende freigeschaltet habe, bin ich mit dem Ende ziemlich unzufrieden. Ich möchte hier aber nichts weiter verraten und sage daher nur: Unter einem GUTEN Ende stelle ich mir etwas anders vor.

Das Charakterdesign ist hingegen weitestgehend gelungen. Lediglich die innerlich ziemlich zerbrechliche Gwendolin und der ständig mit seinen Gefühlen hadernde Oswald haben mich zusammen mit ihrer anfangs recht unglaubwürdigen Romanze etwas gestört. Trotzdem fühlt man mit jedem Charakter mit und schließt ihn früher oder später auch ins Herz, da sie alle berührende Momente durchleben und ihre Leiden sowie ihre Freuden emotional und glaubhaft übermitteln.

Der Sound ist stets passend und unterlegt die jeweilige Situation mit atmosphärischen Klängen.
Auch der Umfang geht mit etwa 30 Stunden in Ordnung.

Insgesamt ist Odin Sphere ein wunderschönes Fantasy-Kleinod, das bei mir den Gold-Award durch das mäßige Ende nur knapp verfehlt hat.
Pro
  • Wunderschöne Fantasy-Welt
  • Spannende, verflochtene
  • Geschichte
  • Sehr gelungenes Charakterdesign
  • Motivierender Spielfluss...
  • Viele emotionale Momente
  • Stimmiger Soundtrack
Kontra
  • Ziemlich unzufriedenstellendes
  • Ende
  • Teils sehr schwierig
  • Häufiger Platzmangel im Inventar
  • ...der auf Dauer aber in Monotonie
  • ausartet
 

Odin Sphere

Odin Sphere
Blood-Beryl
Blood-Beryl 06.04.2010 PS2 
84%
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